Henryk M. Broder / 01.08.2007 / 20:31 / 0 / Seite ausdrucken

“Kein Wort über Nahr al Bared”

Kann sich noch jemand an das “Massaker”, den “Massenmord”, den “Völkermord” von Jenin vor etwas mehr als fünf Jahren erinnern? Nach einem schwerer Terroranschlag in Netanya, der 29 Israelis das Leben kostete, startete die israelische Armee eine Militäroperation in der Westbank. Westliche Medien berichteten, bei den Kämpfen sei Jenin “dem Boden gleichgemacht worden”, die Palästinenser behaupteten anfangs, es seien drei bis fünf Tausend Einwohner von Jenin umgebracht worden, gaben sich dann aber mit der Zahl 5oo zufrieden. Am Ende der Kämpfe waren 55 Palästinenser und 23 Israelis tot, Luftaufnahmen zeigten, dass nur ein kleiner Teil des Lagers zerstört wurde.

Was die damalige Vorsitzende der SED/PDS, Gabi Zimmer, nicht daran hinderte, nach Jenin zu eilen und zu erklären: “Israel hat sich in Jenin nicht als demokratischer Staat verhalten”; offenbar hatte Israel es versäumt, vor Beginn der Aktion bei “Zonen-Gabi” um eine Erlaubnis anzufragen. Dann war da noch die Rede von den “schlimmsten Zerstörungen seit dem Zweiten Weltkrieg”.
http://www.israelnetz.de/show.sxp/israelnetz/1819.html?sxpident=26K7698985uz-8099772—kx-I8134550
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/38/29a.htm

Nun ist ein palästinensische Lager im Libanon, in dem sich Milizionäre verbarrikadiert hatten,  drei Monate lang von der libanesischen Armee belagert und beschossen worden. Hunderte wurden getötet, Tausende vertrieben. Bis jetzt hat sich weder Zonen-Gabi noch Sancerre-Oskar in Nahr al Bared sehen lassen, und vom Massenmord redet auch keiner. Khaled Abu Toameh erklärt, warum das so ist:
http://www.commentarymagazine.com/contentions/index.php/toameh/729#more-729

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 12.03.2024 / 14:00 / 62

Christian Wulff: Liechtenstein? Nein, danke!

Unser beliebter Ex-Präsident Christian Wulff hat Angst, Deutschland könnte auf das Niveau von Liechtenstein sinken. Das kleine Fürstentum hat auf vielen Gebieten längst die Nase…/ mehr

Henryk M. Broder / 07.03.2024 / 16:00 / 19

Aserbaidschanische Kampagne verhindert Armenien-Debatte

Eine in Berlin geplante Buchpräsentation und Diskussion über bedrohtes armenisches Kulturgut konnte aus Sicherheitsgründen nur online stattfinden. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP)…/ mehr

Henryk M. Broder / 01.12.2023 / 15:00 / 28

Irre ist das neue Normal (7)

Geht es um Israel, die Palästinenser, das Pogrom vom 7. Oktober und den Krieg in Gaza, melden sich immer mehr Experten zu Wort, die beweisen,…/ mehr

Henryk M. Broder / 09.11.2023 / 14:00 / 59

Wehret den Anfängen? Dafür ist es jetzt zu spät!

Es ist alles schon mal dagewesen. In den Protokollen der Weisen von Zion, in den Gesetzen zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre,…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.11.2023 / 12:00 / 48

Die Baerbock-Sprünge über den eigenen Schatten

Nach ihren Reisen in den Nahen Osten und nach New York, zur Stimmenthaltung bei einer gegen Israel gerichteten UNO-Resolution, kümmerte sich Außenministerin Annalena Baerbock um…/ mehr

Henryk M. Broder / 01.11.2023 / 14:00 / 112

Irre ist das neue Normal (5): Die Grenzenlose

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus findet, dass wir eine Grenze zur Aufnahme von Flüchtlingen „noch lange nicht erreicht haben“. Dabei gibt es schon bei uns mehr…/ mehr

Henryk M. Broder / 30.10.2023 / 06:15 / 96

Irre ist das neue Normal (4): Ein deutscher Diplomat

Der deutsche Top-Diplomat Christoph Heusgen stellt sich im „heute journal" des ZDF hinter den UN-Generalsekretär Guterres und phantasiert über eine Zwei-Staaten-Lösung, die er zum „geltenden…/ mehr

Henryk M. Broder / 23.10.2023 / 15:00 / 34

Irre ist das neue Normal (2)

Früher war das Betreten des Rasens verboten, heute ist der „Generalverdacht“ ein vermintes Gelände. Zwei Beispiele aus dem Gruselkabinett der letzten Tage. Vor etwas weniger…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com