Ich kann mit ppm nichts anfangen, deswegen rechne ich sie oft auf % um und bin oft recht erstaunt. So z.B. bei dem Gehalt an CO2 in der Luft, der ja soo stark gestiegen sein soll.
Als Innumerat jetzt einen Fußballspieler anzuführen, was glauben Sie, wie viele da erst verkrampfen? Da braucht es gar nicht 2 x 2. Gut, sie haben immerhin keinen dieser “Numeraten” aus der Nationalmannschaft genommen. Das ist diplomatisch. Als Innumerat denke ich mir gerade, vielleicht läßt es sich mit Innumeraten leichter regieren. Der Marsch durch die Institutionen diente ja weder der Verbesserung der Mathekenntnisse noch der Allgemeinbildung wie es dieses Zitat eines Nationalspielers zu belegen scheint: “Fußball ist wie Schach nur ohne Würfel”.
Sehr geehrter Herr Professor, Sie haben für Ihr Anliegen, dem ich mich übrigens in aller Form anschliessen möchte, vor allem leicht verdauliche Beispiele gebracht. Eine Darstellung lässt Akteure oder Gesamtheiten, zu denen man kein grundschlechtes Verhältnis, aber eben immerhin überhaupt eine Haltung hat, schlecht erscheinen. Man würde sagen, die X oder die Y kommen zu schlecht dabei weg. Grund? Na, klar, jemand kann eben zwei und zwei nicht zusammenzählen, bzw. weiss nicht, dass es vier verschiedne Wurzeln aus eins gibt - gleich viele wie aus minus eins. Bildungslücke: sträflich. Aber wie sehr wünschenswert ist denn der gelenkige Umgang einer breiten Öffentlichkeit noch mit Zusammenhängen aus Algebra, Geometrie, Physik, Medizin, Volkswirtschaft und Philosophie bzw. Geschichte, Politologie und Jurisprudenz, wenn jemand Wichtiges bisher nur deshalb notorisch mit einer etwas zu guten Bewertung davongekommen ist, weil keiner richtig rechnen, logisch denken, richtig folgern, schlüssig widerlegen, souverän und stichhaltig das Gegenteil aufzeigen, einen wirkungsvollen Prozess anstrengen konnte? Soll die Mehrheit der Bürger tatsächlich über die Gesetze der Impuls- und Energieerhaltung bescheid wissen, dass sie in der Lage wäre, etwa abzuschätzen, wie realistisch ein Stunt in einem Action-Film ist oder wie es möglich ist, dass es einen von hinten Angeschossenen nochmals so richtig heftig gegen die Projektilrichtung durchschüttelt? Wenn Sie das auch fordern, fordere ich mit Ihnen mit, aber dann könnten wir beide ganz schnell als gefährliche Umstürzler gelten. Vielleicht ist es da bequemer, kleinere verschwörungstheoretische Brötchen zu backen und weiter von der Allgemeinheit ignoriert zu werden. Also, dass es sich inmitten einer unaufgeklärten Gesellschaft am Ende doch leichter und ungestörter lebt. Könnte ja sein. Also 80 Millionen Deutsche, die rechnen könnten, und die Sanktionen gegen Russland und den Iran wären aufgehoben.
Völlig richtig, wobei während meiner Schulzeit mit schlechten Mathenoten kokettiert wurde und Schüler mit guten Noten eher suspekt waren. Das hat sich mittlerweile geändert; heute ist es auch cool, gute Mathenoten zu haben. Allerdings haben viele Schüler spätestens ab der 7. Klasse Probleme. Und das liegt m.E. (aufgrund meiner umfangreichen Beobachtungen bei Klassenkameraden meiner 3 Kinder) an den mangelnden Fähigkeiten vieler Lehrer, ihren Stoff zu vermitteln. Und m.E. wird zu wenig Wert auf die Automatisierung gelegt, denn Schulmathematik ist keine Herausforderung, das kann man tatsächlich lernen wie Vokabeln. :-)
Man lernt nie aus. Wie oft muss man zehn mit sich selbst malnehmen, damit tausend heraus kommt? Dreimal. Beweis: Einmal malnehmen: 10 mal 10 = 100. Zweimal malnehmen: 10 mal 10 mal 10 = 1000. Dreimal malnehmen: 10 mal 10 mal 10 mal 10 = 10000 = Tausend. Danke Herr Krämer für diese Erkenntniss. Pisa is watching you :-)
Wie aber ist es um den Bildungsstand deutscher Professoren bestellt, die nicht wissen, dass “Jean d’Alembert” nicht so hieß, sondern Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, dass er auch kein “Mitautor”, sondern allenfalls ein Autor, vor allem aber, gemeinsam mit Diderot, Herausgeber der Encyclopédie war, die in Krämers merkwürdiger Orthographie zur “Encylopädie” mutiert ist und von ihm noch das nichtssagende Attribut “legendär” verpasst bekommen hat? In der Tat legendär ist dagegen der kolportierte Ausspruch Horst Szymaniaks, der lange gerichtlich gegen dessen Verbreitung vorging. Dass Professor Krämer nicht besser recherchiert hat, deprimiert.
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