Henryk M. Broder / 17.08.2007 / 21:31 / 0 / Seite ausdrucken

Keine Demo für Zimbabwe

Man hört ja nicht viel über die “humanitäre Katastrophe”, die in Zimbabwe, dem ehemaligen Rhodesien, alle Rekorde bricht: Eine Inflation zwischen fünf und zehn Tausend Prozent, Tendenz steigend, eine Arbeitslosigkeit von 8o%, Millionen von Zimbabwern, die in die benachbarten Länder fliehen, drei Millionen allein nach Südafrika. Und mittendrin ein ewig gut gelaunter, postseniler Präsident, dem es offenbar an nichts fehlt. Dass über die Lage in Zimbabwe kaum berichtet wird, hat einen organischen Grund: Mugabes Leute lassen keine Journalisten ins Land. Nicht einmal die BBC darf aus der ehemaligen britischen Kolonie berichten und muss sich mit Telefoninterviews begnügen. Eine “internationale Solidarität” mit dem Volk von Zimbabwe mag nicht aufkommen, sogar notorische Afrika-Freunde wie Bono, Geldof und Grönemeyer bleiben stumm. Auch das hat einen organischen Grund: Für die Zustände in Zimbabwe sind nicht Imperialismus, Kapitalismus und die Globalisierung verantwortlich, es ist die eigene Regierung, die das Land seit Jahren in den Ruin treibt. Kein Grund also, sich aufzuregen. Und weil Kaufhof keine Produkte aus Zimbabwe anbietet, gibt es auch keine Demos und keine Mahnwachen.

http://www.bbc.co.uk/worldservice/programmes/newshour/news/story/2007/08/070806_zim_zam.shtml
The BBC is banned from the country but to find out how bad things are now in Zimbabwe we spoke to Africa Editor, Martin Plaut

http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/africa/article2274453.ece
British military commanders are reviewing contingency plans for the evacuation of up to 22,000 Britons from Zimbabwe after months of rising violence and food shortages.

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