Der Industriekonzern Thyssen-Krupp erwägt anscheinend, das prestigeträchtige Vorhaben zur Produktion von grünem Stahl mit Wasserstoff zu stoppen.
Vorstandschef Miguel Lopez hat eine grundlegende Prüfung des Projekts initiiert. In einer Sitzung im August diskutierte der Vorstand verschiedene Szenarien zur klimaschonenden Neuausrichtung des Stahlproduzenten, so das Handelsblatt.
Geplant war bisher, die Hochöfen künftig mithilfe von Wasserstoff statt Kohle zu betreiben, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Allerdings steckt Wasserstoff als Energiequelle noch in seinen Kinderschuhen und laufen zahlreiche Wasserstoff-Projekte nicht nach Wunsch (siehe hier und hier).
Für die Errichtung einer wichtigen Direktreduktionsanlage erhielt Thyssen-Krupp bereits großzügige staatliche Förderungen. Der Konzern erwägt nun vier Szenarien, darunter die Möglichkeit, den Anlagenbau komplett einzustellen. Die Kosten für ein solches Szenario werden aktuell geprüft, da der Konzern für bereits erhaltene Förderungsgelder zurückzahlen müsste.