Henryk M. Broder / 31.07.2016 / 10:59 / 2 / Seite ausdrucken

Jubel, Trubel, Heiterkeit in Zeiten des Terrors

Heute ist nicht der Tag, um eine Kolumne über Autos, Auto fahren und Autofahrer zu schreiben. Lieber setze ich mich dem Verdacht aus, ich sei sentimental, als dass ich eine Kolumne schreiben würde, die nichts mit den Ereignissen der vergangenen Tage zu tun hätte.

Mit Würzburg, München, Reutlingen, Ansbach. Mit Nizza und Saint-Étienne-du-Rouvray. Ich weiß, das Leben muss weitergehen, und irgendwie geht es weiter. Das Fernsehen hat sein Programm nicht geändert, es wurden weiter alberne Quizspielchen gespielt, und in Berlin wurde der Christopher-Street-Day wie üblich mit einer Parade in der Innenstadt gefeiert. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Aber die Nerven liegen blank.  Weiter...

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Leserpost

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Detlef Dechant / 01.08.2016

Es ist vielleicht doch nicht so dumm, sich zum Relativieren der eigenen Angst mit Statistiken zu beschäftigen. 9/11 sind durch terroristische Untaten und Begleiterscheinungen ca 3.500 Menschen getötet worden. In USA grassierte die Flugangst. Diese führte dazu, das Fliegen zu meiden und vermehrt das Auto zu nutzen. Kein weiteres Flugzeug wurde durch Terroristen zum Absturz gebracht,  aber durch den vermehrten Autoverkehr kam es in den darauffolgenden Monaten zu ca. 1.600 zusätzlichen! Todesopfern, von den unzähligen weiteren schwerst geschädigten Verletzten ganz zu schweigen!

Gabriele Klein / 31.07.2016

Um das wissenschaftliche Niveau des Auslands zu heben sollte man ihm die Bedeutung des Wissenschaftsstandorts Deutschland ans Herz zu legen. Ein Beitrag hierzu wäre, diese hochintelligenten statistischen Überlegungen zum Thema Angst alle zu sammeln um daraus eine These zu basteln die ich so überschreiben würde: Therapie von Angstverhalten mit Hilfe statistischer Erkenntnisse…  Das ganze könnte man dann zur Publikation einreichen. Wie wärs mit dem Journal for Anxiety Disorders? Aber auch ein Lehrbuch für Experimentalwissenschaften oder Statistik wär nicht schlecht. Ich bin mir sicher dass so eine These in jedem Falle das absolutes Highlight   für die Editoren wäre mit nicht endendem schallenden Gelächter .... sowohl über das bereits im Titel zum Ausdruck gebrachte Verständnis von Angst an sich,  als auch die statistischen Einsichten, Verallgemeinerungen und Schlußfolgerungen (ganz für sich alleine betrachtet, und völlig unabhängig vom Faktor Angst ).. Als ganzes wäre diese Melange “wissenschaftlicher”  Erkenntnisse aus deutschen Landen der Witz auf Rädern schlechthin, den man zur Freude der Leser veröffentlichen sollte.  Die sogenannten Non - Sense Korrelationen machten ja im umgekehrten Falle auch die Runde und finden sich zur Erheiterung bald in jedem statistischen Lehrbuch. Also warum nicht auch die Schlußfolgerung dass man trotz vermeintlicher Terrorgefahr genauso gelassen und mit “mürrischer Indifferenz”  ins Flugzeug steigen kann wie bei Blitz und Donner ins Bad….....Denn die Wahrscheinlichkeit durch Blitzschlag und Terror umzukommen sind im Vergleich zu anderen Unfällen weltweit betrachtet doch sehr gering, Und, was weltweit betrachtet statistisch gilt, gilt auch vor der “Haustür”,  D. h man sollte somit sein Flugverhalten nach laufenden Terrorwarnung genauso wenig ändern wie das Badeverhalten bei der Wetterwarnung vor Donner und Blitz…......

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