Danke für Ihren wertvollen Beitrag. Ja, ich mache mir auch schon Sorgen, was mein Medikament angeht….. in diesem Land ist alles möglich. Es ist in den Abgrund gewirtschaftet und zunehmend stellen sich Situationen ein, die wir aus Entwicklungsländern kennen - in der Sicherheit, in der Bildung, im medizinischen Bereich, im Transport und Verkehr, und auch in der Politik, auch in den sogenannten alternativen Parteien.
Herr Bechlenberg, tut mir leid, dass Sie vom Irrsinn in diesem Land betroffen sind. Wir geben Abermilliarden für Energiewende, Klimaschutz und Wirtschaftsmigrantenversorgung (die wenigen echten Flüchtlinge mögen mir verzeihen) aus, sind aber nicht mehr in der Lage, eine moderne medizinische Versorgung für unsere Steuern- und Abgabenzahler zu gewährleisten. Hintergrund ist auch, dass die deutschen Krankenkassen brutale Preisreduzierungen durchgesetzt haben und es für viele Arzneimittelhersteller mit den erzielbaren Preisen nicht mehr ansatzweise möglich ist, ihre Kosten zu decken. In anderen Ländern bekommen die Hersteller noch auskömmliche Preise und verkaufen dorthin. Wir würden noch viel armseliger in Deutschland dastehen, wenn nicht vor allem in den USA ein vielfaches für Medikamente bezahlt wird und wir davon profitieren, dass die Arzneimittelhersteller dort ihre Entwicklungsaufwendungen amortisieren und wir in Deutschland als Trittbrettfahrer zum teilkostendeckenden Preis mitversorgt werden. Gleichzeitig verteuert die ausufernde EU-Bürokratie Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln und Medizinprodukten durch fortlaufende Verschärfung der Regularien massiv. Das, was Ihnen widerfährt, werden wir in noch größerem Ausmaß in der Zukunft sehen, denn der Bürokrat ist da gnadenlos, erst wenn er selbst betroffen ist, sind die Regeln auf einmal nicht mehr so wichtig. Da wir selbst in der onkologischen Arzneimittelentwicklung und im Medizinproduktebereich tätig sind, kennen wir den alltäglichen Bürokratiewahnsinn nur zu gut.
Eine schlimme Entwicklung in unserem hoch entwickelten Industriestaat. In dem Fall ist der Abdecker ein Gesundheitsminister, der lieber obskure Behandlungsmethoden in Sachen Homo verbietet und dazu ein aufwendigers Gestzgebungsverfahren einleitet. Er wird sicherlich mitbekommen, dass Politik für viele Minderheiten keine Mehrheit erzeugt. (Die Partei des Senowab ist mit dem Kampf um alle Minderheiten inzwischen bei etwas mehr als 10% angekommen). Aber bis zu dieser Einsicht ist es weit, und so wird für die große Mehrheit nichts gemacht. Was erlaubt sich diese aber auch eine Verfügbarkeit von Medikamenten zu erwarten. Wo käme man da in Trullazeiten hin! Vor wenigen Tagen habe ich gesehen welch fast schon beängstigende Baustelle die Chinesen eingerichtet haben, um in wenigen Wochen eine Großklinikum zu errichten. Man stelle sich vor so etwas müsste der Jens im Trullaland in unserem Land hinbekommen. Ich habe aber vor, den Müllers Michel eine Dienstreise dorthin zu empfehlen. Baustellenbeschleunigung wäre der Zweck der Reise.
Sehr geehrter Herr Bechlenberg. Sie beschreiben und kritisieren die derzeitige medizinische Situation auch aus ihrer Erfahrung sehr treffend, und im Praxisalltag häufen sich solche katastrophalen gesundheits/therapiebedrohenden, mitunter letalen Ereignisse, während das BMG das wohl als “Kollateralschaden” ansieht. Nach mM handelt es sich iwS um eine Aktion T4 2.0, da infolge der modernen Medizin und anderer Fortschritte die Lebenserwartung der Menschen/Patienten -im Verischerungs-Sprech = Hoch-/Nutzer genant- erheblich angestiegen ist, gleichzeitig die Rentenbezugsdauer. Schon in den 70/80er haben die kranken(!) Kassenu. Rentenkassen bei der “Gsesundheits/Sozialpolitik” gejaumert u. ein Absenken der Leistungserbringer=Kostentreiber von ca. 30% gefordert, und via “Berater” im BMG organsiert, die ua den WANZ-§ uva. erfunden haben (->SGB V, §12) ua. AOK (Alles Ohne Kohle) ich habe mich mal mit einem Herrn Knieps darüber unterhalten. Die K(B)Ven, eigentlich Interessenvertreter der Ärzte, letztendlich auch der Patienten, gem. Berufsordnung “nihil nocere”, sind als KdÖ(un)R mM vollends auf diese Linie eingeschwenkt -iwS eine Capo-Funktion ausführend- und dafür kassieren die “Funktionäre” ein entsprechendes tranquilierendes Salär. Ihnen persönlich empfehle ich die notwendigen Medikamente auch juristisch einzuklagen, und den/die/dasjenigen SoFA, -oder auch den MDKler, der/die/das gerne als Pseudo/Fachmeinung hinzugezogen werden- ggf. perönlich zur Verantwortung ( §323cStGB….) zu ziehen. Drück die Daumen, beste Grüße, H.Milde
Warum erinnert mich das an die DDR?
Lieber Herr Bechlenberg, der stetig zunehmende Versorgungsengpaß ist natürlich zurecht anzuprangern. Aber es ist ja keineswegs so, dass Sie ihr “Venlafaxin” nicht bekommen, denn Sie können sich ja von Ihrem Arzt problemlos das Originalpräparat “Trevilor” verordnen lassen, müssen dann aber eben in der Apotheke zuzahlen. Und als Kassenpatient hat man ja schließlich das “All-inclusive-Kärtle”, sodass das ja aussscheidet ... Nun, dann erleben Sie heute exakt jene Gesundheitspolitik, die diese Gesellschaft auch verdient hat, indem sie diese Politik über Jahrzehnte ebenso desinteressiert wie wohlfeil hat gewähren lassen. Nur am Rande: Vor etlichen Jahren habe ich als Kassenarzt von meiner Kassenärztlichen Vereinigung einen hohen sechsstelligen Arzneimittelregress zugestellt bekommen, weil ich meinen Kassenpatienten angeblich zu teure bzw. zu neue Medikamente verordnet hätte. Wissen Sie, wie viele meiner Patienten das damals interessiert hat? Richtig, keinen einzigen, obwohl es ihre Medikamente waren und ich nicht einen Cent an den Verordnungen verdient hatte. Und wissen Sie, was ich dann gemacht habe? Ich habe für diese teuren Präparate nur noch Privatrezepte ausgestellt. Und was war die Reaktion dieser Patienten, als sie in der Apotheke für ihre langjährig kommentarlos eingenommenen Medikamente plötzlich selbst (zu-)zahlen sollten? “Sagen Sie mal, Herr Doktor, kann man das Medikament nicht absetzen oder wenigstens auf ein anderes Medikament umstellen, das ich kostenlos bekomme”. Ja, das Geld macht Leidensdruck, die Gesundheitsstörung selbst oft viel weniger. BTW: Angesichts einer Versiebenfachung (!) der in Deutschland in den letzten 25 Jahren verordneten Antidepressiva darf bei einem Großteil der damit behandelten Patienten logischerweise schon deshalb bezweifelt werden, ob sie ein solches Präparat tatsächlich benötigen.
An der Arzneimittelversorgung kann man sich heute ansehen, was nach der “Großen Energiewende“ in Deutschland passieren wird: Abhängigkeit vom Ausland, unbezahlbare Eigenproduktion, massive Versorgungsengpässe mit letalen Folgen. Wünsche Ihnen alles Gute, Herr Bechlenberg - bleiben Sie uns bitte erhalten.
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