Guten Abend, Herr Menzen! Im Artikel geht es um die “Ungesetzlichkeit” der Demonstranten in der DDR bzw. der französischen Revolutionäre. Insofern ist der Vergleich schon gerechtfertigt. Und was den katalanischen “Separatismus” betrifft, da haben wir in den letzen 25 Jahren in Europa sehr viel erlebt. Oder war der “Ausstieg” der Tschechen, der Slowaken, der Slowenen, der Kroaten, der Litauer, der Letten, ... aus ihren jeweiligen Staaten Tschechoslowakei, Jugoslawien, Sowjetunion nicht auch “Separatismus”? Sind Sie einer der Entscheider darüber, was “guter” oder “böser” Separatismus ist?
Der Katalane Puigdemont weiß, wie man in einem an Irrungen und Wirrungen nicht armen Drama weiter die Spannung steigert. In Brüssel verhält er sich wie der bedrohte Chef einer Exilregierung und inszeniert sich als Opfer. Nichts Neues bei Menschen, die die Kontrolle über ihr Handeln verloren.☝️
Ich war schon mehrmals auf dem Plaza Cataluña, zum ersten Mal vor 45 Jahren. Ich kenne auch die Provinz Barcelona, die 5,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Provinz Spaniens ist und sich unmittelbar an das eigentliche Stadtgebiet anschließt. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen das auf diesem Platz und dem angrenzenden Paseo de Gracia und der Rambla, sowie den angrenzenden Straßen sehr wohl über 1 Million Menschen für die Einheit demonstriert haben. Es war übrigens das dritte Mal seit dem 1. Oktober. Bei seiner Begeisterung für “Volkserhebungen” übersieht der Autor geflissentlich, dass die Bürger in der DDR für etwas völlig anderes demonstriert haben als katalanische Separatisten. Katalanen konnten schon 60er Jahren, also noch unter Franco, überall in die damaligen EWG reisen und arbeiten, während bekanntlich für DDR - Bürger schon der Versuch Gleiches zu tun, tödlich endete. Dann muss der Autor noch die französische Revolution bemühen, um die Legitimität der katalanischen Putschisten zu behaupten. Neben der “Flucht” Puigdemonts nach Brüssel, wo er übrigens keine Kollegen gefunden hat, gibt es tatsächlich Fluchtbewegungen aus Katalonien. Seit dem 1. Oktober haben ca. 2000 Unternehmen ihre Firmensitze aus rechtlichen und finanziellen Gründen nach Spanien verlegt. Tatsächlich liegen in Katalonien das Gesundheitssystem und das Sozialversicherungssystem dank Puigdemont seit langer Zeit am Boden. Wahrscheinlich sind das die Ergebnisse der regionalen Selbstbesinnung (was soll das eigentlich sein), die ja bekanntermaßen auch in unserer “Demokraturen”, wie der Autor die europäischen Staaten nennt, um sich greift um wieder “kulturell überschaubare Verhältnisse” (in den Regalen der Supermärkte?) wiederherzustellen.
“Kulturell überschaubare Verhältnisse” war das Stichwort des Tages. Danke!
Unbegreiflich wie die spanische Regierung sich zu solchen Untaten hinreißen lassen kann… Auch die Lächerlichkeit jemanden wegen Rebellion zu 30 Jahren Haft verurteilen zu wollen…. Jedenfalls ist es ja anscheinend so, dass die Katalonen zu Recht aufbegehren, weil deren Interessen anscheinend nichts wert sind… Auch habe ich von Korruption gehört… So kann ein Staat in diesem Jahrhundert nicht regiert werden
Den katalanischen Separatismus mit dem Ende der DDR oder der französischen Revolution zu vergleichen ist IMHO doch sehr weit hergeholt.
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