Man könnte ja böse formulieren, dass Madame einfach keinen passenden Spender gefunden hat und nun ihren Frust darüber in eine “Saure Trauben” Agenda umdeutet. Wahrscheinlicher aber ist, dass sie nichteinmal nach dem Spender gesucht hat sondern ihr Leben und die Zeit zum Kinderkriegen in der Wohlstandsblase einfach hat verplätschern lassen. Und nun ist sie zu alt und vermutlich braucht sie alleine schon vor sich eine Rechtfertigung dafür, dass sie nun immer das 5. Rad am Wagen ist, im Lehrerzimmer in den Pausen nichts zu erzählen hat (weil eben auch nicht wirklich gelebt) wenn die anderen über die typischen Eltern- und Kindprobleme gesprochen wird, und es ihr vermutlich auch wenig Pluspunkte einbringt den anderen von den bei Kinderlosen Midlife-Crisis-Woman üblichen Experimenten mit Esoterik, Selbstfindung etc. zu berichten. Da lügt man sich die eigene Missstimmung doch lieber zum heroischen Einsatz für Radikalfeminismus und Klimaschutz (hoffentlich ist das noch von einem Arzt zu behandeln) hin. Im Übrigen gibt’s diese Attitüde auch in der Gegenrichtung, da reut es die Mama insgeheim Kinder zu haben, und weil es weder opportun noch nett ist, dass in die Welt zu posaunen, verleiht sie sich selbst das goldene Mutterkreuz am Bande.
Selbst wenn es Frau BRAUNSCHWEIGER nicht wirklich ernst meint mit der Kinderverhinderung, ernst ist das Thema allemal. Mit unseren nicht großgezogenen Kindern verschwindet unsere Kultur. Einst wird dann jedes Bild aus der Galerie entfernt, was nur ein Stückchen Haut zeigt. Jedes Buch verbrannt, das ein wenig Erotik beinhaltet—und der Moscheebesuch zur Pflicht. Meint B. es ernst, meint sie die Beseitigung unserer Geschichte seit dem 10. Jahrhundert (Otto I.) bis in die nahe Zukunft. Der Schlussakkord könnte in 30 Jahren einsetzen. Und, egal wie, die Imame werden es als Zeichen der Selbstaufgabe sehen, was übel genug ist. Sie werden es an Freitagen als Botschaft in die Welt plärren. Und die einfachen Naturen unter den Neuen und Alten werden es als Bestätigung empfinden.
Meine durchaus eigenständige, berufstätige, selbstbewusste und emanzipierte Frau, im ersten Jahr noch mit mir in „wilder Ehe“ zusammenhausend, wollte mich rausschmeißen bzw. ausziehen, als ich ihr - jung und dumm, aber die große Weltlage erklären könnend - das Kinderkriegen ausreden wollte. Was bin ich froh, dass sie sich durchgesetzt hat, verlieren wollte ich sie dann doch nicht und habe jede Lebensphase meiner Tochter genossen. Heutzutage in Deutschland ist es ein bißchen schwierig, entweder dauerarbeitslos und Transferleistungsempfänger mit einem nach dem anderen vom Steuerzahler alimentierten Kind oder ohne Kinder und Familienleben die steile Karriere mit Fitness oder After-Work-Party als networking und Bestandteil des Arbeitstages und Anywhere unterwegs. Ich frage mich, wie Frauen und Familien in anderen westlichen „kapitalistischen“ Gesellschaften, wie Dänemark oder Frankreich das hinbekommen, ohne so viel Gedöns zu veranstalten? Ich kenne aber Kolleginnen, die eine Kassenpraxis führen, mit Ende 30, Anfang 40 das erste Kind hatten, der Mann dazu auch voll berufstätig und die Familie bekommt es trotzdem hin. Frau Gymnasial-Mediävistin mag ja gern auch im Alter dann noch tolle Parties feiern oder einen Pudel haben, ab muss man daraus eine Weltanschauung und ein Buch machen? Das Kind/der Mensch als CO2- und Klimavergifter? Geht es dieser Gesellschaft zu gut?
Dekadenz ist die richtige Charakterisierung für die Dame, und man kann nur hoffen, dass sie sich nicht doch einmal zur Mutterschaft entschließt und mit ihren Restansichten ihre bemitleidenswerten Kinder drangsaliert. Wenn sie sich und ihre “Leidensgenossinnen” in dieser unseren Gesellschaft diskriminiert fühlt, dann sollte sie sich mit ihnen aus dieser Gesellschaft subtrahieren und die Gründe und Folgen des Kinder"segens” in Afrika wissenschaftlich untersuchen.
Die Rezension eines solchen Buches ist einfach vergeudete Zeit. Trotzdem entspricht die krude Lebenseinstellung der Autorin dem pseudointellektuellen Zeitgeist.
Fangen wir mal vorne an - “Kinderfrei statt kinderlos” vermittelt im Zusammenhang ihrer Argumentation mit “arbeitslos”, dass Menschen, die zeitweise tatsächlich arbeitslos sind, minderwertig daherkommen. Für mich sind die Begriffe wertneutral, da sie ausdrücken, was ist. Freiheit ist übrigens ein sehr hohes Gut, dass nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden soll. Freiheit birgt ebenso auch Pflichten. Und wie sich eine Frau wohl fühlt, die ungewollt nicht schwanger werden durfte? Fühlt sie sich frei oder fehlt etwas Entscheidendes? Fühlt sich der Mann frei oder fehlt etwas Entscheidendes? Auch dieser sehnt sich durchaus nach Nachwuchs und kümmert sich ebenso darum. Dass Bild der geschlechtlichen Rollen hat sich längst geändert, auch wenn es der Dame auf Grund ihrer Fachrichtung entgangen sein mag. Aber das Robinson-Prinzip gilt immer noch - sowohl wirtschaftlich als auch privat. Ich habe übrigens 2 Kinder und bedauere, dass es nicht mehr sind. Das hat gesundheitliche Gründe. Aber auch mit beiden konnte ich mein Leben weiterführen - sowohl auf Arbeit als auch im Freundeskreis. Die Kinder waren und sind eine Bereicherung für mich - das Leben ist nur anders, nicht vorbei. Und ich bin dem Anschein wohl eine “echt feministische Frau”, auch wenn es Frau Brunschweiger nicht passt. Ich setze mich nämlich sowohl im Arbeitsleben als auch im Privaten durch. Einem “Frauenversteher” an meiner Seite hätte ich wohl nach spätestens 3 Monaten den Abschied gegeben. Was den Punkt betrifft, dass “wir” keine Kinder gebären sollen: Wie passt es damit zusammen, dass uns immer wieder suggeriert wird, dass wir mehr Einwanderung brauchen? Gilt das “Kinder-gebären-Verbot” auch für Paare, die frisch eingewandert sind? Sind dann auch Teil der Bevölkerung. Aber, sei es wie es sei: Ich kann die Dame ja irgendwie verstehen, wenn sie tagtäglich von Kindern umgeben ist. Ggf. werde ich mir das Buch kaufen, weiß jetzt nur noch nicht, unter welcher Rubrik ich es in der Bibliothek unterbringe ...
Ich schlage diese “Lehrerin” für den ersten Träger des von mir soeben erfundenen “Alternativen Darwin-Award” vor. Um den echten zu erhalten, ist ja bekanntlich das eigene Ableben Voraussetzung. Meiner kommt ziviler daher: er verzichtet auf den letalen Anteil - es genügt, eine Genweitergabe verhindert und dadurch der Menschheit in hohem Maße gedient zu haben. Und solchen Schrillschabracken nicht häufiger begegnen zu müssen: das ist den Preis wert!
Mit dieser ihrer Einstellung bin ich Fr.Brunschweiger aufrichtig dankbar, dass sie sich nicht vermehren will ! Warum so jemand dann einen Beruf wählt, in dem man es in Hauptsache mit Heranwachsenden und Kindern zu tun hat, die sie offenbar nicht nur als Belastung sieht sondern auch zu hassen scheint, zeigt mir, wie ernst diese Person zu nehmen ist …
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