Ein „Fest der religiösen Vielfalt“ im Hamburger Grindelviertel wird „aus Sicherheitsbedenken“ abgesagt.
Dies berichtete das Hamburger Abendblatt. Jimmy Blum, Vorsitzender des Vereins Grindel, erklärte, man wolle nach dem Terroranschlag von Solingen keine „Nachahmer-Szenarien“ riskieren. Schon vorher gab es allerdings Bedenken zur Sicherheitslage.
Blum bedauerte die Entscheidung, hob aber die Verantwortung der Veranstalter hervor: „Uns ist bewusst, dass wir damit ein falsches Zeichen senden und genau das machen, was Terroristen erreichen wollen“. Solingen habe aber alles verändert. „Am Ende stehen wir als Veranstalter in der Verantwortung, wenn etwas passiert,“ sagte Blum weiter. Er plant jedoch, einen neuen Anlauf im Jahr 2025 zu nehmen.
Kritik kam von der CDU-Fraktion und der FDP, die darauf hinwiesen, dass solche Feste gerade jetzt stattfinden sollten, um für Toleranz und Vielfalt einzutreten. Es sei ein Armutszeugnis, wenn öffentliches jüdisches Leben nicht mehr in Hamburg stattfinden könnte. Der Hamburger rot-grüne Senat habe die Verpflichtung, für die öffentliche Sicherheit zu sorgen.
Das „Grindelfest der Vielfalt“, das in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde und weiteren kulturellen Institutionen geplant war, sollte vom 13. bis 15. September stattfinden. Es stand unter dem Motto „Grindelfest: Kultur. Jüdisch. Bunt.“