Ein 15-jähriger Syrer wird von der Staatsanwaltschaft Braunschweig verdächtigt, ein zwölfjähriges Mädchen im Braunschweiger Freizeitbad "Wasserwelt" vergewaltigt zu haben.
Die Tat soll sich bereits am 10. August gegen 17 Uhr ereignet haben. Die Braunschweiger Zeitung erfuhr zuerst davon durch einen Lesertipp, danach gab es mehr Infromationen in der Berliner Morgenpost. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte die Ermittlungen und betonte, dass noch Spurenabgleiche ausstehen und die Ermittlungen am Anfang stehen.
Der Verdacht lautet auf Vergewaltigung, die angeblich in einer Umkleidekabine stattfand, nachdem das Mädchen zuvor schon im Pool sexuell belästigt worden sei. Nach dem Vorfall wurden die Personalien des Verdächtigen festgestellt und er konnte wieder gehen, eine Inhaftierung erfolgte nicht.
Gefragt, warum die Tat von der Polizei nicht öffentlich gemacht wurde, berief man sich darauf, die laufenden Ermittlungen nicht gefährden zu wollen. Außerdem hätte der Opferschutz eine Rolle gespielt:„Wir sind mit dem Vorfall wegen des Alters aller im Strafverfahren beteiligter Personen nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Dies geschah in Absprache mit dem Sachbearbeiter“, teilt Polizeisprecher Lars Dehnert mit. Inwieweit der Täter oder eine Tätergruppe eher als das Opfer durch die Nicht-Veröffentlichung geschützt werden sollte, sei dahingestellt.
Die Tat ist auch in Braunschweig kein Einzelfall. Im Gebiet der Polizeidirektion stiegen Fälle von sexuellem Missbrauch von 2022 bis 2023 von 42 auf 66 Fälle. Das ist ein Anstieg von 60 Prozent.