Die radikalislamischen Taliban haben das afghanische Frauenministerium Augenzeugen zufolge in den Sitz der Religionspolizei umgewandelt, meldet orf.at. Am Freitag hätten Arbeiter an dem Gebäude in Kabul ein Schild mit der Aufschrift „Ministerium für Gebet und Orientierung sowie zur Förderung der Tugend und zur Verhinderung von Laster“ angebracht.
Unter einem ähnlichen Namen habe in der ersten Herrschaftszeit der radikalen Islamisten von 1996 bis 2001 die Religionspolizei firmiert, die die Scharia unter anderem auch mit öffentlichen Hinrichtungen durchgesetzt hätte. Mitarbeiterinnen des Frauenministeriums hätten mitgeteilt, sie seien schon vor Wochen nach Hause geschickt worden. Am Donnerstag wäre dann das Tor des Ministeriumsgebäudes verschlossen worden.
In Sozialen Netzwerken sei zu sehen gewesen, das Mitarbeiterinnen des Frauenministeriums vor dem Gebäude gegen ihre Kündigung protestiert hätten. Die Taliban würden sich zu dem Vorgang bisher nicht äußern.