Rainer Bonhorst / 08.10.2024 / 10:00 / Foto: K.I / 29 / Seite ausdrucken

Judenhass als Street Fashion

Der Hass auf Israel treibt die rechtslinksmigrantische Triade unter eine Decke, und die offiziellen Israelfreunde schauen ratlos dabei zu. Die Quelle des linken Palästinenser-Chics sind die berufsmäßigen Israel-Hasser nahöstlicher Herkunft.

Es wird wieder stark von der deutschen Staatsräson gesprochen. In Sachen Juden und Israel. Sie ist offiziell, die Staatsräson. Sozusagen verbeamtet. Mit Pensionsanspruch.  Abgehoben von einem großen Teil der real existierenden Personen, die den Hass auf Israel und Juden als einen Modeartikel tragen. Street Fashion, wenn man so will.

Das besondere an dieser Mode ist, dass sie quer durch die Gesellschaft „in“ ist. Von rechts nach links, von alt bis jung, von Kartoffeln bis Döner und Falafel.

Die Kritiker dieser Straßenmode, einschließlich organisierter Juden, heben in ihren Tadeln gerne die jungen und mittelalten rechten Kartoffeln hervor, die Hitler als einen Mann mit vorbildlicher Frisur und Diktion bestaunen. Also die klassischen Dummies, die man am leichtesten in Sonntagsreden abwatschen kann. Sie sind peinlich, aber altbekannte Wurmfortsätze unserer Geschichte, und somit deutsche Standardziele der Empörung. Sie stehen automatisch im Mittelpunkt, wenn man vermeidet, genau zu sagen, wen man mit seinem Tadel eigentlich meint.

Aber sie sind inzwischen fast eine Minderheit der Israelhasser. Sie tragen nicht einmal das Palästinensertuch, weil es nicht zu den Springerstiefeln oder zum Spießerscheitel passt.

Linker Israelhass gehört zum linken Chic

Das Pali an den Hälsen der Biodeutschen gehört fest in die linke Szene. Zu den vielen verwirrten Intellektuellen, die vor lauter Hin-und-her-schwurbeln gut und böse, Ursache und Wirkung vertauschen. Fair is foul and foul is fair. Als hätte Shakespeare das politische Hexen-Einmaleins von heute vorausgeahnt. Diese klugen Köpfe sind schwerer zu fassen, weshalb man sie in den offiziellen Tadeln nicht so groß herausstellt. Linker Israelhass gehört zum linken Chic, und wer will sich schon lautstark einem Phänomen entgegenstellen, das für sich in Anspruch nimmt, chic, hip, cool oder sonst was Tolles zu sein. Und obendrein oft kulturell und akademisch überhöht. Was soll man da machen als einfacher Staatsräsonist.

Die Quelle des linken Palästinenser-Chics sind natürlich die berufsmäßigen Israel-Hasser nahöstlicher Herkunft. Sie laufen üblicherweise unter der Bezeichnung Islamisten. Als Abgrenzung zu den hassfreien Moslems, die es ja auch gibt. Aber die Grenze zwischen dem Islamismus und dem Islam ist, wenn es um Juden und Israel geht, so durchlässig wie unsere Grenzen gegen die Zuwanderung. Wer ist wer, und wer will mit wem nichts zu tun haben? Ein moslemisches Rätsel wie aus tausendundeiner Nacht. Alles fließt hier vielleicht nicht, aber vieles. Dazu ein großes, nicht zu überhörendes Schweigen. Und alles auf Einladung. Israelhass, dem wir Tür und Tor geöffnet haben. Judenhass als Importware. Als hätten wir nicht schon genug davon aus eigener Herstellung.

Und so haben wir den gemischten Salat aus rechts und links, biodeutsch und migrantisch. Bettgenossen, die sich normalerweise von der Bettkante stoßen würden, die aber der Hass auf Israel unter eine Decke treibt. Eine schreckliche Familie.

Und die offiziellen Israelfreunde der Abteilung Staatsräson stehen ratlos vor der Tür, hinter der diese rechtslinksmigrantische Triade ihre hässlichen Spielchen spielt. Was tun? Weiter höflich und vage tadeln oder die Kuscheldecke wegziehen und klar sagen, wer mit wem was treibt? Das ist hier die Frage, auf die die liebe Staatsräson bis heute mehr oder weniger intensiv nach einer Antwort sucht. Sobald sie gefunden ist, wird bestimmt energisch gehandelt.

Rainer Bonhorst, geboren 1942 in Nürnberg, arbeitete als Korrespondent der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) in London und Washington. Von 1994 bis 2009 war er Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen-Zeitung.

Foto: K.I

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Leserpost

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Ilona Grimm / 08.10.2024

„Die offiziellen Israelfreunde in der Abteilung in Sachen Staatsräson“ schließen sich in der UNO fast jeder gegen Israel gerichteten Resolution an. „Bestenfalls“ enthalten sie sich, was ich fast noch schlimmer finde. Israel steht häufiger im Fadenkreuz von UNO Resolutionen als alle anderen Länder zusammen! Im Jahr 2022 15 (fünfzehn) gegenüber Iran 1; USA 1; Syrien 1; Russland 6; Myanmar 1; Afghanistan 1; Nordkorea 1——Im Jahr 2023: 15 (fünfzehn) Resolutionen gegen Israel; 7 (sieben) gegen den Rest der Welt. - - 2021: 14 gegen fünf; 2020: 17 gegen fünf .... und so weiter! [Quelle: UN Watch; UNGA, United Nations General Assembly]

Zdenek Wagner / 08.10.2024

Wenn Muslime etwas absolut meisterlich beherrschen, dann ist um Mitleid zu heischen und sich als die ewigen Opfer darzustellen! Und die saudumme westliche Linke kraucht ihnen bereitwillig in den Ar..h! Hat schon etwas Teuflisches an sich. Und was Greta anbetrifft: was mich dieser Berufsrevolluzer-Pumuckel mittlerweile anwidert, spottet jeder Beschreibung! Es wird höchste Zeit erwachsen zu werden und sich enen Beruf zu suchen! Wenn ich bei einer Fee einen Wunsch frei hätte, dann dass diese ganzen Islam- und Palästina-Versteher Morgen in einer islamisch geprägten Gesellschaft aufwachen, wo der “Glaube” die höchste Instanz darstellt und die Scharia alle Rechtsfragen regelt! Nichts würde mich glücklicher machen! (Na ja, der Jackpot möglicherweise, dann würde ich mir in Ungarn ein Haus kaufen ...)

kai marchfeld / 08.10.2024

Die Welt ist rund. Wenn man sich immer weiter nach links bewegt, kommt man am Ende gaaanz weit rechts wieder raus. Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam wurde von 55 Staaten unterzeichnet. Diese sind Mitgliedstaaten der OIC. In keinem dieser Staaten werden die Menschenrechte und demokratischen Freiheitswerte, wie wir sie definieren, garantiert und gelebt - zumindest nicht im realen Leben der einzelnen Bürger. Wenigstens DAS sollte unserer links-woken intellektuellen Oberschicht doch irgendwann einmal auffallen.

Peter Thomas / 08.10.2024

Die vom Autor behauptete “rechtslinksmigrantische Triade” dürfte bei einer Realitätsprüfung genauso abschneiden wie der menschengemachte Klimawandel.

Markus Peter / 08.10.2024

Zitat: “Aber sie sind inzwischen fast eine Minderheit der Israelhasser”... Ist das Ihr Ernst, Herr Bonhorst? Echt jetzt? Ich kann nicht glauben, dass Sie nicht wissen, dass die von Ihnen geschilderten “jungen und mittelalten rechten Kartoffeln” die absolute, verschwindend kleine und fast nicht sichtbare Minderheit in der Masse der Israelhasser sind. Mal ganz davon abgesehen, dass Sie, wie die linken Meinungsmacher, “Rechts” mit “Rechtsradikal” gleichsetzen und somit mithelfen, eine völlige normale und wichtige politische Ausrichtung zu diskreditieren. Die “rechten” Kartoffeln, die Sie meinen, sind ja wohl waschechte Neonazis und die sind selbst in der rechtsextremen Ecke verlachte Sonderlinge. Ihr Artikel war gut gemeint aber schlecht gemacht. Das Problem der Israelfreund ist das gleiche das viele demokratisch gesinnte Menschen der politischen Mitte (links wie rechts) vereint: Man will dem linksextremen Mainstream gefallen, wichtiger als die eigene politische Meinung zu verkünden ist, sich von rääächts zu distanzieren und wenn Parteien wie die AfD sich proisraelisch äußert, muss man sich natürlich davon distanzieren, oder zumindest schweigen, nicht dass ein linker Redakteur noch “Nazi” schreit.

Sabine Ehrke / 08.10.2024

Ist nicht allseits bekannt, dass die Sozialisten geistige Brüder des Islam sind? Wer in die Geschichte zurückblickt, kann das nicht übersehen! Ich jedenfalls finde es zum Ko…, dass nationale, sozialistische Genossen immer noch einzig als Linke tituliert werden, sind doch jene mit ihrer Ideologie Marxismus-Leninismus -um im Jargon der ‘Linken’ zu bleiben-  rechter als rechts! Ganz einfache Formel: NAtionale soZIaliSten, eine bis heute erfolgreiche Irreführung um bürgerliche, konservative Kräfte zu selbigen zu machen.

Isabella Martini / 08.10.2024

Der Intelligenz sind in der “Richterskala” nach oben Grenzen gesetzt. Der Dummheit nicht.

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