Warum hat der Chevron-Konzern “Keine Angst mehr vor arabischem Boykott” ? Erstens ist die weltweite Energieversorgung heute nicht mehr so abhängig von der OPEC wie 1973. Zweitens gibt es die Feindschaft zwischen Iran und Saudi-Arabien (Schiiten gegen Sunniten), die inzwischen größer ist als der gemeinsame Hass auf Israel, was Israel geschickt nutzt, um seine Beziehungen in die arabische Welt, insbesondere zu Saudi-Arabien, zu verbessern. Drittens steht mit den USA ein mächtiger Staat hinter dem Konzern, dessen Präsident eindeutig und zuverlässig zu Israel steht. Eigene “Moralvorstellungen”, andere sprechen schlicht von der Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen, muss man sich auch (mit militärischer und wirtschaftlicher Stärke) leisten können. Ob das linksgrüne Merkel-Deutschland noch in der Lage ist, eigene wirtschaftliche Interessen durchzusetzen, werden wir am Beispiel von NordStream2 sehen. Den passenden Artikel hierzu findet man auch auf Achgut: “Deutschland hat effektiv keine Streitkräfte mehr”.
Werter Herr Harald Unger@ es tut mir leid, daß Sie von Putin verfolgt wurden. Als Dresdener muß das schwer für Sie gewesen sein. Sie haben mein Mitgefühl. Ich war so um die Dreißig, zur Wende, ich kann mich daran erinnern, daß die Repressionen der Sowjetarmee, zur Niederschlagung der Bürgerrechtsbewegung, in ihrem Abzug bestanden. Rußland hat seine Streikräfte übrigens nicht nach Westen, zur Nato hin verschoben, es war umgekehrt. Ein Blick in den Atlas ist Beweis genug. Und natürlich wäre Deutschland viel erspart geblieben, hätten die USA nicht in den Ersten Weltkrieg eingegriffen. Es ware ein Patt entstanden, die Staaten hätten sich auf ihre Ursprungsgrenzen zurückziehen können, weil der Krieg weder im Osten noch im Westen einen Sieger gehabt hätte. Die kriegführenden Länder waren ermattet und kriegsmüde. Die Franzosen und Engländer waren zu keiner Offensive mehr fähig, die Deutschen auch nicht. Niemand hätte sein Gesicht verloren. Es hätte keine 14 Punkte Wilsons gegeben, keine Revolution, keinen Versailler Vertrag und damit auch keine NSDAP und keinen Hitler. Keinen Frieden von Trianon, keine Zersplitterung Habsburgs, keine Sudetenfrage, keine polnische Aggression, keinen Revanchismus nach Osten. Keinen Holocaust. Und die Bolschewiki hätten keinen Fuß auf den Boden bekommen. Keine Bolschewiki, kein Lenin, keine Sowjetunion, kein Stalin. Kein Stalin, keine Besetzung der späteren Staaten des Warschauer Paktes, kein kalter Krieg. Daß es nicht so gekommen ist, verdankt die Welt dem unmotivierten Eingreifen Amerikas. Danke dafür.
Zur Zuverlässigkeit Russlands, können wir ja mal ua Polen oder die Ukraine befragen. Mein Gott, kaum mal leichte Kritik gegenüber Russland und schon soll das Russlandbashing sein? So argumentiert übrigens auch der Links-Grüne. So von wegen Klimaleugner und dergleichen.
@Bernd Ackermann Danke. Mir stehen diese Lesermanipulationen bis “hier”. Wenn ich verscheissert werden will, schalte ich den ÖR an oder lese eine Zeitung.
@ I. Melinek, K. Eduard, B. Ackermann. Zunächst sei Ihnen gesagt, Ihre Kommentare sprechen für viele Millionen Gebietsbewohner, die das segensreiche Wirken Putins, seinerzeit als KGB Oberst in der DDR, nicht vergessen haben, wo er mit der Einhegung der Ostdeutschen beauftragt war. Ach, hätten doch die Amerikaner nie in den WK II eingegriffen. Was wäre uns alles erspart geblieben. So aber wurde der Westteil in die Demokratie, die Marktwirtschaft und das Wirtschaftswunder gezwungen. Anstelle einer einzigen DDR, die heute noch bestehen könnte. Sei’s drum. Es kann ja noch werden. - Daß Frankreich und das Gebiet ihren Nato Verpflichtungen nicht nachkommen, folgt einer Methode. Nämlich die Nato aufzulösen - aber die Schuld dafür Trump zu geben. Ist doch die Nato ein lästiger Zeuge für das, was Macron und Merkel vorhaben. Weshalb auch Erdog seine Truppen von allen Nato treuen Offizieren säubern ließ. Die Zahlungsverweigerung wird ja inzwischen auf die Spitze getrieben, um Trump unter Zugzwang zu setzen, was nun mit dem lange überfälligen Abzug der US Truppen aus dem Gebiet endlich beginnt. Macron und Merkel wollen die nationalen Armeen auflösen und in eine ‘EU Armee’, also eine Privat-Soldasteska der EU Kurfürsten, transformieren. Denn nationale Armeen sind ein Unsicherheitsfaktor bei der Umgestaltung Westeuropas. Und neugierige Blicke einer Nato will man da nicht haben. Alles gut, nicht?
Ich muss Karl Eduard zustimmen, erinnern wir uns warum wir bei den Russen Öl und Gas kaufen: Aufgrund des Jom-Kippur-Krieges drehten die Scheichs den Ölhahn zu, was in Europa zur Rezession führte. Haben uns unsere amerikanischen Freunde unterstützt? Nein, im Gegenteil, der US-Senat verabschiedete ein Gesetz, welches Rohöl-Exporte aus den USA verbot und das bis vor kurzem noch in Kraft war. Die amerikanische Wirtschaft wurde dadurch geschützt (America first, damals schon) und die unliebsame Konkurrenz in West-Europa geschwächt. In der Not hat man sich (neben dem Ausbau der Förderung in der Nordsee) an die Russen gewandt und die Pipelines in den Osten gebaut. Selbst in den dunkelsten Zeiten des Kalten Krieges haben die Sowjets zuverlässig geliefert, aus dem einfachen Grund dass sie wirtschaftlich davon abhängig waren und sind (das hat sich bis heute nicht geändert). Sie haben ihre Position nie dazu genutzt politischen oder wirtschaftlichen Druck auf Europa auszuüben und ihre Kundschaft zu verprellen, im Gegensatz zu den Amerikanern, die das ganz gerne machen (siehe North Stream). Jetzt sitzen die USA auf überschüssigem Fracking-Öl und -Gas, das sie uns am liebsten teuer verkaufen möchten und das tröpfchenweise über den Atlantik geschippert werden müsste - der deutsche Verbraucher ist ja ein Idiot, der bezahlt gerne, man muss ihm nur einreden dass es der Rettung der Welt dient, ob vorm Klimawandel oder dem bösen Bolschewiken spielt dabei keine Rolle. Man muss Putin nicht mögen, aber es ist mir völlig egal ob er ein “lupenreiner Demokrat” ist oder nicht, das ist ein Problem der Russen, sollen die das lösen. Die ständige Russophobie in Ihren Artikeln ist genauso abstoßend wie die Trump-Hetze in den Mainstream-Medien.
Die Aktionärsstruktur von Chevron ist im Detail unbekannt, es könnte sich also auch um arabische, türkische oder russische Teilhaber handeln. Die Liste der Personen, die Einfluss auf das Unternehmen haben, ist aber sehr interessant. Ich weiß nicht, was die Israelis daran schätzen, wenn Amerikaner ihr Gas fördern, billiger wird dadurch gewiss nicht. Aber es könnte im Krisenfall sein, dass es an andere verkauft wird, die besser zahlen können. Hat der Autor mal daran gedacht? Und warum geht ein amerikanischer Gasriese überhaupt in fremden Gefilden hausieren? Könnte es sein, dass im Fracking-Eldorado ein Strohfeuer seinem Ende entgegen geht? Oder wissen bestimmte Heuschrecken in der Krise nicht, wohin mit dem vielen Geld? Wenn etwas gut an einer Sache ist, dann sollte man das auch einleuchtend erklären können. Vielleicht interviewt mal jemand Herrn Merz dazu. Ich finde es gut, dass die Russen uns Gas liefern, sie tun das aus freiem Entschluss, den Gedanke von der Erpressbarkeit und dem “Hahnzudrehen” eingerechnet. Was der Herr Trump derzeit macht, ist ja auch eine Erpressung, die schließt auch schon ein, dass künftig der Hahn zugedreht werden kann, wenn die Deutschen mal nicht so spuren. Wenn ein Staat bestimmte Rohstoffe nicht besitzt, das ist ein Dilemma, das alle Fragen der richtigen Gesellschaftsordnung überstrahlt. Früher in der bettelarmen DDR habe ich mich gelegentlich gefragt, was die Dänen oder Finnen eigentlich so exportieren, vom Heringsfang kann doch der Wohlstand alleine nicht kommen. Das habe ich bis heute nicht heraus. Ein kleines isoliertes Volk ohne Rohstoffe ist immer angeschissen, da hilft auch keine Marktwirtschaft.
Vielleicht ist das nicht bekannt: Ohne die Erdöllieferungen der Amerikaner an Deutschland während der NS-Zeit und auch nach Beginn des Krieges wäre Europa vieles erspart geblieben, es sei denn, Hitler hätte die Kavallerie nach Russland geschickt. Ach, diese guten und für Recht und Ordnung sorgenden Amerikaner!
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