In Freital wechselten sich die Stadtratsfraktionen mit der Rede zum Holocaust-Gedenktag in jedem Jahr ab. Jetzt wäre die AfD dran gewesen. Das durfte nicht sein, deshalb wurde die Gedenk-Sitzung ganz abgesagt.
Nach öffentlicher Empörung darüber, dass ein AfD-Politiker beim Holocaust-Gedenken im sächsischen Freital die Rede halten soll, hat die Stadt die Veranstaltung abgesagt, meldet tag24.de. "Ich sehe die Gefahr, dass die Sicherheit der Veranstaltung und der Teilnehmer nicht zu gewährleisteten ist", habe Oberbürgermeister Uwe Rumberg (65, Konservative Mitte) am Freitag erklärt. Störaktionen wären nicht auszuschließen. Von diffusen Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Teilnehmern und unbeteiligten Mitarbeitern im Rathaus sei die Rede gewesen. "Unter diesen Umständen ist für mich ein würdiges und friedliches Gedenken nicht möglich."
Seit Jahren wechselten sich in Freital bei Dresden die Stadtratsfraktionen bei den Reden am Holocaust-Gedenktag ab und in diesem Jahr wäre nun turnusmäßig die AfD an der Reihe gewesen. Der Ältestenrat hätte dies in einer Sondersitzung am Montag bestätigt. Daraufhin gab es starke Kritik, weshalb der Oberbürgermeister die Notbremse zog und die Gedenkveranstaltung ganz absagte. Mit der Absage in Freital solle Schaden von der Veranstaltung und dem aufrichtigen Erinnern abgewendet werden, habe Oberbürgermeister Rumberg erklärt. Diesen Schritt zu gehen, wäre traurig, aus seiner Sicht aber das Vernünftigste.