@Dennis Rieger, Sie brauchen Ihre Fragestellung, ob Deutschland die Aufnahme von Flüchtlingen aus Krisengebieten verkraften kann, nicht schönzureden. Sie impliziert unterschwellig zwei Behauptungen: 1.) Es kommen nur Flüchtlinge aus Krisengebieten nach Deutschland. Hier wäre bereits zu unterscheiden, ob nur Opfer von Krisen kommen oder auch Verursacher. Der Begriff Krisengebiet ist außerdem zu unpräzise. 2.) Deutschland ist verpflichtet, so viele Flüchtlinge aus Krisengebieten aufzunehmen, so viele es verkraften kann. Beide Prämissen sind letzlich unzutreffend, also falsch, und dienen nur dem Zweck, das Ergebnis in Richtung Migrationsfreundlichkeit zu frisieren, so wie es der angeblich unverbindliche Migrationspakt vorschreibt. Und selbstverständlich handelt es sich beim ZDF um Staatsfernsehen, genauso wie bei der ARD und weiteren Sendern. Um was denn sonst? Ohne die tägliche Manipulation der Massen wäre eine Kanzlerin wie Angela Merkel längst nicht mehr im Amt. Man kann ihren Wählern u.a. einen Mangel an Medienkompetenz vorhalten. Das entschuldigt jedoch keineswegs die Rosstäuscherei aus den Redaktionsstuben des ÖR einschließlich der Umfrageinstitute.
Ich wurde mal von ein paar Monaten von einem Meinungsforschungsinstitut angerufen und u.a. gefragt, ob wir den menschengemachten Klimawandel noch in den Griff kriegen werden und wieder rückgängig machen können. War nahe dran zu fragen, warum er sich so sicher ist, dass der Klimawandel menschengemacht sei, habs mir aber verkniffen. Hab übrigens geantwortet, dass ich glaube, dass wir es schaffen werden. Bin halt ein optimistischer Mensch.
Köstlich! Ich möchte Frau Schönfelder und Herrn Rieger mal live auf der Bühne (Im TV übertragen) in einem Streitgespräch erleben. Ich zahle auch gerne dafür! Endlich im TV mal was intellektuell Anspruchsvolles!
Herr Rieger, zu Punkt 2, wie definieren Sie ein Krisengebiet bzw. eine Krise und wie wollen Sie wissen, woher die Flüchtlinge (oder Migranten) kamen, wenn diese sich weigern, ihre wahre Identität und Herkunft preiszugeben. Diese Frage ist eine Suggestivfrage und Suggestivfragen haben in einer seriösen Umfrage nicht vorzukommen. Sie brauchen sich nicht zu wundern, wenn sich immer mehr Bürger mit Hirn dieser Art von betreutem Denken entziehen, da dies in einer Meinungsdiktatur (oder auch Gesinnungsdiktatur) endet. Mich erinnert diese Fragestellung an eine Frage im FDJ-(Jugendorganisation der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands -SED) Studienjahr, die ungefähr so lautete: “Warum war die Errichtung des sozialistischen Schutzwalls (Mauerbau) eine notwendige Maßnahme gegen den BRD-Imperialismus?” So , wie sich die Frage der Forschungsgruppe Wahlen anhören, lassen die FDJ-Agitatoren schön grüßen. Eine Äußerung zu den weiteren Punkten sprengen leider meinen Zeitrahmen. Freundschaft und mit sozialistischem Gruß (das gab es wirklich in der DDR) an die Forschungsgruppe Wahlen
Propaganda auf allen Kanälen. Ohne Unterlass. Da scheint im Hintergrund eine versteckte Agenda abzulaufen.
Liebster Monsieur Rieger, nett gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Die ökonomische Situation ist in vielen Teilen der Welt lebensbedrohlich (wenn man Ihrem Staatsfunk Glauben schenken darf, sogar in Deutschland!). Also auch diese Formulierung ist eine reine Ermessensfrage und die Ursachen der ökonomischen Situationen vieler Länder sind sehr oft politischer Natur, daß wüßten Sie, wenn Sie öfter mal die informativen Beiträge unseres Afrikaexperten auf der Achse lesen würden. Auch möchte ich Ihnen in freundlichster Absicht empfehlen, sich eine eigene Meinung zuzulegen, wenn Sie den Staatsfunk betrachten, denn die tägliche Einflußnahme desselben, scheint Ihnen völlig zu entgehen. Auch möchte ich Ihnen keineswegs den Hals umdrehen, ich kenne Sie überhaupt nicht. Es war ein Anschauungsbeispiel für eine Frage mit Voraussetzung. Sie setzen die Bejahung des Ausbaus der alternativen Energien voraus, und schreiben dann in aller Ruhe über damit verbundene Details. Sie kennen das Procedere, Herr Rieger. Wenn ich jedem Mitläufer den Hals umdrehen wollte, hätte ich viel zu tun. Nichts für ungut und einen schönen Abend.
Sofern ich die Wahlmöglichkeit habe, gebe ich bei derartigen Umfragen immer an, daß ich Angela Merkel nicht kenne, divers bin und daß Heinrich Lübke unser gegenwärtiger Bundespräsident ist.
@ Sabine Schönfelder Die Frage nach den Flüchtlingen aus Krisengebieten impliziert gar nichts außer der Tatsache, dass es sich bei den Flüchtlingen, um die es in der Frage geht, qua definitionem um ebensolche aus Krisengebieten handelt. Krisengebiete sind Gebiete, die entweder Kriegsgebiete sind (bzw. Gebiete, in denen akute Kriegsgefahr herrscht) oder in denen die ökonomische Situation für Menschen lebensbedrohlich ist. Und Flüchtlinge aus solchen Krisengebieten sind in den seltensten Fällen politische Flüchtlinge, d.h. Menschen, die aufgrund ihrer politischen Einstellung flüchten - die findet man eher in Diktaturen wie China, dem Iran oder (diese Zuordnung wird den Großteil der Leserschaft hier natürlich auf die Palme bringen) Russland. Bernhard Lassahn – von mir sonst sehr geschätzt – hat aber in seinem Artikel behauptet, wir hätten in der Fragestellung «politische Flüchtlinge» erwähnt, was nicht stimmt. Den «Klimaflüchtling» haben die Grünen erfunden, das stimmt soweit, Mrs. Schönfelder. Eine unkritische Übernahme dieses Konstrukts durch «meinen Staatsfunk», um es in Ihren Worten zu formulieren, ist mir bisher entgangen – und das sage ich, obwohl auch mir die oft völlig unkritische Haltung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens gegenüber den Grünen sauer aufstößt. Ob Sie mir den Hals umdrehen wollen oder nicht, wird wohl in der Tat nie Teil des Politbarometers werden, diese Frage ist schlichtweg irrelevant für die meisten Menschen.
@ Dennis Rieger von der Forschungsgruppe Wahlen: Zu der Frage “Ob Deutschland die Aufnahme von Flüchtlingen aus Krisengebieten verkraften kann…” möchte ich anmerken, dass diese Frage irreführend ist, solange Deutschland gar keine Kontrolle über die Herkunft der Flüchtlinge hat und jeder die Herkunft angeben kann, die ihm beliebt - und das sind immer die Krisengebiete mit den besten Bleibechancen. Die Frage hätte also lauten müssen: Könnte Deutschland die Aufnahme von Flüchtlingen, die nachweislich aus Krisengebieten kommen verkraften.
Ich würde mich schämen, wenn sich jemand vom ZDF bei mir bedanken würde. Allerdings zeigt es doch auch WIE NEUGIERiG manche Medien zu sein scheinen, wenn sie sich schon auf der Achse informieren. Herr Broder, Herr Maxeiner, herzlichen Glückwunsch, die Achse bekommt Kultstatus.
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