Achgut, Sie veröffentlichten hier den Leser-Brief von Falk Mrázek wohl getreu. Der Titel seines Buches lautet korrekt “Erwachsenwerden hinter Gittern.” Lächerlich falsch ist, hier “Erwachsenwerfen hinter Gittern” anzuzeigen! (Anm. d. Red.: Wir redigieren keine Leserbeiträge.)
Es ist ja nicht nur bei Büchern so. Voriges Jahr war ich regelmäßig im Zeitungskiosk. Seit diesem Jahr gehe ich nur durch ohne was zu kaufen. Das gleiche bei den ÖRM. Da war es in der DDR interessanter. Man konnte auch Inspiration aus dem Westen erhalten. Nun ist der Westen wie die DDR. An wen kann ich schreiben; wenn ihr das nicht veröffentlicht, schicke ich es dem Spiegel ,der Welt oder der ARD?
Ich liebe Geschichte. Seit ich denken kann verschlinge ich Geschichten, seit ich lesen konnte, las ich alles, was mir in die Finger kam. Seit ca. 2013 hat sich das geändert. Ich stöbere im regionalen Buchhandel und alles was ich finde, ist so armseelig, so plump, so langweilig. Jedesmal gehe ich trotzdem rein. Geht mir übrigens mit den Filmen nicht anders. Selbst bei den Streamingdiensten immer mehr sehr schlichte, ich finde politisch offensichtlich gefärbte, Geschichten. Ich hätte es nie gedacht, aber man kann auch geistig verhungern, oder? Ich drücke Ihnen und mir also die Daumen, was bessere Zeiten für Bücher angeht.
Gerade ist mein Buch erschienen. “Erwachsenwerfen hinter Gittern.” Erschienen in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig. Es sollte auf der Buchmesse in Leipzig vorgestellt werden. Aus bekannten Gründen fand die ja leider nicht statt. Es geht um meine Zeit als Teenager und politischer Häftling (Fluchtvetsuch) im DDR-Knast und Freikauf über den berüchtigten Stasi-Knast Kaßberg in Chemnitz. Es war eine harte, schwere Zeit, aber wenn man stark ist, kam man alles überstehen. Auch heute noch…
Schon, daß Sie das Verb „dürfen“ benutzen, Herr Björkson, sagt aus, in welchem geistigen Knast wir uns befinden. Die Verblödung ist so weit fortgeschritten, daß sich keiner mehr wehrt. Alle wollen nur noch verzweifeln.
Es mag sein, dass die Jamnaja-Männer den Platz an der Seite der Frauen anderer Stämme eingenommen haben! Aber vergessen wir nicht, die Frauen haben ihre Gene und sicher auch Fähigkeiten und persönliche Werte weiter geben können. Und das war sicher so wertlos nicht, die neuen Stämme haben überlebt und sich bis heute erfolgreich durchsetzen können. Falsches Mitleid sollten wir nicht haben, die Natur kennt diese Regung auch nicht! Den männlichen, sich jedem und allem anbiedernden Vertretern unserer europäischen Nationen wäre ein kleiner Geschichtskurs durchaus anzuraten. Unsere humanitäre Gesinnung ist einer Erziehung und Werten geschuldet, die man sich durch wirtschaftliche und wissenschaftliche Stärke leisten konnte und mit starker militärischer Macht beschützt hatte. Wer glaubt, das sei ein in der Genetik des Menschen verinnerlichter Grundsatz, sollte den Untergang früherer Weltreiche studieren. Und nein, wenn ich das Gebaren vieler männlicher Mitmenschen sehe, fehlt mir das Mitleid für eine Zukunft, die sie selbst nicht zu wollen scheinen. Die Hoffnung bleibt beim weiblichen Geschlecht. Immerhin eine Quote von fünfzig Prozent. Mein Bücherschrank wartet sehnsüchtig auf Gebrauch, meine Seele auch!
D-Land geht mit der Zeit. Vor 87 Jahren wurden Bücher noch verbrannt und die Autoren totschlagen. Heute werden die Bücher nicht gedruckt und die Autoren totgeschwiegen. Ist vermutlich auch besser für die Umwelt. Sie wissen schon ... Feinstaub und so. Orwell hätte es sich nicht furchtbarer ausdenken können
Ja, man interessiert sich nicht mehr für den Büchermarkt. Bei Neuerscheinungen setzt man gleichgeschaltete Werke voraus mit gleichgeschalteten Geschichten, mit Meinungen vom Fließband, bestellt und bereits im Voraus bezahlt. Alle haben einen ernsten Anspruch, wollen das Gute, möchten ihren Beitrag leisten. Schreiben gegen das von der Obrigkeit identifiziere Böse an. Literatur will der öffentlich verbreiteten Meinung gefallen. Kein Platz für Überraschendes. Kein Platz für Humor. Platz nur für ausgewählte Empörung und für geheucheltes Empfinden. Kein Raum mehr für Grundlegendes. Keine Fragen zum Leben, über Umweltfragen hinaus. Nichts tief Empfundenes. Es herrscht Leere. Totale Oberflächlichkeit. Inhaltslosigkeit. Zeitvertreiben. Das Vakuum wird mit Leere gefüllt. Der Geist hat sich schlafen gelegt. Doch heute scheint die Sonne. Durchleuchtet die Wohnung. Knospen bilden sich am wilden Wein. Es liegt Frühling in der Luft. Die Amsel singt. Aus der Ferne ein paar Kinder. Kirchenglocken von Weitem. Alles hat einen Sinn.
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