Ein erfahrener Physiker, dem ich einmal vorhielt, dass auch die seriöseste Diskussion unter Fachleuten nicht davor gefeit sei, in Klugscheißerei auszuarten, antwortete mir, das sei wohl richtig. Aber, wer in der Lage sei, die eigenen Argumente zu reflektieren, würde sich rasch auch selbst in seiner Klugscheißerei erkennen. Daran musste ich denken, als ich die Hitze des Gefechts über das “Corona-Papier” diese Woche miterlebte. Es hauen ja zur Zeit sehr viele Leute in diese Kerbe, Fachleute, Journalisten und auch Laien, so dass weitere Äußerungen damit überflüssig werden. Ich gebe zu, dass mir nicht einleuchtet, warum die deutsche Wirtschaft nicht für eine Weile herunter gefahren werden kann oder sollte. Wegen der Einkommen und Gewinne? Wegen der Steuern oder der Exporte? Nehmen wir doch mal an, Produktion und Steueraufkommen würden auf das Level von 2010 fallen. War das ein Katastrophenjahr mit Hunger und Elend, Gefahren für Leib und Leben und Millionen Obdachlosen in diesem Land? Was ist denn eine “gefährliche” oder “ungewisse” Lage? Bei der sich “diese Maßnahmen einfügen müssen in die Normalität dieses Landes”? Wäre das bei einer Epidemie, welche vorzugsweise junge, im vollen Arbeitsleben stehende Menschen erfasst, eventuell der Fall? Wenn HIV vielleicht etwas virulenter wäre? Wenn Krieg wäre, würde das gleich jedem einleuchten. Wenn ein bekiffter Jugendlicher ohne Fahrerlaubnis mit gestohlenem Auto in der Stadt eine junge Mutter tot fährt - dann finden sich sofort Tausende, die eine schwere Bestrafung für angemessen halten. Das ließe sich doch mit etwas Aufwand auch auf die Maßnahmen zum Seuchenschutz erweitern oder? Ich finde, die reine Erfahrung mit diesem von der Regierung geübten kreativen Umgang mit Macht war es wert. Und zwar wegen der künftig möglichen Unbill, Unvorhersehbarkeit und Unwägbarkeiten. Nicht wegen der Massen nun in Form von Texten vorliegenden Meinungsvielfalt. Wir wollen doch kreative Leute oben, die sich ihrer Möglichkeiten bewusst sind!
@Franz Klar: Danke für den „Knockdown“, denn genau darum handelt es sich: Wir sind niedergeschlagen (worden). Dass man uns in unseren vier Wänden einsperrt (to lock in = to confine by locking doors) und vom eigentlichen Leben aussperrt, gehört dazu. Wir als Volk und Volkswirtschaft werden demnächst k.o. sein, also knocked out = handlungsunfähig. -//- „Lockdown“ laut „The Chambers Dictionary“ (13th Edition): „an act of confining prisoners to their cells, esp. as a means of restoring order; any general cessation of activity, esp. in response to a crisis.“ Wenn es also im Knast Unruhe gibt, werden die Gefangenen in ihren Zellen eingesperrt, Freigang getrichen. Gleiches gilt für Bürger im Krisenfall. Fragt sich nur, wer eine Krise wie definiert. Darüber gibt das Wörterbuch keine Antwort.
Es wäre natürlich bequem, die Schuld an dem ganzen Desaster Frau Merkel und Konsorten zuzurechnen. Leider ist das nicht ganz so einfach! Die Verblödung, Verhetzung und Manipulation durch die Staatsmedien sind keine Entschuldigung, das eigene Gehirn auf Verlangen abzugeben und sich seiner eigenen Verantwortung zu entziehen. Das galt 1933, 1989, 2015, das gilt jetzt und das gilt immer. Nach 15 Jahren sollte doch allgemein bekannt sein, dass Merkel „buchstabengetreu“ den absurden Forderungen des pseudolinksgrünen Mainstreams entspricht, unter der Fuchtel multinationaler Oligarchen steht und für fremde Interessen sowie den eigenen Machterhalt ohne Skrupel die eigene Nation opfert. Ideale und Werte besitzt diese Molluske nicht, nur die Bio-Behauptungskraft eines Alien. Auch in der Corona-Krise hat sie sich wieder so verhalten, wie es von ihr und ihren Hofeunuchen zu erwarten war. Spätestens 2017 galt keine Ausrede mehr, man könne etwas nicht wissen. 80 % haben mit ihrer Wahlentscheidung bekundet, dass sie voll und ganz hinter diesem System stehen und es sogar noch ein bisschen rigider, gnadenloser und despotischer mögen. Es wird die “Neue Realität” geliefert, für die seit 2005 immer wieder gestimmt wurde.
Guter text und bereits sehr viele ergänzender Kommentare, denen ich vorwiegend beipflichten kann. Es scheint mir wirklich richtig, dass der Ausnahmezustand voll und ganz aufgehoben werden muss. Dass das Grundgesetz genau so gilt wie vor der totalen (totalitätren) Schliessung! Alles Andere ist Unfreiheit und Rechtsbruch. b.schaller
Madame Merkel und ihre Entourage machen nicht viel Mist, sie produzieren nur Mist. Wer den Lockdown weiter köcheln lässt, weil die Umfragewerte so hoffnungsfroh gegen 40+% steigen, der hat den Beruf verfehlt und sollte besser Nachtwächter werden, damit künftig alle gut weiterschlafen können. Wer fragt die Alternativlosen eigentlich, ob sie eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen haben, die für fast jeden Planer selbst unbedeutendster Verrichtungen, z. B. am Bau, vorgeschrieben ist? Eine Risikoabschätzung, also die Frage, ob der Lockdown mehr “Kollateralschäden” für die Gegenwart und für die Zukunft (!) aufwirft, bzw. bedeutet, also angemessen ist, führt bereits zur Exkommunizierung, zumindest aber in den sofortigen Ruhestand, wenn man im BMI Oberregierungsrat ist und Antworten auf Fragen gibt, die niemand stellen würde, weil nicht opportun und sonst die Absurdität der G’schaft’lhuberei des Geldverbrennens und der damit verbundenen Verschuldung der künftigen Generation problematisch erscheinen lassen würde. Man muss dem Seehofer Horst als Chef im BMI und obersten Heimatschützer folglich grobe Fahrlässigkeit wegen Unterlassens der Abwägung der Folgeschäden bescheinigen. Aber bei so vielen institutionellen Amateuren, die nur um mehr Bürokratie ringen, fällt das schon kaum mehr ins Gewicht, könnte die Blinde mit Augenbinde und Waage vermuten? Damit läge sie aber imo ganz unprofessionell daneben.
Aber wer soll den Weg zurück in eine Normalität ebnen? Die Politik mit Sicherheit nicht, sie scheint ja mit der geschürten Angst vor Corona genau das zu erreichen, was ihr mit der Klima-Hysterie nicht gelang: den Entzug der Freiheit und der Grundrechte auf breiter Front. Es ist der zweite Versuch unsere Gesellschaft und das Leben, so wie wir es bisher kannten, auf Dauer zu zerstören. Der erste Versuch, bei dem uns eingeredet werden sollte, dass der Mensch das Wetter verändern könnte, war schon an Beklopptheit kaum zu überbieten, trotzdem fielen viele darauf herein. Aber anscheinend waren es noch zu wenig oder es ging nicht schnell genug. Also beschloss man die Menschen bei ihrer Angst zu packen, wohlwissend, dass mittlerweile der Grossteil der Bevölkerung sich, vorsichtig ausgedrückt, nicht eben durch Mut und gesunden Menschenverstand auszeichnet. Und diesmal scheint es zu klappen und es geht deutlich schneller als gedacht; mit dem Robert-Koch-Institut präsentierte sich sogar (unerwarteterweise ?) eine neue Inquisition, die den Teufel täglich an die Wand malt und die das Volk zur Busse und Umkehr mahnt. Auf die Medien ist sowieso Verlass, die sind schon seit Jahren der verlängerte Arm der Regierung und die Justiz exekutiert in Deutschland traditionell den Willen der jeweiligen Obrigkeit. Dazu kommen noch all die kleinen Masken-Nazis und Corona-Kapos von nebenan die begeistert mitmachen, so ist der Deutsche nun mal, und einer Transformation der Gesellschaft steht nichts mehr im Weg. Das war es dann wohl, Normalität war gestern.
“Angesichts der Corona-Pandemie sollte der Schutz von Leib und Leben absoluten Vorrang haben. Demgegenüber sollten alle anderen Rechte und Errungenschaften des Landes zurückstehen. Die Stilllegung des wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens geht auf diese Priorität der „Lebensrettung“ zurück.” - Auch das ist ein Teil der offiziellen Coronaerzählung und nur eine wohlmeinende Annahme. Der Schutz von Leib und Leben beginnt bei uns erst ab dem 3. Lebensmonat und diese Grundsatzentscheidung fordert jedes Jahr rund 100 000 Tote, nur in Deutschland, und weltweit geschätzt 50 000 000. Frage: Geht es wirklich um den Schutz des Lebens oder geht es um den Ausnahmezustand um seiner selbst willen? Und weil es sich da so schön durchregieren läßt? - Am 23. Mai ist der Jahrestag der Grundgesetzverkündung, ein Samstag, an dem viele Zehntausende von Fußballfans freie Zeit haben, weil sie nicht in die Stadien können. Mein Vorschlag wäre, daß anläßlich dieses schönen Tages, sich der Souverän mal wieder geschlossen auf der Straße versammelt: all die hunderttausenden von Fußballfans, alle von der Pleite bedrohten Wirte, Einzelhändler, Hotelbetreiber, ihre von Arbeitslosigkeit bedrohten Angestellten, die freischaffenden Künstler, die freien Theaterbetreiber, die Schauspieler, die nicht als Staatschauspieler bei ARD und ZDF in Daueranstellung sind, die alleinerziehenden Mütter, die zu Hause zwischen Homeworking und Kinderbetreuung den Verstand verlieren und, und, und ... Und da ist es mir auch egal, wenn am Rande ein paar Spinner und Rechtsextreme mit dabei sind. Die Einschüchterung, die jetzt wieder praktiziert wird, zeigt nur die arrogante Fratze der Macht: “Vorsicht vor Demos, Sie könnten in der Nähe von Menschen mit falscher Meinung gesehen werden, das könnte für sie negative Folgen haben!” - Die Besatzungen der Politbüros sollten uns eigentlich besser behandeln!” - Wenn der Wirt stirbt, stirbt nämlich in der Regel auch der Parasit.” - Das mußte jetz einfach mal raus ;-)
Seit einiger Zeit fallen mir immer mehr Aussagen unserer Politelite auf, der jetzige Zustand sei die “neue Normalität”, wir “werden mit dem Virus leben müssen” u.ä. Offenbar sollen die Untertanen “darauf eingestimmt” werden, dass man gedenkt, den augenblicklichen Zustand so lange, wie möglich aufrecht zu erhalten. Vielleicht orientiert man sich ja an Polen, wo die Wahlen wegen Corona verschoben worden sind. Dann machen die Sätze der Schwarzmaler, dass man mit der Überwindung von Corona bis 2021 oder 2022 warten müsse, tieferen Sinn. Ansonsten droht man mit der noch fürchterlicheren zweiten, oder gar dritten Welle.
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