Die Integration deutscher Juden schreitet voran. Seit kurzem gibt es einen “Arbeitskreis jüdischer Sozialdemokraten”, die SPD besinnt sich auf ihre jüdischen Wurzeln, und wie wir eben erfahren, wurde schon vor einem Jahr, am 8.11.2oo6, der “Bund jüdischer Soldaten” neu gegründet. Den gabs schon mal, unter dem Namen “Reichsbund jüdischer Frontsoldaten”, von 1919 bis 1936 bzw. 1938, als er seine Tätigkeit umständehalber einstellen mußte. http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbund_j%C3%BCdischer_Frontsoldaten Und jetzt, nach nur 7o Jahren, gehts weiter mit der Traditionspflege. Am 18. und 19. November findet die “1.Tagung des Bundes jüdischer Soldaten (RjF)” bei der Konrad Adenauer Stiftung mit Unterstützung des Zentralrates der Juden statt. Ich schwöre, ich habs mir nicht aus dem Finger gesaugt, es ist die Wahrheit. Auf dem Programm stehen Vorträge über aufregende Themen, z.B.: “Juden in deutschen Armeen - Teil meiner Familiengeschichte”, von und mit Michael Fürst, Reserveoffizier. Auf das Kapitel über “Juden in der Wehrmacht” darf man besonders gespannt sein. Extrem viel versprechend klingt auch das Thema, das Rabbiner Yitzhak Ehrenberg, Vorsitzender der Orthodoxen Rabbinerkonferenz in Deutschland, behandeln wird: “Der jüdische Soldat - Dienst an der Waffe aus halachischer Sicht”. Darf man am Schabbat schießen? Was tun, wenn die Gulaschkanone nicht ganz koscher ist?
Was bei der Tagung fehlt, ist ein attraktives Rahmenprogramm. Rafi Seligmann könnte aus seiner Hitler-Biografie lesen, Ruth Westheimer über “Sex an der Front” referieren und Bärbel Schäfer ihr “Leben als jiddische Mamme” schildern. Und wenn all das nicht zustande kommt, wäre ein Panel mit Michel Friedman und Horst Mahler über die “Zukunft der deutsch-jüdischen Symbiose” eine schöne Alternative. Kadima, Kameraden!