Frau Stephan, ich stimme Ihrer Analyse ja gern zu, aber der Aufschwung der SPD in den Umfragen deckt sich überhaupt nicht mit der achselzuckenden “Na ja, es wird so weitergehen”-Stimmung der SPD-Sympathisanten, die es in meinem Umfeld gibt. Ich persönlich würde meine Argumentation überhaupt nicht auf Umfrageergebnissen aufbauen, und in Martin Schulz’ Heißluft-Sprechblasenproduktion valide Punkte zu suchen, betrachte ich auch als Zeitverschwendung. Es ist einfach keine Substanz da.
Schulz muss bei einigen Themen glaubhaft einen Kurs versprechen, der klar rechts von der CDU einzuordnen ist. Das dürfte auf Dauer, auch gegen eine sehr müde und trantütige Angela Merkel, schwer bis unmöglich sein und zum Schluss an absolut “alternativlosen Fakten” scheitern! Wenigstens ist es Vorerst interessanter als noch vor Kurzem befürchtet.
“Es ist ja ohne sie kaum zu verstehen, warum ausgerechnet Kanzlerkandidat Schulz plötzlich zum Hoffnungsträger taugt.” Schulz wird von der SPD hochgejubelt. Ich glaube nicht, daß er so gute Umfragewerte hat. WER kann denn das nachprüfen ? Soweit ich weiß, wollte Frau Merkel ursprünglich in die SPD eintreten. Jetzt biete sich ihr die Möglichkeit und vielleicht greift sie zu. Mit Schulz wird sie allemal fertig, seine Sprechblasen läßt sie platzen wie einen Luftballon. Auch das Gelabere, kein Abi etc, ist äußerst schädlich, weil so der Eindruck entstehen kann, man muß nichts können, die Politik nimmt jeden. Damit hat Schulz ins eigene Tor geballert. Merkels Stärke (oder Schwäche) je nach dem ist, sie äußerst sich nur sehr dürftig zu besonderen Ereignissen, wie bei Trump. Sie schafft das.
Rein gar nichts kann man auf die Umfragen mehr geben, die sind völlig wertlos. Denn seit Heiko Maas, jeden AfD-Sympathisanten drangsalieren lässt, sagen wir alle, „wir lieben Merkel & Schulz“. Wir werden allerdings in der Wahlkabine, zweimal völlig unerwartet unsere Kreuze setzen – ätsch!
Martin Schulz ist eine ABM-Maßnahme: Anyone But Merkel.
Der tiefgrünen Angela Merkel dürfte Schulz von der SPD-Linken immer noch lieber sein, als jemand von der von ihr so gehassten CDU.
Es fällt auf, dass gegenwärtig der Blick auf die einheimischen Sympathiewerte verhindert, sich mal um die “Beliebtheit” Deutschlands in EU- und Welteuropa zu kümmern. Die Fliehkräfte, die von Schulzmerkel ausgehen, sind nicht zu ignorieren. Traurig zu sehen, wie dieses Duo zur Wiederbelebung des Begriffs vom “hässlichen Deutschen” beiträgt.
Cora Stephan beschreibt zutreffend den Sachverhalt der Gleichförmigkeit und Unbestimmtheit der beiden Kanzlerkandidaten Merkel und Schulz. Beide unterscheiden sich in den Grundsatzfragen, wie EU-und Flüchtlingspolitik überhaupt nicht. Zurück bleibt der verunsicherte und dauerfrustrierte Wähler, der allenfalls noch mit Wahlboykott etwas dagegen setzen kann.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.