Ulli Kulke / 23.02.2020 / 12:00 / Foto: Tommke / 125 / Seite ausdrucken

Kein Dialog, kein Zuhören, keinen Fußbreit

Es fällt schwer, nach der unfassbaren Tat von Hanau mit elf Toten – auch – sachliche Gedanken zu fassen, es muss aber sein. Was auf keinen Fall passieren darf, ist, dass die durchgeknallte Tat von Hanau angesichts der verschwurbelten, rechtsradikalen, rassistischen Kommandoerklärung in irgendeiner Weise denen Genugtuung verschafft, die ähnliches mit sich im Kopf führen, ohne zu solchen Taten zu schreiten. Auch nicht, dass der Graben der Gesellschaft, der längst die bürgerliche Mitte klaffend durchzieht, sich noch weiter öffnet.

Bei allem Erschrecken muss hierbei auch festgestellt werden, dass sich beide Seiten voneinander entfernen, nicht nur die eine. Und es wundert schon ein wenig, dass gerade diejenigen, die ansonsten sämtliche mörderischen Großkonflikte auf der Welt nur mit Dialog und Aufeinanderzugehen lösen wollen, unsere derzeit allergrößte Gefahr, die geradezu explosive Spaltung des Landes, mit der entgegengesetzten Methode zu entschärfen entschlossen sind: Kein Dialog, kein Zuhören, keinen Fußbreit. Wer es dennoch versucht, wie Sigmar Gabriel oder Kristina Schröder, der wird gnadenlos im ganz großen Chor zurückgepfiffen, wenn nicht gleich auf der Seite der Verfemten angesiedelt.

Unabhängig davon, ob der geisteskranke Rechtsextremist und Rassist (das war nun mal wirklich einer) sich persönlich in irgendeiner Weise an Äußerungen der AfD orientiert hat oder nicht: Ja natürlich stimmt es, dass die Hetze der Partei das ihre dazu beiträgt, dass Menschen wie jener Tobias Rathjen so denken wie sie denken: Auch diesseits völlig außenstehender Formulierungen wie „Vogelschiss“ oder „Erinnerungskultur um 180 Grad wenden“ zeigt die Wortwahl, die Begrifflichkeit ihrer Strategen, dass sie ihr Megafon nach Rechtsaußen richten, und nicht über den Graben hinweg argumentieren wollen (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Aber ist wirklich das der Stoff, aus dem Verschwörungsanhänger hervorgehen, Psychopathen, diejenigen, die meinen, alle anderen seien unisono gegen sie und sie müssten deshalb gewaltsam ausbrechen, weil nur sie wissen, dass sie Recht haben?

„Probleme, die gar nicht existieren“

Zum Thema Verschwörung: Pegida hat unlängst ihren fünften Geburtstag gefeiert. Ein Milieu, das nicht jedermanns Sache ist, so ungefähr das Gegenteil von dem, wie sich die weltmännisch gesinnte politische Klasse ihre Umwelt vorstellt, Deutschlandfähnchen, Pepitahütchen, Herrenhandtäschchen. Aber sie hatten und haben ein Anliegen. Sie sind gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ – und sind damit von Anfang an aufgelaufen. Wie der Springerverlag seinerzeit Ostzone damals nur als solche bezeichnete oder allenfalls die DDR in Tüddelchen setzte, so scheinen seither beim Begriff Islamisierung ebenfalls ein „sogenannt“, ein „vermeintlich“ oder eben auch die Anführungszeichen obligarotisch bei allen Qualitätszeitungen. Generös gestand man noch ein, jedermann habe „das Recht, Dummheiten zu verbreiten wie die angebliche Islamisierung“. Der Begriff wurde als „Quatsch“ bezeichnet, „Probleme, die gar nicht existieren“, „Wutkleinbürger, die von der Islamisierung des Abendlandes delirieren“. Der damalige Justizminister Heiko Maas sagte: „Niemand in Deutschland muss Angst haben vor einer angeblichen Islamisierung des Abendlandes. Das ist ein ideologischer Popanz."

Der Tenor: Wir wissen es alle besser als du kleiner Kleinbürger, und wir haben die Zeitungen und die Rundfunkanstalten in der Hand, bätsch – so etwa kam das dann an. Auch hierbei war das Megaphon vor allem in die eine, die eigene Richtung gelenkt, um gutes Wetter dort bemüht, dann aber, mit Häme und Schadenfreude, auch über den Graben hinweg, im vollen Bewusstsein der größeren Lautstärke, Reichweite.

Womöglich kam dann auf der anderen Seite, bei den Kleinbürgern, vor ein paar Wochen nun auch eine weitere Meldung an. Und vielleicht hat die auch so einer gehört, der Verschwörungstheorien nicht abgeneigt ist.

Jetzt hat sich dieser Tage nämlich ein weiterer „Wutkleinbürger“ zu Wort gemeldet: Emmanuel Macron. Frankreichs Präsident hat angekündigt, Teile seines Landes von Islamisten „zurückzuerobern“. Ganz offiziell, staatlicherseits sind in Frankreich inzwischen 47 vornehmlich städtische Gebiete im ganzen Land als „quartier de reconquete republicane“ ausgewiesen. „Zurückeroberung“, aus islamistischer Hand. Eine Formulierung, die hierzulande – bis jetzt zumindest – undenkbar wäre. Der AfD wurde es jedenfalls als Ausgeburt des Faschismus quittiert, als sie mal sagte: „Wir holen uns unser Land zurück“.

Macron hat all dies übrigens nicht in den Banlieues von Paris gesagt, sondern in einem offenbar islamisierten Viertel von Mühlhausen, Elsass, einen Steinwurf von Baden-Württemberg entfernt. Auch eine Studie der Pariser Sorbonne-Universität warnte kürzlich, dass Islamisten in vielen französischen Vorstädten bereits die Alltagskultur und die öffentliche Ordnung weitgehend unter ihrer Kontrolle haben. Siehe auch hier. 

Islamisierung – nur ein Popanz? Nur ein Delirieren? Vielleicht sollte man einmal nüchtern darüber sprechen, man kann hierüber geteilter Meinung sein. Diejenigen nur als Wutkleinbürger abzutun, das baggert den Graben mit großen Schaufeln nur noch tiefer. Verschwörungstheoretiker ziehen aus so etwas jedenfalls ihre Nahrung. Vor allem, wenn solche Vorhaltungen, solche Häme, aus dem Munde derer kommen, die es sich leisten können, ihre Kinder in Privatschulen zu schicken, damit ihre lieben Kleinen in gutbürgerlicher Umgebung, möglichst entfernt von muslimischen Mitschülern, die womöglich auch mit Sprachproblemen, aufwachsen dürfen, wo dann die Kinder der Wutkleinbürger hingeschickt werden.

Man hat schon einmal entspannter debattiert als heute

Frankreich ist nicht Deutschland, gewiss, aber die Situation in vielen Vorstädten von Berlin, Bremen, im Ruhrgebiet heute, auch im Frankfurter Raum, mit vielfach beklagten Parallelgesellschaften, ist ziemlich genau das, was man vor etwa zehn oder zwanzig Jahren in Frankreich sehen konnte, und was weitblickende Demografen damals auch für Deutschland für möglich hielten – nicht zu Unrecht, wie sich zeigte. Und was ist jetzt in zehn Jahren hier, bei uns? Darf man das fragen?

Das Problem Migration, das hinter der Spaltung der Gesellschaft steht, und – dies abzustreiten wäre töricht – natürlich auch psychopathische Verschwörungsanhänger auf den Plan ruft, kann und muss jeder nach seinem Gusto einschätzen und in Zeitung, TV oder Smalltalk einbringen. Man hat die Vielfalt der Meinungen darüber schon einmal entspannter debattiert als heute. Was nicht geht, ist, es einfach unter den Teppich zu kehren, wozu sich gerade jetzt, nach Hanau, so viele wieder berufen fühlen. Natürlich träfe auch Bundesinnenminister Seehofer eine Mitschuld an Hanau, so wurde kürzlich ein Zeitungskommentar sogar in der Presseschau zitiert, weil er gesagt habe: „Die Migration ist die Mutter aller Probleme“. Unterschwellig wird dabei so getan, als habe er nicht von Migration sondern von Migranten gesprochen – und vor allem, als habe er dies als Argument im öffentlichen Diskurs nach außen hinausposaunt.

Dabei stammt das Zitat aus einer CSU-Klausurtagung im September 2018. Hätte er als Innenminister, als Verantwortlicher Minister, auch intern sagen sollen: Die Migration schafft überhaupt keine Probleme? Gegenteiliges zu behaupten, liebe Parteifreunde, ist dem Land und dem Volk nicht zuzumuten? Wieviel Verdrängung wird hier von der Sachpolitik eigentlich verlangt?

Die Bild am Sonntag wollte ihn genau in dieser Hinsicht damals offenbar bewusst falsch verstehen, als sie schrieb, Seehofer habe damit „mal eben 19,3 Millionen Deutsche mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund dis­kre­di­tiert.“ Ein durch und durch heuchlerisches Argument. Denn dies würde die Situation der Deutschen mit Migrationshintergrund zementieren: Einmal Migrant, immer Migrant. Und wer sagt eigentlich, dass Menschen mit Migrationshintergrund, die seit Jahrzehnten hier leben, diejenigen seien, die am lautesten nach offenen Grenzen rufen? Gerade jetzt, nach Hanau.

Dem Publikum offenbar nicht zuzumuten

Interessant war es, als am gestrigen Freitag im Berliner RBB im „Ländermagazin“ um 18.00 die Interviews mit einigen Bürgern mit Migrationshintegrund gezeigt wurden, die man auf der Straße oder im Laden angesprochen hatte. Die Frage an alle: Was für Gefühle sie jetzt nach Hanau hätten, und ob Angst vor Rechtsradikalen jetzt eine größere Rolle spielte. Einige wirkten – bei aller geäußerten Betroffenheit wegen Hanau – entspannt, andere nicht, meinten es sei durchaus schlimmer geworden. Eine Frau nannte auch einen Hintergrund: Seit fünf Jahren, „seit so viele Flüchtlinge gekommen sind“, so sagte sie, habe sich die Bedrohung erhöht.

Noch interessanter war es dann eineinhalb Stunden später, bei der Abendschau des RBB, den Lokalnachrichten. Sie hatten sich ganz offenbar aus demselben Filmmaterial (Footage) bedient, viele Stimmen hörte man da zum zweiten Mal. Jene Frau hinterm Ladentresen, die mit den „Flüchtlingen“, war nicht darunter. Dafür eine andere, die das mit den „fünf Jahren“ auch erwähnte – aber eben ohne Flüchtlinge. Das war dem Publikum offenbar nicht zuzumuten.

Mein langjähriger Friseur, vor langer Zeit aus der Türkei eingewandert, sagte einmal beim Haareschneiden, ohne, dass wir uns vorher überhaupt unterhalten hätten, als draußen vor der offenstehenden Tür zwei arabisch sprechende Männer vorbeigingen: „Es gibt zu viele Ausländer hier. Okay, ich bin ja auch einer. Aber es sind zu viele.“ Thema wieder beendet, auch ich habe nichts dazu gesagt, mir fiel einfach nichts ein.

Den „Wutkleinbürgern“ nur noch mit Arroganz beikommen...

Wie gesagt ist jetzt der falsche Zeitpunkt, ein paar Tage nur nach der Tat von Hanau, über die Aufnahmekapazität des Landes zu debattieren, was die Einwanderung aus muslimischen oder anderen Kulturkreisen angeht. Wir haben aber allen Grund, gerade jetzt, da die Spaltung des Landes deutlicher als je zuvor im Raum steht, nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Ja, natürlich kommen die Ölgießer auch von rechts. Das Feuer können die allerdings umso stärker entflammen, je arroganter und heuchlerischer wir ihnen begegnen.

Wie es aussieht, kommt eine recht große Gefahr aus dem unberechenbaren Bereich von introvertierten, im Netz sich radikalisierenden, mit Scheuklappen versehenen Psychopathen, Durchgeknallten, mit rechtsradikalem, rassistischen Hintergrund. Verschwörungsanhänger. Wer jetzt eine Einheitsmeinung beim größten Problem des Landes einklagt, wer Seehofer, die CDU und die FDP dabei auch noch aus dem demokratischen Spektrum hinausargumentieren will, wer den „Wutkleinbürgern“ nur noch mit Arroganz beikommen will, auch weil er ganz reale Entwicklungen einfach verdrängt, der wird sein blaues Wunder erleben. Erfurt und Hanau sind so welche.

Man könnte ja auch einfach mal diskutieren. Über Islamisierung, den Begriff, warum nicht. Er kann ja nicht allein schon tabu sein. Von Christianisierung reden wir auch. Oder nicht? Themen könnten sein: Wo fängt sie an, die Islamisierung, wo ist, wo wäre sie vollendet? Christian Wulf darf dann erklären, wie der Islam heute ganz klar zu Deutschland gehört, wenn der Begriff Islamisierung nur ein Popanz ist. Und dann laden wir noch Macron ein, der uns erklärt, wieso er „Rückeroberung“ sagen darf, aber das „Land zurückholen“ ganz klar faschistisch konnotiert ist.

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Leserpost

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R. Nicolaisen / 23.02.2020

Ach, Herr Kulke, letzlich sind Sie nach wie vor ein Multikultiträumer. Wenn ich Hetze wahrnehme, so bei der rot-schwarz-grünen Nomenklatura, den MSM, z.T. auch in der Justiz. Ihr Blick für die Realität ist entsprechend ziemlich getrübt.  Ich bin als kleiner Junge in eine “weiße Welt” hineingeboren worden, habe Heimat aufgesogen, habe mich mit Hochkultur ( nicht “taz-Kultur”) füllen können , freue mich der Muttersprache—und sehe alles im- hausgemachten- Verfall. Und dann kommen noch die vielen Fremdländer dazu, besonders stark seit 2015, und wer da kam, ließ sich schon auf den ersten Fotos sehen: zu 80%  braune junge Männer im besten kampffähigen Alter. also Invasoren. Und die lungern nun in Gruppen in den Städten herum und rufen mulmige Gefühle hervor, das Land ruiniert sich finanziell für die, und der Bevölkerungsrückgang in diesem übervollen Land wird umgedreht. Es ist Zufall, wann und wo man auf diese Welt geboren wird, daraus lassen sich keine Ansprüche ableiten! Jeder bleibe am besten dort, wo er geboren wurde, wenige Wandernde sind die schönen Farbtupfer, eine verpixelte Welt ist mir zuwider. Die Rassismus-, Faschismus-, Nazi-, Fremdenfeindkeulen bdeuten nichts als das Schwenken von Liktorenbündeln. Augen auf!

B. Zorell / 23.02.2020

In letzter Zeit habe ich den Eindruck, daß “Achgut” mit der derzeitigen Leserschaft nicht zufrieden ist. Das heisst, sie möchte expandieren. Darf ich daran erinnern, daß der größte Teil ihrer Leserschaft hier liest, weil manche Passagen, die dieser Autor in diesem Artikel schreibt, auch in den sogenannten MSM behauptet werden. Und diese MSM an Leserschwund leiden. Ich muß häufiger feststellen, daß ich immer aktueller informiert bin, als einige Autoren hier.

Wolf Hagen / 23.02.2020

Danke @HaJo Wolf, Sie sprechen mir aus der Seele! Und nun mal etwas ganz allgemein zur Diskussionskultur: Man diskutiert Sachen BEVOR man eine Entscheidung für oder gegen ein Handeln trifft und nicht nachher! Und es geht auch nicht um Migration an sich, sondern um die Migration von ungebildeten und völlig kulturfremden, muslimischen und afrikanischen Einwanderern! Niemand hat was gegen muslimische Intellektuelle, oder gegen afrikanische, asiatische, usw. Wir haben es schon nicht geschafft, die muslimischen Einwanderer der 60er/70er Jahre richtig zu integrieren. Gut, haben wir auch nie wirklich versucht, da wir, wie die Gastarbeiter selbst, eben der Ansicht waren, sie würden früher oder später wieder gehen. Taten sie aber nicht und so ist die Nachkommenschaft dieser Einwanderer zu großen Teilen immer noch nicht integriert, der Islam noch immer das A und O in diesen Gesellschaftsgruppen. Teilweise sogar in vierter Generation noch fanatischer und islamistischer, als bei der ersten Generation. Und nun glauben wir ernsthaft, wir könnten weitere Millionen Muslime innerhalb weniger Jahre integrieren?! Fakt ist einfach, dass der Islam, solange er sich nicht selbst säkularisiert, sich nirgendwo auf der ganzen Welt integrieren lässt. Im Gegenteil, dort wo er die Macht dazu hat unterdrückt er alle anderen. Und genau das passiert auch, zuerst im Kleinen, in den französischen Banlieues, in skandinavischen Vorstädten und auch in Duisburg-Marxloh, der Dortmunder Nordstadt, oder in Berlin-Neukölln. Und dafür müssen Lösungen her. Macron hat das erkannt, Kurz auch, die Visegard-Staaten haben den Fehler erst gar nicht gemacht und Großbritannien ist nicht zuletzt wegen der deutschen Migrationspolitik aus der EU ausgetreten. Und in Deutschland wollen wir jetzt anfangen über Islamisierung zu diskutieren?! Da können wir auch gleich nochmal darüber diskutieren, ob die Erde nicht vielleicht doch eine Scheibe ist!

Ulrike Rotter / 23.02.2020

Kommentar einer kroatischen Bekannten zum Thema Flüchtilanten: bei dem, was hier abgeht, kann man ja nur AfD wählen. Tut mir ja sehr leid, das sagen zu müssen, denn das wird manche linke Blase platzen lassen…aber ein ganz erheblicher Teil von Menschen mit MiHiGru wählen AfD Das Maasmännchen kann mich beschimpfen, wie es will. Ich weiß, dass ich weder rechtsradikale Tendenzen noch ausländerfeindliche Anlagen habe, sondern mir lediglich einen gesunden Blick auf die Dinge bewahrt habe. Die vielen bestätigenden Reaktionen von Mitmenschen unterschiedlichster Herkunft - ich wohne in unmittelbarer Nähe von Hanau in einem entsprechend bunten Umfeld- bestätigt mich. Es gibt wahrlich viele Differenzen zwischen den unterschiedlichen Kulturen hier, aber im großen und ganzen ist der Konsens: Den Knall haben die anderen

Jürgen Althoff / 23.02.2020

Herrn Kulke fallen als Beispiele für die “Hetze” der AfD immer nur die üblichen Schlagworte vom “Vogelschiss” und der “180 Grad -Wende” ein. Verzerrt kommentiert wie seinerzeit die angebliche Piricci-Äußerung in Dresden, er fordere KZs. Überall in den Staatsmedien und auch in Herrn Kulkes Blatt bewusst ehrabschneidend falsch zitiert bis zum Erbrechen. Hinterher haben alle staatlichen Hetzer ganz schnell Unterlassungserklärungen unterschrieben - als sie sicher sein konnten, dass die Existenz des Verhassten vernichtet war. Herr Kulke, solange Ihnen als Beispiele für die angebliche Hetze der AfD nicht mehr einfällt, halten Sie den Ball lieber flach und vermeiden Ihrerseits Hetze. Das macht den Rest Ihres Artikels schlicht unglaubwürdig.

Gertraude Wenz / 23.02.2020

Bin schwer beeindruckt von den vielen großartigen, umwerfenden Leserbriefen! Ich werde sie mir ausdrucken und zu jeder Zusammenkunft mit Freunden mitnehmen. Falls dort wieder mal jemand vollkommen aus dem Zusammenhang gerissene Zitate von Gauland oder Höcke loslassen sollte als unwiderlegbaren Beweis für deren Nazigesinnung, bin ich gewappnet… Übrigens: Wenn die Altparteienpolitiker von “Spaltung überwinden” schwadronieren, meinen sie eigentlich nur vollkommene Zustimmung zu ihren eigenen Thesen und Unterwerfung unter all ihre Pläne. Denn ihre Politik hat ja den Wahrheitsgehalt eines Naturgesetzes. Basta! Da braucht es keine Diskussion. So sind sie: rigoros, diktatorisch, arrogant, überheblich - und absolut dumm!

Thomas Taterka / 23.02.2020

Hat die AFD 2019 nennenswerten Zulauf von 30- 40jährigen erhalten? Vergleichen Sie diese Zahl mit den Zahlen von Schülern mit muslimischen Migrationshintergrund . Erkennen Sie, was tatsächlich kommen wird und handeln Sie die Reservatsbedingungen aus , die Zeit läuft bereits. Mehr ist nicht drin für diese Partei. - Minderheiten- und Opferschutz, Menschenrechte, Territorien , Grundversorgung , Steuerlast, Schutz kultureller Eigenarten. Nach dem Vorbild der Amish People in den USA. Filmtip : Peter Weir, “Witness”, deutsch : ” Der einzige Zeuge “. Schönen Sonntagabend, die Herrschaften !  

Sabine Lotus / 23.02.2020

Die Debatte kann nicht stattfinden. Sie sprechen in Ihrem Beitrag gut ausgewogen die eigentlichen Pflichten beider Seiten an. Der Graben ist die Glaubensfrage. Glaubt man daran, im besten Deutschland mit der tollsten Demokratie aller Zeiten zu leben, mit der größten Übermutter nach Willy, die uns wohlig schaukelnd durch immense Gefahren wie Trump, Klima, Neonazis und Globalisierung schippert wie ein dicker Dampfer (yeay Titanic)? Oder tut man das nicht? Das wäre alles kein großes Thema, wäre die “Glaubensfrage” nicht in den letzten Jahren zur “Alles oder nichts Hysterie” aufgeblasen worden. Der religiöse Eifer ist hier das Hauptproblem. Und der hat Konjunktur. Nach dem Zusammenbruch des “Christlichen Einheitsglauben” während der letzten 50 Jahre ist ein Riesenvakuum entstanden, in das nun sämtliche Marktschreier des Glaubens gierig einreiten und sich an Lautstärke und Scharfmachung gegenseitig zu überbieten versuchen. Die Lage ist günstig. Denn im meandernden Glauben steckt immer eine Restungewissheit die man mit Schrille vielleicht abwerben kann. Und darum kämpfen die gerade. Wer dazwischensitz könnte zum Kollateralschaden werden. Aber hey, “wer sich retten tut, der hat zum Untergang kein’ Mut”. Einen wunderbaren Sonntagabend noch.

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