Eine Form von Rassismus, (vielleicht der Schlimmste von allen) ist es ja, wieder einmal alles besser zu wissen, als die Menschen vor Ort. Nach dem Motto: “Alle Menschen sind gleich” wird einfach das deutsche oder europäische “Hilfsmodell” angewandt und die Einheimischen mit Geldern geflutet. Das ist vermutlich nicht nur die dümmste, sondern auch die schädlichste Art von Rassismus. Der “weisse Mann” oder “die weisse Frau” wissen halt besser was die Menschen dort brauchen. Punkt. Dass viele dieser Entwicklungsgelder genau in die falschen Kanäle von korrupten Herrschern, marodierenden Rebellen und Menschenhändlern fliessen, geschenkt. Die Hauptsache ist, ein gutes Gewissen zu haben und den “Armen” Einheimischen oder Flüchtlingen zu helfen. Wie rassistisch-besserwisserisch ist das denn? In der Tat! Es ist eminent wichtig, zuerst vor Ort und mit Einheimischen zusammen zu arbeiten; und die dortigen Gepflogenheiten erst einmal kennen zu lernen und erst dann allenfalls Gelder einzusetzen. Alles andere ist zu tiefste rassistisch-besserwisserisch. Der Artikel zeugt davon, dass dies durchaus möglich ist und macht wirklich Hoffnung. Danke!
Mir leuchtet sofort ein, was Sie schildern, denn Ihre Herangehensweise geht davon aus, dass Not erfinderisch macht. Dieses Prinzip zeugt außerdem von Respekt gegenüber den Einheimischen und lässt die übliche deutsche Haltung, alles besser zu wissen und beurteilen zu können und jedem das jeweils aktuelle “Heil” zu oktroyieren, zu Hause. Doch auch hier sollte Ihre Praxis gegenüber Migranten Pflichtprogramm werden: null Geld, nur Anleitung. Ebenso wie die Südsudanesen haben nämlich auch in Deutschland die wenigsten “Hilfesuchenden”, “Geflüchteten” oder “Geretteten” kein Geld… // Ich freue mich auf Ihre weiteren Berichte. Danke!
Der Mensch ist wunderbar geschaffen. Und so wenige wollen lernen wie er tickt und funktioniert. Das rächt sich nicht nur bei der Entwicklungshilfe, seit langer Zeit, sondern auch bei uns. Wir sollten mal den Begriff Korruption umdefinieren. Er führt in die Irre. Und ist Entwicklungshilfe, überspitzt formuliert, in Wahrheit nichts anderes als Bestechungsgeld? Am Schlimmsten ist jedoch, der Mensch unterschätzt die “technische” Funktionsweise des Menschen, die sich weltweit ähnelt, im Grunde gleich ist. Echte Christen haben hier das beste Know-how.
Haben wir mit der westlichen Medizin in Afrika nicht erst die Büchse der Pandora geöffnet? Das größte Problem unserer Zeit ist doch nicht der Klimawandel, sondern die Überbevölkerung. Die Entwicklungshilfe in Afrika wird in dieser Form nie zum Erfolg führen, weil die Denke der Afrikaner eine ganz andere ist. Sie leben und denken im Hier und Jetzt. Es wird nie gelingen, einen Afrikaner dazu zu bewegen, jeden Tag von morgens bis abends auf die Arbeit zu gehen. Wenn er Geld hat, setzt er sich unter den Baum und trinkt ein Bier. Das ist nicht rassistisch, sondern die Mentalität der Afrikaner. Aus diesem Grund setzen sie auch so viele Kinder in die Welt. Es wird schon jemand da sein, der sich kümmert. Wenn ein aus europäischen Hilfsfonds gebohrter Brunnen versandet oder der Trecker auf dem Feld kaputt geht, dann ist das halt so. Leben geht weiter. Jemand wird schon kommen, der es richtet. Kein europäischer Konzern würde in Afrika produzieren, weil die afrikanische Mentalität so ganz anders ist. Und deshalb führt die europäische Entwicklungshilfe genau zum Gegenteil des Erwünschten, zu Despoten, die die Gelder auf die eigenen Konten umleiten und zu einer ständig wachsenden Zahl an Menschen, weil diese nicht selbst für ihr Überleben sorgen müssen.
Sehr geehrter Drechsel, wieder einmal ein Beitrag zu einer Entwicklungshilfe aus der Sicht eines EH mit sehr viel Realismus und ohne Ressentiments. Denn häufig trifft man entweder auf die, die aus moralisch-humanistischen, links-grün-religiösen Motiven immer noch mehr Geld für Entwicklungshilfe fordern, oft verbunden mit Schuldvorwürfen an die Industrieländer. Dem trägt unsere Qualitätspolitik dadurch Rechnung, dass sie auf die immer höheren Milliardensummen für diesen Sektor verweist. Oder es gibt auf der anderen Seite die, die mit einem neurechten Sprech Entwicklungshilfe generell ablehnt und nur das deutsche Interesse bei solchen Kooperationen mit Entwicklungsländern gelten lässt. Ihre EH-Arbeit zeigt, wie Entwicklungshilfe funktionieren kann, ohne mit der “Gießkanne” strukturelle Hilfe, nämlich Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.
Danke Herr Drechsel , dass Sie über Ihre Erfahrungen schreiben. Ich fürchte nur, dass Hilfe die wenig oder kein Geld kostet für das BMZ, GIZ, KfW und unsere Entwicklungspolitiker uninteressant ist.
Was er nicht sagt: So bekämpft man Fluchtursachen! Mit einem realistischen Blick dafür, wie die Dinge in diesen Ländern nun einmal liegen. Hier steht offenbar der Wille im Vordergrund, tatsächlich zu helfen. Und nicht die Eitelkeit, sich beifallheischend als gnädiger Weltenretter in Szene zu setzen.
herrlich,ich war über acht Jahre unter anderem Küchendirektor in egypt,nicht in den Touristenresorts,sondern in den Städten und kann so vieles bestätigen :) wer allein mit den Einheimischen arbeitet, hat bessere Mglichkeiten als mit einem übergeordneten “Expertenteam” von lauter ausgesandten “Fachleuten”,die nur zu alibi-Zwecken mal vorbei kommen und ansonsten auch dort ein Luxusleben führen
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