Ich bin kein großer Experte zu diesem Thema und vor allem kein Theologe. Aber ich frage mich bei Lektüre dieser Artikel immer wieder, warum die Unterscheidung von Antisemit und “Anti-Zionist” so schwer fällt. Wer Juden für die Politik Israels (das Leid der Araber in Israel etc) attackiert (mit Worten oder Taten), die irgendwo auf dem Erdball wohnen, nur nicht in Israel, ist ein Antisemit. Wer Juden attackiert, die in Israel wohnen, aber keinerlei Einfluss auf die Innen- und Außenpolitik des Staates Israel haben ( vernachlässigt man das Wahlrecht), ist ein Antisemit. So einfach ist das. Über den Rest kann man wohl streiten. Und zur “historischen Last Deutschlands”: Ich verstehe nicht, warum das immer wieder vermischt wird. Es gibt ein Existenzrecht Israels (und das Recht diese Existenz zur Not mit Gewalt zu verteidigen) und das hat mit Deutschland absolut überhaupt nichts zu tun. Israel und seinen Staatsbürgern (gleich welcher Religion, Herkunft oder Ethnie) gebührt aus meiner Sicht Respekt und Bewunderung für ihre Leistung, nämlich was sie in nur 69 Jahren auf diesem kargen Landstrich geschaffen haben - allen extremen Widrigkeiten zum Trotz. Israel verdient Normalität und Respekt - nicht die ewige Opferrolle. Für mich hat immer etwas merkwürdig selbsterhöhendes.
Da ist nichts kurios ! Warum man gegen Judenhass so zaghaft vorgeht, fragen Sie ernsthaft ? Na, weil man Juden hasst, links wie rechts. Der muslimische Judenhass hier in D und F ist das schönste und einfachste Geschenk, was die Muslime den Deutschen und Franzosen machen können, den “Linken”, den “Mittleren” oder auch den “Lobby-Israelis”. Ist so schön einfach mit dem Finger auf andere zu zeigen, lenkt vom eigenen Dreck ab. Altbekanntes Muster, worauf Sie auch reinfallen oder nutzen. Btw Haben Sie sich auch gefragt, warum bei WO an prominenter Stelle drei Tage lang die Meldung über El Al stand, weil ein Orthodoxer nicht neben einer Frau sitzen wollte. ? Ohne Zweifel und zu Recht hat das Gericht für die Frau entschieden, aber ist das eine Meldung wert ... drei Tage auf der ersten Seite ? Für mich ist das subtiler Antisemitismus der Springer-Presse.
Statt des von Ihnen angeführten Physiotherapeuten - ja, o.k. weil sich der WDR irgendwie “hineingeturnt” hat, dabei vielleicht das Rückgrat (welches eigentlich?) verrenkt hat - halte ich einen Psychotherapeuten für weitaus wichtiger.
Zum “klassisch linken Affekt” kommt beim linken Judenhass noch etwas hinzu, das einfach zu gut ins sozialistische Weltbild passt: die Pflege des antisemitischen Urklischees von der Verschwörung des internationalen Finanzjudentums. Der Glaube an diese Verschwörung einigt Links- und Rechtsradikale. Die Linken stören sich am Finanzaspekt, die Rechten am internationalen Aspekt, und beide zusammen hassen deshalb die Juden.
Lieber Herr Bonhorst, wenn die Israelis nicht so wehrhaft wären !!! Gruß Peter Lütgendorf
Der Antizionismus ist eine ganz wunderbare Erfindung, sozusagen eine Variante des Antisemitismus, dem Linke sich ungestört hingeben dürfen, ohne als lupenreine Antisemiten zu gelten. Man kann sich negativ über Juden äußern ohne Gefahr zu laufen, als „rechts“ zu gelten. Außerdem darf man sich den Israelis bzw. Juden gegenüber moralisch überlegen fühlen (ja, das tut gut!) und das Unrecht an den unschuldigen unterdrückten Palästinensern anprangern und die Haltung Israels zum Anlass nehmen, um 1. den Judenhass der Araber bzw. Muslime zu rechtfertigen und 2. den Holocaust zu relativieren (nach dem Motto „Die Israelis sind doch selbst nicht besser“). Wie schön, dass es Israel gibt! Möge es noch lange erhalten bleiben!
Auch wenn der WDR seine Verrenkungen wohl nur noch mit Hilfe eines Knochenbrechers einrenken kann, so bleibt die Befürchtung, dass die berufliche Zukunft der beiden Journalisten Joachim Schröders und Sophie Hafners zerstört werden. Prominente Paten für diesen drohenden, konsequenten Entzug der beruflichen Existenz sind Eva Hermann und Akif Pirincci.
Hervorragender Beitrag ! Ist eigentlich genau meine Denke. Danke, Herr Bonhorst.
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