Natürlich könnte man zu Ungarn einiges sagen. An Nationalstolz und historischen Spannungen, z.b. mit den Nachbarn Rumänien und der Slowakei, mangelt es nicht. Aber all das sind keine berechtigten Grundlagen für die oft unappetitlichen Angriffe durch westliche Politiker und Medien auf das Land. Wer weiß wirklich über Ungarn? Und so weiß ich über die Politikdetails von Malta, Portugal, Zypern oder Bulgarien auch fast nichts. Die jährlichen Aufmärsche von SS-Veteranen im Baltikum werden einfach totgeschwiegen. Sanktionsandrohungen? Niemals. Auch das historisch mit Ungarn befreundete Polen steht in der Schußlinie weiter westlich. Kleinigkeiten wie ein Richtergesetz werden in Berlin und Brüssel zur Frage von Sein oder Nichtsein. Es geht natürlich um größere Dinge. Ungarn hat das Pech, daß ein US-Milliardär, der es gern militant möchte, ungarischer Abstammung ist. Wenn man sich so Deutschland oder Frankreich heute anschaut, müßten eigentlich ständig EU-Sanktionen ausgesprochen werden. Aber was Hans darf, darf Hänschen noch lange nicht.
Bravo Frau Justizministerin Judit Varga. In etwa gleichem Sinne gilt es auch für Polen. Es ist die EU Bürokratie, insbesondere unter Deutschlands Einfluß, d.h. die wo bereits deren eigene Rechtsstaatlichkeit aufgeben und Achtung des Grundgesetzes den Bach heruntergeflossen sind, die das sogenannte EU-Finanzpaket für die nächsten 7 Jahre mit 750 Milliarden Euro Corona-Hilfe mit auf „willkürlichen, politisch motivierten Kriterien“, den EU Haushalt und die Zahlung von EU-Geldern unrechtmäßig gekoppelt haben um die östlichen Nachbarn und EU Mitglieder zu erpressen.
Für mich weitaus nachvollziehbarer, als die deutsche Politik.
Ich wünsche diesem Beitrag viele Leser, weil bei uns über Ungarn - auch in den so genannten Qualitätsmedien -meist sehr einseitig berichtet wird.
Neulich wurde in unserer Lokalpresse ein Kommentar zur Flüchtlingsfrage verfasst, in dem es hieß, dass eine Lösung durch Länder, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, nahezu unmöglich gemacht wird. Aufgezählt wurden Österreich und Ungarn. Damit waren die Bösen benannt. Dass auch Dänemark sich komplett verweigert, wurde natürlich nicht erwähnt.
Danke für diesen aufschlussreichen Beitrag, die meisten Achgut-Leser verstehen die Haltung Ungarns mit Sicherheit, allen anderen Bürgern wird durch die MSM genau das Gegenteil vermittelt, und die meisten von ihnen glauben das leider auch.
Bereits als das EU-Finanzpaket ausgekungelt worden war, hatten Ungarn und Polen etwas gegen die damit verbundene Inthronisierung von Brüssel als EU-Haftungsgemeinschaft. Darum bestach man sie mit Versprechen auf besonders große Happen aus dem Topf für sie, aber mit dem Hintergedanken, dass die von dem Geld sowieso nie etwas sehen würden, wenn sie sich nicht dem EU-“Grundwerte”-Diktat unterwerfen. Scheinbar falsch orchestriert von der Ursula.
Wer die EU richtig kennenlernen möchte, der soll mit ihr über Geld sprechen. Nicht über Demokratie und Meinungsfreiheit, nein, schlichtweg über Geld. Dann zeigt die EU ihr wahres Gesicht: freundlich, wenn sie Geld erhält, umso hässlicher, wenn sie dieses Geld nicht erhält.
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