Chaim Noll / 14.08.2024 / 06:15 / Foto: Imago, Screenshot X / 46 / Seite ausdrucken

Kamala Harris, Tim Walz und ein finsterer Imam

Die Vorstellung, dass eine amerikanische Präsidentin oder wenigstens ein Vizepräsident Sympathien für radikale Islamisten, Antisemiten und Hitler-Verehrer hegen könnte, ist alptraumhaft.

Asad Zaman, ein Imam und Hochschullehrer, ansässig in Vermont im US-Bundesstasat New Jersey, gilt amerikanischen Medien heute als „extremer Islamist“. Er wurde Mitte der fünfziger Jahre in Pakistan geboren und ging 1971, im Alter von 16 Jahren, zum Studium in die Vereinigten Staaten. Als junger Mann scheint er pro-westlich orientiert gewesen zu sein, er besuchte Colleges und Universitäten in den USA, darunter das renommierte MIT in Boston, und erwarb 1977 an der Stanford University in Kalifornien seinen Doktorgrad im Fach Ökonomie. 

Offenbar war er damals noch tolerant und aufgeschlossen genug, um bei jüdischen Professoren zu studieren, der Elite seines Fachgebiets. Mit spürbarem Stolz erwähnt er in einem selbst verfassten Lebenslauf die jüdischen Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, Paul Samuelson und Robert Aumann, den israelischen Mathematiker, der inzwischen wieder in Jerusalem lebt, als seine Lehrer. Wann und wie Zamans Radikalisierung erfolgte, bleibt mir bisher verschlossen, und ich gestehe, dass mich der ganze Mann nicht genug interessiert, um mich in sein Psychogramm, seine weitere Entwicklung oder die Erlebnisse zu vertiefen, die ihn zum aktiven Israel-Hasser, Antisemiten und radikalen Islamisten werden ließen. 

Nach außen ist nichts Beunruhigendes zu erkennen, Zaman wurde Professor an renommierten amerikanischen Universitäten, bildete dort, üppig bezahlt, überwiegend muslimische Studenten aus, kehrte irgendwann nach Pakistan zurück, blieb aber Amerikaner. Die Länder des Westens, vor allem die Vereinigten Staaten, haben eine bekannte Neigung, Kuckuckseier auszubrüten. Der Fall ist zu häufig, um wirklich Teilnahme zu erwecken: Nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten, die das westliche System zu bieten hat, nach gründlicher Ausbildung bei westlichen, in diesem Fall überwiegend jüdischen Lehrern, erfolgt eine Kehrtwende, eine Revolte ins Gestern, in die finstere Geisteswelt mittelalterlicher Segregation und Gewalt, in die Gefilde des militanten Islam.

Offene Sympathien für die Nazis

Die an amerikanischen Universitäten erworbenen Kenntnisse dienen jetzt dazu, das westliche System intellektuell zu demontieren und zu bekämpfen. Bei Professor Asad Zaman geht der Hass auf seine früheren Lehrer und ihre Geisteswelt offenbar sehr weit. Sam Westrop, Direktor des Middle East Forum's Islamist Watch, nannte gegenüber der New York Post „Asad Zaman eine der prominentesten islamistischen Stimmen Amerikas mit einer langen Vorgeschichte extremer Rhetorik und Ideen“. Er fügte hinzu, Zaman verbreite über soziale Netzwerke und seine zahlreichen Kontakte in der akademischen Welt „Neonazi-Verschwörungstheorien und Pressemitteilungen der Hamas“. 

Der Imam und amerikanische Professor Zaman ist überaus aktiv und weltweit vernetzt. Er gründete vor einigen Jahren die Muslim American Society, die sich mit ihren inzwischen über dreißig Niederlassungen in amerikanischen Städten als „eine der dynamischsten und einflussreichsten islamischen Organisationen Amerikas“ versteht und den Islam als „eine Bewegung zur positiven Veränderung der Gesellschaft“ und neuen „way of life“. Gegenüber der New York Post sagte Sam Westrop vom Middle East Forum über Zamans rapide wachsenden Verein: „Seine Organisation rechtfertigte die Angriffe vom 7. Oktober auf israelische Zivilisten und veröffentlichte am selben Tag eine Erklärung, in der sie ihre ‚unerschütterliche Unterstützung‘ für den palästinensischen ‚Kampf‘ betonte.“ Die amerikanische Anti-Defamation League erklärte gegenüber der Zeitung Washington Examiner: „Imam Zaman hat eine beunruhigende Vergangenheit, in der er klassische antijüdische Themen aufgreift und Gewalt gegen Israel rechtfertigt.“

Wie viele militante Muslime zeigt Professor Zaman offen Sympathien für die Nazis und ihre geplante „Endlösung der Judenfrage“, die, wäre sie komplett gelungen, den iranischen Mullahs, der Hamas und anderen Kräften der islamischen Revolution die störende Existenz eines jüdischen Staates im Nahen Osten erspart hätte. Im November 2015 postete Zaman einen Link zu einem Neonazi-Film aus dem Jahr 2013 mit dem Titel „The Greatest Story Never Told“ (Die größte Geschichte, die nie erzählt wurde), der laut Middle East Forum bei Antisemiten und QAnon-Verschwörungstheoretikern überaus beliebt ist. Die israelische Tageszeitung Jerusalem Post hat den Film genauer untersuch und findet, er zeige „Hitler in einem revisionistischen, positiven Licht“.

Eine langjährige, vielleicht intensive Bekanntschaft

An sich ist Professor Zaman kein Einzelfall in der akademischen Sphäre. Interessant für die Medien wurde der hochgebildete Finsterling wegen seiner Bekanntschaft mit dem amerikanischen Politiker Tim Walz, derzeit Gouverneur des US-Bundestaates Minnesota, neuerdings Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten der Vereinigten Staaten und „running mate“ von Kamalas Harris. 

Man kann von einer langjährigen, vielleicht intensiven Bekanntschaft zwischen Walz und dem finsteren Imam sprechen. Walz lud Zaman mehrmals zu Konferenzen und Veranstaltungen ein, nach Informationen des Washington Examiner bisher mindestens drei Mal. 2019, 2020 und nochmals 2023. Dabei ließ Walz es nicht bewenden. Als Politiker weiß er, worauf es ankommt: Er unterstützte Professor Zaman und seine anti-israelischen Aktivitäten mit Geld. Der Washington Examiner enthüllte am 9. August 2024, dass Walz mindestens 100 000 Dollar an die Muslim American Society of Minnesota gespendet hat, eine gemeinnützige Organisation, die von Asad Zaman geleitet wird. Mit der Untersuchung dieses Vereins beauftragte amerikanische Staatsanwälte bezeichneten die Muslim American Society als „verlängerten Arm der Muslimbruderschaft in den Vereinigten Staaten“. 

Israel und die Juden der Welt haben im Augenblick viele und ernsthafte Probleme. Die Vorstellung, dass noch eine amerikanische Präsidentin oder wenigstens ein Vizepräsident mit Sympathien für radikale Islamisten, Antisemiten und Hitler-Verehrer hinzukommen könnte, ist alptraumhaft. Hoffen wir, dass der Alptraum nicht in Erfüllung geht. Sei es, dass beide ihre Positionen auf glaubwürdige Weise korrigieren, sei es, dass Kamala Harris die Wahl verliert und mit ihr der Freund radikaler Islamisten Tim Walz.

 

Chaim Noll wurde 1954 unter dem Namen Hans Noll in Ostberlin geboren. Sein Vater war der Schrift­steller Dieter Noll. Er studierte Kunst und Kunstgeschichte in Ostberlin, bevor er Anfang der 1980er Jahre den Wehrdienst in der DDR verweigerte und 1983 nach Westberlin ausreiste, wo er vor allem als Journalist arbeitete. 1991 verließ er mit seiner Familie Deutschland und lebte in Rom. Seit 1995 lebt er in Israel, in der Wüste Negev. 1998 erhielt er die israeli­sche Staatsbür­gerschaft. Chaim Noll unterrichtet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit an der Universität Be’er Sheva und reist regelmäßig zu Lesungen und Vorträgen nach Deutschland.

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Irene Luh / 14.08.2024

@Ilona Grimm, Ihr erster heutiger Kommentar ist eines Ihrer Besten und hätte auch sehr gut in den Artikel von Herrn Leon de Winter gepaßt. ++ Jedoch, vergessen Sie nie: ACHGUT setzt sich, weit mehr als tichy bspw., für die Freiheit der Meinung ein, für dieses Ideal. ++ Den meisten Menschen geht es jedoch nicht um Wahrheitsfindung, sondern nur darum Luft abzulassen (und ohne einen realen Lösungsweg aufzuzeigen). Sehr viele sehen es gern, wenn echte Christen nicht zu Wort kommen dürfen. Das sagt schon sehr viel aus, über vorgebliche “Toleranz”. Und noch mehr, sind zutiefst empört, wenn echte Christen diesen Evolutionskäse rücksichtlos und logisch ablehnen und der verlogenen pol. Aufklärung, mit ihren vielen Lügen, einen heftigen Tritt in den Popo geben und die Tür weisen. Man darf heute kein fundamentaler Christ sein. Die sind gefährlicher als Muslime. ++ Wer aber gebildet ist, klug sein will, die Wahrheit sucht, sich von Meinungen, die der Wahrheitsfindung nicht dienlich sein können, beirren läßt, der hat in Ihrem Beitrag eine Goldgrube gefunden.

Frank Holdergrün / 14.08.2024

Hallo @Wilfried Cremer / 14.08.2024 @ Herrn Holdergrün, “Unser Prophet Mohammed, Friede sei mit ihm…” Es hat natürlich seinen Grund, dass man ihm dauernd Frieden wünscht. Er hat ihn nämlich nicht die Bohne, wie die Seinen nie gehabt. “>>>>Stimmt, so hatte ich das noch nie gesehen. In der Tat war sein Leben wenig friedlich, ein Desaster für Frauen und Kinder, wer so etwas zum Vorbild hat, endet in völliger Angst. Buchempfehlung: Dr. Burkhard Hofmann: und Gott schuf die Angst, ein Psychogramm der arabischen Seele. ” Meine arabischen Patienten am Golf haben nicht nur einen Glauben, sie sind dieser Glaube.”  „Ich kann es nicht abwarten, vor meinem Schöpfer zu stehen und diesem endlich zu begegnen, so wie jeder andere Muslim auch. Alles andere davor ist Vorbereitung, also unwichtig für alle Belange, die nicht mit Allah zu tun haben.“ (Ein Patient) Wer diese Religion gewähren lässt, lebt demnächst ein Leben ohne Gewähr, so wie Frau Özugzz meinte, dass alles täglich neu ausgehandelt werden muss.

Thomas Kurt / 14.08.2024

Eilmeldung etwas abseits vom Thema, aber von Allgemeininteresse: Die Freien Sachsen melden soeben, dass das BVerwG das Compaktverbot bis zur endgültigen Entscheidung aufgehoben hat. Hat also tatsächlich die rote Faschistin Faeser die rote Linie überschritten und fällt ihr ein Richter in ihren gesinnungsterroristischen Arm? Hat der Richter erkannt, dass es auch um seine eigenen Bürgerrechte in diesem Land geht?

Marc Greiner / 14.08.2024

“... Sei es, dass beide ihre Positionen auf glaubwürdige Weise korrigieren,...”—-Lieber Herr Noll, Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass man Linken glauben kann? Schön wäre es und ich würde das sehr begrüssen. Aber es sind sehr wenige Einzelfälle wie Hamad Abdel-Samad. Walz ist schon zu alt um zu konvertieren, Haarriss zu blöd. Die Demokratie ist ein Zug auf den man aufspringt bis man am Ziel ist.

Stefan Ahrens / 14.08.2024

Ich nenne die Partei von Harris und Walz nur noch “Democrats” oder “Dems”. Die deutsche Bezeichnung “Demokraten” oder “US-Demokraten” wäre m.E. irreführend, scheint aber bei der Beurteilung durch deutsche Medien den Ausschlag zu geben, wenn sie etwa schreiben, “die Demokratie” sei gefährdet. “Gefährdet” ist nur die Vorherrschaft der sich selbst für alternativlos haltenden Linken.

Jürg Casanova / 14.08.2024

Demokratische Strukturen und westliches Know-how sind für die islamische Welt nur Mittel zum Zweck. Das kommende Welt-Kalifat soll auch mit Verträgen erschlichen werden, wobei Tricksen und Lügen probate Mittel sind neben Mord und Terror. Bei genauer Betrachtung sind es die gleichen Methoden, die auch der Westen immer angewandt hat, auch wenn ein Teil von ihnen immerhin für Aufklärung und «Fortschritt» zuständig war. Die grün-woke Welt, der Faschismus und der Islam sind zutiefst wesensverwandt, die, haben sie mal alle realen und eingebildeten Feinde liquidiert, sich untereinander selbst zerfleischen werden. Wer obenaus schwingt, ist letztlich egal, lebenswert wird das Leben dann ohnehin nicht mehr sein.

Ilona Grimm / 14.08.2024

@Christian Schulz – Teil 1/3—: Sie wollen wissen, was die Attraktivität des Islam für seine Anhänger ausmacht. Darauf will ich eine Antwort versuchen, die leider etwas länger ausfällt: Vor ungefähr zehn Jahren habe ich einem türkischen Jungen kosten (und ungedankt) Nachhilfe in verschiedenen Schulfächern gegeben, in denen der Schwierigkeiten hatte. Obwohl keine Lehrerin, war mein Unterricht durchaus erfolgreich. Und „nebenbei“ habe ich sehr viel gelernt, wie der Islam Kinder und Jugendliche an sich bindet. Da gibt es wirklich attraktive Freizeitangebote in allen Ferien, denen sich kaum ein Junge entziehen will. Die Doktrin des Islam wird dabei quasi unbemerkt eingeträufelt und schmeckt auch noch richtig gut. Aufgrund dieser Erfahrung habe ich begonnen, über den Islam nachzuforschen. Angefangen habe ich mit dem Koran, bevorzugt die Ausgabe von Ludwig Ullmann (1840) in der Bearbeitung von Leo Winter 1959, weil sie mir die „ehrlichste“ deutsche Übersetzung zu sein scheint. Für den Moslem ist nur das arabische Original verbindlich; Übersetzungen sind grundsätzlich haram! Deshalb sind die Imame so mächtig und einflussreich: Sie geben weiter, was sie für richtig halten. (Wie bei uns in vorreformatorischen Zeiten.) Nach den ersten Schocks aufgrund der durchaus herausfordernden Koran-Lektüre habe ich Kontakt mit zum Christentum konvertierten britischen Muselmanen (nunmehr „ex“) aufgenommen und entsprechende weiterführende Bücher bestellt und gelesen, obwohl das zeitweise sehr anstrengend gewesen ist. Aufgrund dieser Bücher wiederum habe mich den Hadithen zugewandt, von denen 10.000 (ja, wirklich zehntausend!) als „echt“ klassifiziert sind, da deren ♦Überlieferungskette als lückenlos anerkannt♦ ist. Sinn und Logik oder Wahnwitz und Absurdität sind kein Kriterium. Stimmt die Überlieferungskette, ♦muss♦ der Muslim glauben (und auch „nachahmen“), was der Hadith postuliert.

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