Jo mei, lieber, geschätzter Herr Broder, zum ersten Mal sitze ich ein wenig ratlos vor Ihrem Artikel. Verstecktes AfD-Bashing? Warum sollten Juden nicht der AfD beitreten? Sie ist die Partei, die sich am stärksten zu Israel bekennt und Antisemitismus vehement ablehnt. Außerdem ist sie es, die den Zuzug moslemischer Migranten und damit den Zuzug von vielen antijüdisch eingestellten Menschen einschränken will. Warum wieder so eine Abwertung, wenn auch auf leisen Sohlen…
Kann ja auch sein, dass die Gottlob wieder in Deutschland lebenden Juden die von Merkel und ihren Blockparteien getriggerte Einwanderung von potentiell gewalttätigen Antisemiten mit durchaus gemischten Gefühlen sehen. In Frankreich wandern die jüdischen Mitbürger aus diesem Grund in wachsender Zahl aus. Ich hoffe, unserem Land bleibt das erspart. Viele tragen aber schon jetzt keine Kippa mehr in der Öffentlichkeit aus Angst vor islamistischer Gewalt. Eigentlich die natürliche Zielgruppe für die AfD, möchte man meinen. In Frankreich wählen viele aus diesem Grund den FN. Toll, was uns diese und vergangene Regierungen hier eingebrockt haben.
Werter Herr Broder. Ich liebe Ihren Schwarzen Humor, Ihren Sarkasmus und Ihre Schlitzohrigkeit. Es ist immer wieder interessant zu erleben, wie das Wort “Juden” die Menschen “aufmischt”. Besonders die Passage “...Feierstunde zum Todestag Adolf Hitlers in einer Synagoge” löst bei mir eine ganze Reihe von Assoziationen aus, weil diese Vorstellung in der Tat gar nicht so abwegig ist. Realiter gibt es ja Ähnliches in der Türkei und zwar in Istanbul. Dort sind an dem “Heiligen Ort der Jungtürken”, deren später Geist die türkische Gesellschaft durchweht, am “Denkmal des ewigen Friedens” die Gebeine der Völkermörder Enver Pascha und Talat Pascha beigesetzt. Man könnte diesen Faden weiter spinnen, um dann über den systematischen - d.h. über den organisierten Völkermord an den Armeniern und anderen als “Blaupause” für den millionenfachen Mord der Nazis an den Juden Europas - zum realsatirischen Ende zu kommen. In Deutschland finden ja bereits lautstarke “Gedenkstunden an Erdogan” statt. Nebenbei angemerkt: “Zentralrat” - ein gruseliger Begriff.
@HaJoWolf Einspruch: Es handelt sich hier nicht um AfD-Bashing, wer das Broder unterstellt versteht - so meine ich - eben seinen erfrischend polemischen Humor nicht ganz. Den von Ihnen kritisierten Artikeln anderer Autoren stehen z.B. die Einlassungen von Orit Arfa, um nur eine zu nennen, entgegen. Hier wird gestritten und kritisiert - und das ist gut so! Die AfD kann diesen Umgang mit ihr sicher gut vertragen - faire Kritik schadet niemandem.
Vorsicht, Herr Broder! Es könnte passieren, dass man Sie wörtlich nimmt. Es gibt bereits jetzt Stimmen, die anscheinend wirklich glauben, die Juden würden die AFD “unterwandern”, oder sie wäre von vornherein von “den Zionisten” installiert worden, um den politischen Protest von rechts abzuwürgen. Weder links- noch rechtsaußen scheint man glauben zu können, was sich hier gerade abspielt: Und zwar, dass Juden politisch auch rechts denken können. Muss daran liegen, dass man in unseren Breitengraden immer noch der falschen Meinung ist, der Nationalsozialismus wäre ein speziell rechtes Phänomen gewesen und Juden könnten deshalb nie und nimmer rechts sein.
@ HaJo Wolf: Wir haben uns ja gestern schon bei einem anderen Artikel der Achse “kennengelernt”. Broder und die Achse sind nunmal kein AfD-Blog, sondern ein parteipolitisch neutraler liberal-konservativer Blog. Natürlich gibt es in der AfD massenweise Antisemitismus. Schauen Sie sich mal die Kommentare (nicht nur die Artikel) der AfD auf Facebook an. Jeder zehnte Kommentator schreibt da etwas von einer jüdischen Verschwörung gegen Deutschland und das völlig unabhängig vom Artikel. Siegbert Droese (MdB) hat in seinem Wahlkampf unverhohlen mit Nazi-Codes an seinem Wahlkampfstand geworben. Kein einziger (!) AfD-Politiker kritisiert das. Natürlich sieht Herr Broder, dass von der linken Seite viel mehr Judenhass kommt als von rechts. Das hat er in seinem Buch “Vergesst Auschwitz” deutlich niedergeschrieben.
Es wird schwieriger werden auf den Hass der AFD auf das jüdische Leben in der BRD hinzuweisen, wenn es eine offizielle Gruppe derer in der AFD gibt. Viel schwieriger. Und da Frau K. hübsch regierungskonform agiert, muss diese natürlich ihr Unverständnis bekunden, um weiter zu den besonders “Guten” zu gehören. Hat sich “Koks & Nutten Michel” schon geäußert? Wohlan…
Junden in der AfD, das wäre ein Super-Gau für die Propagandamaschinerie der Öffentlich-Rechtlichen. Schlimm genug, dass Achille Demagbo, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Kieler AfD-Kreisverbands, afrikanischer Herkunft ist.
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