@ K. Paulsen Und mit dieser bahnrechenden Unkenntnis beraten Sie “Cannabisabhängige”. Der allenfalls psychische Abhängigkeit stufen Sie höher ein als die Heroinsucht? “Während sich Alkohol- und Heroinabhängige teilweise noch sehr lang in einer geregelten Arbeitswelt zurechtfinden fällt der Cannabis Abhängige schon sehr früh komplett aus und “verblödet” rapide.” Ist allerdings ja nicht belegt sondern allein Ihre “Überzeugung”. Man muss nicht verblöden, wenn man schon blöd ist. Ist ja unfassbar. Probleme beim Konsum gibt es auch bei Alk, Sahnetorte, Pornos…. Und es heißt ja wohl, dass viele keine Probleme mit dem Konsum egal von was haben. Wieso müssen eigentlich immer die, die mit etwas nicht umgehen können, Regeln für die Masse definieren, die deren “Probleme” nicht hat?
Wenn Alkohol auf der einen Seite deutlich schädlicher ist und sogar Langzeitschäden (im gesamten Körper, nicht nur im Gehirn!) verursacht, während auf der anderen Seite das Kiffen keine bleiben Schäden hervorruft, dann sollte man Alkohol verbieten und Cannabis legalisieren, rein der Logik nach. Die Prohibition hat aber gezeigt, daß der Verbot “weicher Drogen” wie Alkohol gesellschaftliche Unruhen auslösen kann. Der Schwarzmarkt boomt, allerlei Substanzen werden beigemischt, die dort nichts zu suchen haben, sei es bei schwarz gebranntem Alkohol (siehe auch: Reinheitsgebot) oder eben Cannabis (so gut wie jeder kennt die “Kreide” oder “Schuhsohle”, weil die Farbe der Haschischplatten, gewonnen aus den Ölen der Pflanze, eine unnatürliche Farbe haben). Oft sind es gerade solche beigemengten Substanzen, die noch stärker in die Abhängigkeit treiben, den “Flash” verstärken oder für Übelkeit sorgen. Ein “Bio-Cannabis” aus der Apotheke, garantiert frei von Pestiziden, hätte eine ganz andere Klasse. Auch gibt es viele verschiedene Sorten, die nicht alle gleich “durchhauen”. Packt eine kleine Steuer drauf, ähnlich der Alkoholsteuer, und legalisiert das Ding endlich. Dann gäbe es auch wahrlich nicht so viele Junkies, denen man Cannabis-Konsum als “Einstiegsdroge” nachsagt, denn wer garantiert mir, daß beim illegitimen Dealer um die Ecke nicht Opioide oder gar Heroin beigemengt wurden? Genauso, wie man besoffen weder Autofrahren noch arbeiten gehen darf, gilt das Gleiche natürlich auch für den Cannabiskonsum. Es wäre für die Gesellschaft ein großer Gewinn, wenn man ihr insgesamt ein höheres Maß an Eigenverantwortlichkeit zukommen läßt. Und außerdem: Politisch betrachtet sollen sich doch die Menschen mit allem Möglichen sedieren, damit sie nicht mitkriegen, wie die politischen Entscheidungsträger ihnen jeden Tag aufs Neue sukzessive ihre Rechte sowie ihr Geld wegnehmen. Oder? Don’t drink & drive, smoke & fly…
Bereits vor über 30 Jahren hatte ich den ersten jungen Mann in Beratung, der verzweifelt war, da ihm niemand glaubte, er sei von Canabis schwer abhängig. Damals war es schwer einen stationären Behandlungsplatz zu finden, da man die Möglichkeit einer “richtigen” Abhängigkeit von Canabis anzweifelte. Später gesellten sich dann zunehmend psychiatrische Diagnosen auf Grund von Canabismissbrauch dazu, in der gleichen Qulität wie ich zuvor nur vom LSD Abhängigen kannte. Auch wenn ich einschränkend sagen muss, dass ich in der Beratungspraxis nur die Patienten mit Probleme des Konsums kennenlernte bin ich dennoch von der Unterschätzung der Schädlichkeit des Missbrauches überzeugt. Während sich Alkohol- und Heroinabhängige teilweise noch sehr lang in einer geregelten Arbeitswelt zurechtfinden fällt der Canabis Abhängige schon sehr früh komplett aus und “verblödet” rapide. Ich vermute ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Demenzerkrankungen und regelmäßigem Canabis Konsum.
Die Gastroenterologen werden wegen Refluxoesophagitis und Folgschäden viel Arbeit bekommen, wenn THC und CBD so ohne weiteres rezeptiert werden dürfen.
Herr Wolf, es gibt die Aussagen von Psychiatern, dass Cannabiskonsum den Ausbruch von Schizophrenie herbeiführen könne. Ist das Ihrer Meinung nach korrekt?
Die englischen Begriffe “Depersonalisation” und “Derealisation” beschreiben eine dauernd bestehende Wahrnehmungsstörung, bei der die Betreffenden ihre Umgebung oder sich selbst nicht in der gewohnten gesunden Wachheit wahrnehmen. Wenn man sich YouTube-Clips zu diesen englischen Suchwörtern anschaut, wird man einige Beiträge von diesem Symptom betroffener junger Nordamerikaner, männlich und weiblich finden, in denen die Betreffenden sich wundern, woher ihre Beschwerden kommen, schließlich nähmen sie keine Drogen. Wenige Sätze später erwähnen sie dann oft, dass sie Cannabis konsumieren. Dieses wird von jungen Amerikanern offenbar als so alltäglich empfunden, dass es nicht mehr als Droge wahrgenommen wird. Wenn Hirnforscher keine bleibenden Schäden von Cannabis-Konsumenten erkennen wollen, könnte es auch daran liegen, dass sie mit bildgebenden Verfahren keine Hirnveränderungen erkennen können und hieraus schließen, es gäbe keine Hirnschäden. So wie im Fall Sars-Cov-2 Politik und Gesundheitssystem eine ungute Kumpanei zum Schaden der Allgemeinheit eingegangen sind, so scheint es jetzt wieder im Fall der Cannabis-Legalisierung zu laufen.
Alles, was ins Hirn fährt ist mindestens zweischneidig. Ich säufe gerade einen “Le Rouge” vom Aldi. Jetzt fragen mich manche: Giesemann, warum? Kannste dir nix Besseres leisten? Und icke: Ja, kann schon. Aber der “Le Rouge” ist derart billig, dass da keine Chemie drin sein kann - denn DIE ist viel zu teuer. So hat alles seine Richtigkeit. Gingin.
Herr Wolf, keiner meiner damaligen Freunde oder Bekannten hatte jemals die von ihnen geschilderten Risiken nach dem “kiffen”, dem Gebrauch von Gras oder Cannabis (egal ob rot, grün oder schwarz) wie Halluzinationen, “Flashbacks”, Horrortrips, Panik oder Verfolgungswahn erlebt oder davon berichtet. Allerdings kamen diese Erfahrungen gelegentlich nach der Einnahme von LSD vor. Diese Erlebnisse sind mittlerweile 50 Jahre alt. Mir hat der damalige, über mehrere Jahre unregelmäßige und gelegentliche “Genuß” dieser Substanzen bis heute nicht merklich geschadet. Freigeben oder nicht, durch einen Volksentscheid? Bei dieser gehirngewaschenen Bevölkerung in D? Ich lach mich krumm!!
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