Gerd Held / 13.05.2020 / 06:15 / Foto: Pixabay / 93 / Seite ausdrucken

Kein Rückweg zur Normalität? Ein feuchter Traum der Ideologen

Ist Deutschland auf dem Weg zurück in die Normalität? Geht es langsam, aber sicher in die richtige Richtung? Ist die „schrittweise Lockerung“ das richtige Verfahren, um aus dem Ausnahmezustand herauszukommen? Nein, dreimal Nein. Denn der Beschluss, der eine bespiellose Stilllegung des Landes bewirkte und wesentliche Teile des Grundgesetzes außer Kraft setzte, geht auf eine Prioritätsentscheidung zurück: Angesichts der Corona-Pandemie sollte der Schutz von Leib und Leiben absoluten Vorrang haben. Demgegenüber sollten alle anderen Rechte und Errungenschaften des Landes zurückstehen. Die Stilllegung des wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens geht auf diese Priorität der „Lebensrettung“ zurück. „Leben“ wurde damit auf das physische Überleben reduziert.

Um diese in der Geschichte der Bundesrepublik einmalige Stilllegung zu beenden, muss deshalb die Prioritätsentscheidung „Lebensrettung über alles“ zurückgenommen werden. Es muss ausdrücklich von Parlament und Regierung erklärt werden, dass von nun an die verfassungsmäßige Ordnung in Deutschland wieder gilt, und dass jeder sich wieder auf sie berufen kann.

Damit ist nicht gesagt, dass der „Lockdown“-Beschluss von Anfang an falsch war. Angesichts einer zunächst völlig ungeklärten Gefährdungslage war er vertretbar. Aber inzwischen ist eine gewisse Einhegung der Gefahr gegeben, während aber nun eine Zerstörung wirtschaftlicher, kultureller und politischer Errungenschaften Deutschlands drohen. Wir haben also eine neue Lage, die Priorität muss ab sofort auf der Sicherung der – von der Verfassung geschützten – Normalität der Bundesrepublik liegen. Das bedeutet nicht, dass es überhaupt keine Schutzmaßnahmen gegen das Virus mehr geben soll. Aber diese Maßnahmen müssen sich nun einfügen in die Normalität dieses Landes. Sie dürfen nicht mit einer generellen „Gefährlichkeit“ oder „Ungewissheit“ der Lage begründet werden, sondern müssen als einzelne Maßnahmen ihre Effizienz nachweisen und auf die regionale, örtliche Lage zugeschnitten sein.

Überhaupt ist eine „schrittweise“ Beendigung eines Ausnahmezustands ein Widerspruch in sich. Auch im Kriegsfall oder im Fall großer Naturkatastrophen kann der Ausnahmezustand nur beendet werden, wenn die Prioritätsentscheidung, die ihm zugrunde liegt, ohne Wenn und Aber aufgehoben wird. Geschieht das nicht, könnte jedem Schritt zum Normalbetrieb sofort wieder der Boden entzogen werden – schon die vage Beschwörung, dass „der Sieg“ noch nicht erreicht sei, dass neue Gefahren und verheerende Rückfälle drohen, würde dafür genügen. Genau das erleben wir gegenwärtig: Kaum wird eine größere Freigabe vorgeschlagen, spricht jemand den Keulensatz „Die Zahl der Toten könnte wieder steigen“. Und schon herrscht betretenes Schweigen.

Dauer-Verlängerung des Ausnahmezustands

Es gibt gegenwärtig so etwas wie eine schleichende Verlängerung des Ausnahmezustandes. Seit einigen Wochen ist zu beobachten, wie die anfänglichen Kriterien, die der Öffentlichkeit ein baldiges Ende der Zwangsstillegung in Aussicht stellten, verändert wurden. Und sie wurden verändert, ohne dies ausdrücklich zu erklären und zu begründen. So wurden zum Beispiel die Kriterien, die ein untragbares Risiko bezeichnen, verwässert: Mitte März hieß es, dass der Ausnahmezustand andauern müsste, solange die Infektionsrate „größer als 1“ ist. Als sie schon im Sinken begriffen war, hieß es, man erwarte noch vor Ostern „die große Infektions-Welle“. Diese ist ausgeblieben. Die Infektionsrate liegt schon seit einiger Zeit unter 1.

Doch nun wird eine ganz neue Bedingung für die Rückkehr zur Normalität genannt: Der Ausnahmezustand soll solange dauern, bis ein effizienter und sicherer Impfstoff gefunden ist und die Bevölkerung weitgehend durchgeimpft ist. Damit ist der Ausnahmezustand bis weit ins Jahr 2021 – mindestens – vorprogrammiert. Zugleich wird auch angedeutet, dass das Corvid-19-Virus neben der Lunge auch andere Organe angreifen könnte und daher seine Bedrohlichkeit noch viel größer sei – dass die Lage auf jeden Fall ungewisser sei. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts erklärte am 17. April, Deutschland befände sich erst am Anfang der Epidemie, nicht in der Mitte, und schon gar nicht am Ende. So wird die Stabilisierung der Lage, die tatsächlich zu beobachten ist, kleingeredet. Wer sich angestrengt hat, wer Opfer gebracht hat, sieht sich getäuscht: Das Ende des Ausnahmezustandes rückt in eine immer weitere Ferne.  

Und zugleich fällt ein Schweigen auf. Die wirtschaftlichen Verluste werden nicht wirklich ernst genommen. Man nennt Zahlen, man zieht große Vergleiche. Größter Wirtschaftseinbruch seit dem 2. Weltkrieg. Eine niemals zuvor erreichte Zahl von Betrieben und Beschäftigten in Kurzarbeit. Bald drohen Höchstzahlen bei Firmen-Insolvenzen und Arbeitslosen. Die Staatsschulden auf dem Niveau der Schulden nach den beiden Weltkriegen. Aber wird diese Gefahr, die die Fähigkeit zur Wertschöpfung nachhaltig bedroht, wirklich in die Waagschale gelegt? Nein, denn noch streitet man allenfalls darum, ob „die Erholung“ 2021 oder 2022 erfolgt.

Alles wird nur als Konjunkturproblem verbucht. Unsere Wirtschaft wird nur als eine Art „Zahlungsstrom“ angesehen, den man zwischenzeitlich auch mit dem Hineinpumpen von zusätzlichem Geld am Laufen halten kann. Dabei gibt es Beispiele genug, wo Länder ihre Industrien dadurch verloren haben, dass sie sie „eine Weile“ stilllegten. Und Gleiches ließe sich natürlich auch von den kulturellen Einrichtungen, von Kunst und Wissenschaft sagen. Auch hier stehen die kreativen Fähigkeiten (und die „aufnehmenden“ Fähigkeiten des Publikums) auf dem Spiel. Und schließlich das politische Leben: Liegt der Demokratie nicht die Grundüberzeugung zugrunde, dass viele Stimmen und eine lebendiges Hin und Her der politischen Entscheidungsfindung guttut – weil es ein Suchverfahren ist und die Wahrheit nicht schon von vornherein feststeht? 

Sträfliche Geringschätzung der Normalität

Vor diesem Hintergrund ist die Leichtigkeit erstaunlich, mit der in Deutschland der Satz „Wir bleiben zu Hause“ die Macht erobert hat. Und erschreckend ist, wie weitgehend Berichte über die Corona-Opfer die Berichte über massenhafte Existenzvernichtungen im wirtschaftlichen und kulturellen Leben in den Hintergrund drängen konnten. In diesem Bereich blieben die Zerstörungen weitgehend abstrakt, ein „Geldproblem“, eine „Privatsache“. Dennoch rumort es nun im Lande, und diese Unruhe wird zunehmen. Die deutsche Öffentlichkeit wird in den nächsten Wochen und Monaten Stück um Stück gewahr werden, dass das dicke Ende der Corona-Krise noch kommt, aber nicht in dem Sinn, dass nun das Virus eine neue Gefährlichkeit zeigen wird.

Eher wird deutlich werden, dass man den Normalbetrieb eines Landes nicht ohne immense Opfer und Dauerschäden stilllegen kann. Wir haben schon jetzt mehr als ein konjunkturelles Zwischentief. Bald werden die Konkurse von Betrieben, Läden, Gaststätten nicht mehr die Ausnahme sein. Sie werden das Straßenbild prägen, und die schnell steigenden Arbeitslosenzahlen werden unsere Alltagsgespräche im Bekannten- und Familienkreis bestimmen. Und wer wird dann noch einfach „das Corona-Virus“ für die Opfer haftbar machen, wo doch nicht die Infizierten in den Betrieben fehlen, sondern die politischen Zwangsschließungen den Konkurs herbeiführen.

Dann wird man sich veranlasst sehen, noch einmal neu über den Wert der Normalität nachzudenken. Und mancher, der jetzt noch überzeugt ist, dass die „Entschleunigung“ des Landes und die „Rückbesinnung der Menschen auf sich selbst“ etwas Gutes ist, wird sich zum Umdenken veranlasst sehen.

Es zeigt sich, wie komplex und voraussetzungsvoll die Normalität unserer modernen Welt ist. Wie wenig selbstverständlich sie ist, und wie richtig es ist, dass diese Normalität unter dem hohen rechtlichen Schutz der Verfassung steht. Die zu diesem Thema noch folgenden Texte befassen sich auch mit den Gedankengängen, die der Geringschätzung dieser Normalität zugrunde liegen, und die man jetzt in der Corona-Krise häufig hört. Das Raunen über globale „Menschheitskrisen“ und die Beschwörung einer „Großen Transformation“ hat in bestimmten sozialen Milieus schon in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark zugenommen. Der jetzige, nicht enden wollende Ausnahmezustand, führt drastisch vor Augen, was wir verlieren werden, wenn diese Strömung wirklich in Deutschland (und anderen Ländern) ihre Umbaupläne umsetzen sollte. Die Krise führt ja vor Augen, auf welchem Wege so etwas tatsächlich zur Realität werden kann. 

Wird fortgesetzt

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Helmut Driesel / 13.05.2020

  Ein erfahrener Physiker, dem ich einmal vorhielt, dass auch die seriöseste Diskussion unter Fachleuten nicht davor gefeit sei, in Klugscheißerei auszuarten, antwortete mir, das sei wohl richtig. Aber, wer in der Lage sei, die eigenen Argumente zu reflektieren, würde sich rasch auch selbst in seiner Klugscheißerei erkennen. Daran musste ich denken, als ich die Hitze des Gefechts über das “Corona-Papier” diese Woche miterlebte. Es hauen ja zur Zeit sehr viele Leute in diese Kerbe, Fachleute, Journalisten und auch Laien, so dass weitere Äußerungen damit überflüssig werden. Ich gebe zu, dass mir nicht einleuchtet, warum die deutsche Wirtschaft nicht für eine Weile herunter gefahren werden kann oder sollte. Wegen der Einkommen und Gewinne? Wegen der Steuern oder der Exporte? Nehmen wir doch mal an, Produktion und Steueraufkommen würden auf das Level von 2010 fallen. War das ein Katastrophenjahr mit Hunger und Elend, Gefahren für Leib und Leben und Millionen Obdachlosen in diesem Land? Was ist denn eine “gefährliche” oder “ungewisse” Lage?  Bei der sich “diese Maßnahmen einfügen müssen in die Normalität dieses Landes”?  Wäre das bei einer Epidemie, welche vorzugsweise junge, im vollen Arbeitsleben stehende Menschen erfasst, eventuell der Fall? Wenn HIV vielleicht etwas virulenter wäre? Wenn Krieg wäre, würde das gleich jedem einleuchten. Wenn ein bekiffter Jugendlicher ohne Fahrerlaubnis mit gestohlenem Auto in der Stadt eine junge Mutter tot fährt - dann finden sich sofort Tausende, die eine schwere Bestrafung für angemessen halten. Das ließe sich doch mit etwas Aufwand auch auf die Maßnahmen zum Seuchenschutz erweitern oder? Ich finde, die reine Erfahrung mit diesem von der Regierung geübten kreativen Umgang mit Macht war es wert. Und zwar wegen der künftig möglichen Unbill, Unvorhersehbarkeit und Unwägbarkeiten. Nicht wegen der Massen nun in Form von Texten vorliegenden Meinungsvielfalt. Wir wollen doch kreative Leute oben, die sich ihrer Möglichkeiten bewusst sind!

Ilona Grimm / 13.05.2020

@Franz Klar: Danke für den „Knockdown“, denn genau darum handelt es sich: Wir sind niedergeschlagen (worden). Dass man uns in unseren vier Wänden einsperrt (to lock in = to confine by locking doors) und vom eigentlichen Leben aussperrt, gehört dazu. Wir als Volk und Volkswirtschaft werden demnächst k.o. sein, also knocked out = handlungsunfähig. -//- „Lockdown“ laut „The Chambers Dictionary“ (13th Edition): „an act of confining prisoners to their cells, esp. as a means of restoring order; any general cessation of activity, esp. in response to a crisis.“ Wenn es also im Knast Unruhe gibt, werden die Gefangenen in ihren Zellen eingesperrt, Freigang getrichen. Gleiches gilt für Bürger im Krisenfall. Fragt sich nur, wer eine Krise wie definiert. Darüber gibt das Wörterbuch keine Antwort.

Robert Schleif / 13.05.2020

Es wäre natürlich bequem, die Schuld an dem ganzen Desaster Frau Merkel und Konsorten zuzurechnen. Leider ist das nicht ganz so einfach! Die Verblödung, Verhetzung und Manipulation durch die Staatsmedien sind keine Entschuldigung, das eigene Gehirn auf Verlangen abzugeben und sich seiner eigenen Verantwortung zu entziehen. Das galt 1933, 1989, 2015, das gilt jetzt und das gilt immer. Nach 15 Jahren sollte doch allgemein bekannt sein, dass Merkel „buchstabengetreu“ den absurden Forderungen des pseudolinksgrünen Mainstreams entspricht, unter der Fuchtel multinationaler Oligarchen steht und für fremde Interessen sowie den eigenen Machterhalt ohne Skrupel die eigene Nation opfert. Ideale und Werte besitzt diese Molluske nicht, nur die Bio-Behauptungskraft eines Alien. Auch in der Corona-Krise hat sie sich wieder so verhalten, wie es von ihr und ihren Hofeunuchen zu erwarten war. Spätestens 2017 galt keine Ausrede mehr, man könne etwas nicht wissen. 80 % haben mit ihrer Wahlentscheidung bekundet, dass sie voll und ganz hinter diesem System stehen und es sogar noch ein bisschen rigider, gnadenloser und despotischer mögen. Es wird die “Neue Realität” geliefert, für die seit 2005 immer wieder gestimmt wurde.

beat schaller / 13.05.2020

Guter text und bereits sehr viele ergänzender Kommentare, denen ich vorwiegend beipflichten kann. Es scheint mir wirklich richtig, dass der Ausnahmezustand voll und ganz aufgehoben werden muss. Dass das Grundgesetz genau so gilt wie vor der totalen (totalitätren) Schliessung!  Alles Andere ist Unfreiheit und Rechtsbruch. b.schaller

J. M. Backhaus / 13.05.2020

Madame Merkel und ihre Entourage machen nicht viel Mist, sie produzieren nur Mist. Wer den Lockdown weiter köcheln lässt, weil die Umfragewerte so hoffnungsfroh gegen 40+% steigen, der hat den Beruf verfehlt und sollte besser Nachtwächter werden, damit künftig alle gut weiterschlafen können. Wer fragt die Alternativlosen eigentlich, ob sie eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen haben, die für fast jeden Planer selbst unbedeutendster Verrichtungen, z. B. am Bau, vorgeschrieben ist? Eine Risikoabschätzung, also die Frage, ob der Lockdown mehr “Kollateralschäden” für die Gegenwart und für die Zukunft (!) aufwirft, bzw. bedeutet, also angemessen ist, führt bereits zur Exkommunizierung, zumindest aber in den sofortigen Ruhestand, wenn man im BMI Oberregierungsrat ist und Antworten auf Fragen gibt, die niemand stellen würde, weil nicht opportun und sonst die Absurdität der G’schaft’lhuberei des Geldverbrennens und der damit verbundenen Verschuldung der künftigen Generation problematisch erscheinen lassen würde.  Man muss dem Seehofer Horst als Chef im BMI und obersten Heimatschützer folglich grobe Fahrlässigkeit wegen Unterlassens der Abwägung der Folgeschäden bescheinigen. Aber bei so vielen institutionellen Amateuren, die nur um mehr Bürokratie ringen, fällt das schon kaum mehr ins Gewicht, könnte die Blinde mit Augenbinde und Waage vermuten? Damit läge sie aber imo ganz unprofessionell daneben.

Hans Reinhardt / 13.05.2020

Aber wer soll den Weg zurück in eine Normalität ebnen? Die Politik mit Sicherheit nicht, sie scheint ja mit der geschürten Angst vor Corona genau das zu erreichen, was ihr mit der Klima-Hysterie nicht gelang: den Entzug der Freiheit und der Grundrechte auf breiter Front. Es ist der zweite Versuch unsere Gesellschaft und das Leben, so wie wir es bisher kannten, auf Dauer zu zerstören. Der erste Versuch, bei dem uns eingeredet werden sollte, dass der Mensch das Wetter verändern könnte, war schon an Beklopptheit kaum zu überbieten, trotzdem fielen viele darauf herein. Aber anscheinend waren es noch zu wenig oder es ging nicht schnell genug. Also beschloss man die Menschen bei ihrer Angst zu packen, wohlwissend, dass mittlerweile der Grossteil der Bevölkerung sich, vorsichtig ausgedrückt, nicht eben durch Mut und gesunden Menschenverstand auszeichnet. Und diesmal scheint es zu klappen und es geht deutlich schneller als gedacht; mit dem Robert-Koch-Institut präsentierte sich sogar (unerwarteterweise ?) eine neue Inquisition, die den Teufel täglich an die Wand malt und die das Volk zur Busse und Umkehr mahnt. Auf die Medien ist sowieso Verlass, die sind schon seit Jahren der verlängerte Arm der Regierung und die Justiz exekutiert in Deutschland traditionell den Willen der jeweiligen Obrigkeit. Dazu kommen noch all die kleinen Masken-Nazis und Corona-Kapos von nebenan die begeistert mitmachen, so ist der Deutsche nun mal, und einer Transformation der Gesellschaft steht nichts mehr im Weg. Das war es dann wohl, Normalität war gestern.        

Harald Hotz / 13.05.2020

“Angesichts der Corona-Pandemie sollte der Schutz von Leib und Leben absoluten Vorrang haben. Demgegenüber sollten alle anderen Rechte und Errungenschaften des Landes zurückstehen. Die Stilllegung des wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Lebens geht auf diese Priorität der „Lebensrettung“ zurück.” - Auch das ist ein Teil der offiziellen Coronaerzählung und nur eine wohlmeinende Annahme. Der Schutz von Leib und Leben beginnt bei uns erst ab dem 3. Lebensmonat und diese Grundsatzentscheidung fordert jedes Jahr rund 100 000 Tote, nur in Deutschland, und weltweit geschätzt 50 000 000. Frage: Geht es wirklich um den Schutz des Lebens oder geht es um den Ausnahmezustand um seiner selbst willen? Und weil es sich da so schön durchregieren läßt? - Am 23. Mai ist der Jahrestag der Grundgesetzverkündung, ein Samstag, an dem viele Zehntausende von Fußballfans freie Zeit haben, weil sie nicht in die Stadien können. Mein Vorschlag wäre, daß anläßlich dieses schönen Tages, sich der Souverän mal wieder geschlossen auf der Straße versammelt: all die hunderttausenden von Fußballfans, alle von der Pleite bedrohten Wirte, Einzelhändler, Hotelbetreiber, ihre von Arbeitslosigkeit bedrohten Angestellten, die freischaffenden Künstler, die freien Theaterbetreiber, die Schauspieler, die nicht als Staatschauspieler bei ARD und ZDF in Daueranstellung sind, die alleinerziehenden Mütter, die zu Hause zwischen Homeworking und Kinderbetreuung den Verstand verlieren und, und, und ... Und da ist es mir auch egal, wenn am Rande ein paar Spinner und Rechtsextreme mit dabei sind.  Die Einschüchterung, die jetzt wieder praktiziert wird, zeigt nur die arrogante Fratze der Macht: “Vorsicht vor Demos, Sie könnten in der Nähe von Menschen mit falscher Meinung gesehen werden, das könnte für sie negative Folgen haben!” - Die Besatzungen der Politbüros sollten uns eigentlich besser behandeln!” - Wenn der Wirt stirbt, stirbt nämlich in der Regel auch der Parasit.” - Das mußte jetz einfach mal raus ;-)

W.Schneider / 13.05.2020

Seit einiger Zeit fallen mir immer mehr Aussagen unserer Politelite auf, der jetzige Zustand sei die “neue Normalität”, wir “werden mit dem Virus leben müssen” u.ä. Offenbar sollen die Untertanen “darauf eingestimmt” werden, dass man gedenkt, den augenblicklichen Zustand so lange, wie möglich aufrecht zu erhalten. Vielleicht orientiert man sich ja an Polen, wo die Wahlen wegen Corona verschoben worden sind. Dann machen die Sätze der Schwarzmaler, dass man mit der Überwindung von Corona bis 2021 oder 2022 warten müsse, tieferen Sinn. Ansonsten droht man mit der noch fürchterlicheren zweiten, oder gar dritten Welle.

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