Claudio Casula / 25.01.2019 / 06:15 / Foto: Armin Kübelbeck / 89 / Seite ausdrucken

Handball: Kartoffeln raus!

Der weiße Mann stört. Insbesondere der alte weiße Mann. Aber auch der junge, denn irgendwann wird er alt. Gut, dass es immer weniger davon gibt. Fußball vermag zu gefallen, insbesondere in manchen Jugendmannschaften muss man die biodeutschen Jungs mit der Lupe suchen. Es gibt rein türkische Vereine, aber auch viele Araber und Afrikaner spielen Fußball. Das ist gut.

Was ganz schlecht ist: Handball. Bei der taz drehen sie sich angeekelt weg, wenn das „Spiel der Autochthonen“ gezeigt wird. Mangelnde Diversität, das ist das Problem! Ronny Blaschke bringt es auf den Punkt. Zwar, schreibt er, „schließen Vereine Migranten nicht bewusst aus. Dennoch ziehen sie unbewusst Grenzen, indem sie Werte beanspruchen, die als typisch deutsch gelten: Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität. 'Auf manchen Internetseiten der Vereine sieht man nur blonde, autochthon aussehende Kinder', sagt Carmen Borggrefe. Das Signal: Wir sind eine geschlossene Gruppe.“

Typisch deutsche Werte: Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und Authentizität. Die fordern diese Handball-Spießer ein. Kein Wunder, dass sowas Sportler*innen mit Migrationshintergrund abschreckt. „Blutnah und widerständig: Wir haben den Handball wiederentdeckt. Weil diese Mannschaft eine kartoffeldeutsche Sehnsucht bedient, die gerade wieder schwer im Kommen ist“, klagte Wolfram Eilenberger schon vor drei Jahren in der ZEIT.

Handball ist rechtspopulistisch!

Ebenso wie Blaschke erkannte er, dass dieser Sport gern in Kleinstädten gespielt wird. Wer sieht da nicht die Gartenzwerge in der Vereinsvitrine stehen? Eben! Die Provinz steht nun mal nicht zufällig für Deutschtümelei und Rassismus. Eilenberger konstatierte damals:

„Bereits ein erster Blick auf das Mannschaftsfoto erhellt: Das frische Erfolgsteam hat keinen einzigen Spieler mit dunkler Hautfarbe oder auch nur südländischem Teint. Es handelt sich, mehr noch, um eine Mannschaft ohne jeglichen Migrationshintergrund. 100 Prozent kartoffeldeutsche Leistungsbereitschaft. Wir listen die Vornamen der Spieler vollständig: Hendrik, Finn, Erik, Christian, Steffen, Jannik, Niclas, Steffen, Fabian, Simon, Tobias, Johannes, Carsten, Andreas, Rune, Martin. Alle Achtung! Das muss man 2016 in diesem Land erst einmal hinbekommen.“

Nun werden die potenziellen Handball-Spielenden zwar nicht mit dem Lasso auf der Straße eingefangen, sondern es steht jedem frei, für sich die Sportart zu wählen, welche ihm am meisten frommt, also wäre es theoretisch möglich, dass Ali, Murat und Oke einfach kein Interesse an einem Sport haben, der kein Bling-Bling hat und in dem sich nix verdienen lässt. Aber nur theoretisch, denn praktisch ist gefühlte Ausgrenzung der Grund für die mangelnde Diversität. Ja, sagen wir es ganz klar: Handball ist rechtspopulistisch!

„Fußball ist Merkel, Handball ist Petry“

Hören wir noch einmal Wolfram Eilenberger:

„Er (der Handball) verweist mit aller Macht auf eine selig verklärte, deutsche Reihenhausvergangenheit der achtziger Jahre. Wenn Fußball Merkel ist, ist Handball Petry. Ich könnte jetzt noch sagen, dass der einzige Ausländer des Teams, der Trainer, aus Island stammt und das ebenfalls perfekt ins nordisch-arisierte Bild passt. Das wäre zwar ein bisschen gemein, doch ich glaube, dargelegt zu haben, weshalb dem Handball eine strahlende Zukunft vorausgesagt werden darf, mit stabilen Marktanteilen von bis zu 25 Prozent. Und auch, warum diese Handballzukunft auch in Zukunft ohne mich als Fan oder auch nur Zuschauer stattfinden wird. Handball als Alternative für Deutschland? Danke, nein.“

Wir sollten da ganz bei Blaschke und Eilenberger sein. Wenn wir den Kampf gegen rechts ernstnehmen, müssen wir Handball konsequenterweise ablehnen. Und nicht nur den: So lange wir keine senegalesischen Bobfahrenden, keine saudi-arabischen Skifliegenden und keine hawaiianischen Eishockey-Spielenden sehen, muss eine Quote her oder diese Sportarten gehören verboten!

Mehr noch: Wer Handball-WM guckt, macht sich in höchstem Maße verdächtig! AfD-Sympathisant, Diversitätsmuffel, möglicherweise ein Feind der Demokratie. Ein Fall für Verfassungsschutz und Amadeu Antonio Stiftung. Freitag ist Halbfinale. Sehen Sie sich vor!

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Leserpost

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Martin Blechinger / 25.01.2019

@herr cremer: beim handball, dass kann ich ihnen als aktiver versichern, wird ständig “heimlich” gezerrt, gekniffen, geschlagen, verdreht usw.. es ist in dieser hinsicht einer der schmutzigsten sportarten überhaupt.  muss man abkönnen. versteh den ideologischen kampf um handball eher nicht. bislang ging ich davon aus man spielts weils einem taugt. na ja, wenn die wm vorbei ist hats sichs dann ja wieder.

Nora Banz / 25.01.2019

Diese linken Journalisten finden auch immer ein blondes Haar in der deutschen Kartoffelsuppe!

Martin Müller / 25.01.2019

Im Grunde ist das ja nicht nur Hetze gegen die eigene Bevölkerung, sondern vielmehr, nämlich Rassismus gegen die eigene Bevölkerung. Nur das nennt man dann ja nicht so, dann ist es ja Haltung. “Hetze ist es nur, wenn du auf der falschen Seite stehst, Auf der richtigen Seite bekommst du sogar einen Orden dafür.” Alexander Solschenizyn

Susanne antalic / 25.01.2019

Ich glaube, dass ich mir jetzt den Handball auch anschauen werde, schon aus Protest, ich schaue mir, ausser Skispringen keine Sportarten an, aber ich glaube dass das Skispringen auch bald dran kommt, lauter weisse Männer, zwar international, aber weiss. PFUI. Irgenwie ist vielen Menschen das Hirn abhanden gekommen.

Heiner Hardschmidt / 25.01.2019

Hier die (für Leute mit Hirn doch recht naheliegende) Lösung: Für Handball benötigt man eine Halle und etwas Ausrüstung. Für beides bedarf es eines Vereins mitsamt Vereinsleben, Kooperation, etwas Fleiß und Zuverlässigkeit, dass der Laden auch läuft. Migranten der Spezialsorte mögen das nicht, weil haram.

Klaus Weber, Hamburg / 25.01.2019

Vorletzte Woche sah ich das erste WM-Spiel der Deutschen Nationalmannschaft im Fernsehen und musste mit Schrecken feststellen: nur weiße Männer, viele sogar indigen deutsch, die dann auch noch ohne Scham die Nationalhymne mitsingen, zudem bei den Zuschauern schwarz-rot-goldene Symbole und dann stehen die auch noch bei der Nationalhymne auf und singen mit. Spontan sagte ich zu meiner Frau: Alles Nazis - das gibt noch Ärger. Die Vorahnung war dann ja gar nicht so falsch. Zumindest hat man schwarz-rot-gold auf den Trikots schon durch die unverfänglicheren Lidl-und AOK-Sticker ersetzt. Ein erster Anfang.  Jetzt muss man nur noch ein paar Afrikaner oder Muslims finden, die für poplige 20.000-40.000 € im Monat bereit sind mitzuspielen. Und natürlich Freikarten für Migranten, das Publikum muss durchmischt werden, die deutsche Majorität muss gebrochen werden. Das wird nicht einfach - Frau Widmann-Mauz übernehmen Sie! Allerdings letzte Frage: Warum leiden all die anderen teilnehmenden Nationen nicht unter dieser Identitätskrankheit? Wahrscheinlich auch alles Nazis -  glücklicherweise werden wir jetzt aber im Rahmen der rotgrünen Kulturrevolution endlich umerzogen.  Gott sei Dank! Heute Deutschland - morgen die ganze Welt unter dem Deckmantel des Supranationalismus.

Friedemann Dussler / 25.01.2019

Sämtliche Großveranstaltungen wie Handball-Fußball oder sonstige WM`s,EM´s,Olympische Spiele,internationale,nationale Veranstaltungen,auch Wheinachtsmäkte oder sonstige Zusammenrottungen gehören soforrrt verboten.Diese individuellen Anreisen mit zumeist Diesel bzw.Benzigetriebenen privaten PKW`s müssen letztendlich zum globalen Klimakollaps führen.Schluß damit!(Könnte der nächste Vorschlag der DUH Irren sein).

Uta Buhr / 25.01.2019

Liebe Kommentatoren. Ihr solltet Euch schämen, etwas so Banalem wie Handball Eure ganze Aufmerksamkeit zu schenken, während Tausende von klimabewegten Kindern die Schule schwänzen, um die Welt zu retten. Dafür lohnt es sich schon, auf so überflüssige Fächer wie Deutsch, Mathe, Physik, Latein, Englisch und so weiter zu verzichten. Aber mal im Ernst. Handball ist ein wunderbarer Sport. Meine Mutter - Jahrgang 1909 - hat dem Handball sehr lange gefrönt und ist in bester Gesundheit 97 Jahre alt geworden. Sie und ihre Mitspielerinnen waren jahrzehntelang freundschaftlich miteinander verbunden und haben sich regelmäßig getroffen. Und dies häufig, um Handballturnieren beizuwohnen. Ich erinnere mich sehr gern an die flotten Mädels, die bis ins hohe Alter eine nahezu jugendliche Ausstrahlung hatten. Ist da nun voll Nazi? Gleichwohl, ich stehe dazu.

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