Henryk M. Broder / 10.04.2021 / 10:00 / Foto: Villa Giulia / 72 / Seite ausdrucken

Journalisten: Wir lassen unsere Pressefreiheit nicht verunglimpfen

Seit die Reichspressekammer ihre segensreiche Tätigkeit im Dienste der Presse- und Meinungsfreiheit einstellen musste, stehen viele Journalisten vor der Frage, wie sie ihre Loyalität zum Staat und seinen Institutionen artikulieren sollen. Einige geben sich damit zufrieden, die Erklärungen der Regierungssprecher in indirekter Rede zu paraphrasieren, anderen ist das nicht genug, sie melden sich freiwillig zum Dienst an der Front.

Lesen Sie bitte das Rundschreiben des Vorsitzenden des Hessischen Journalisten Verbandes, Knud Zilian, über eine bevorstehende Querdenker-Demo vor dem Sitz des Hessischen Rundfunks in Frankfurt. Zilian ruft zu einer Gegendemo auf, warnt aber vorsorglich: "Teilnahme erfolgt auf eigenes Risiko." So sieht echtes Engagement aus, mit Aussicht auf einen Job im Staatsdienst.

Querdenker-Demo in Frankfurt – Gegendemo des DJV Hessen

Liebe Mitglieder,

am Sonntag, den 11.4.2021 wollen die Querdenker vor dem Hessischen Rundfunk in Frankfurt demonstrieren und deutlich machen, dass es keine freie Presse in Deutschland gibt. Wir seien alle „gleichgeschaltet, von der Politik bestimmt und zensiert.“

Wir können nicht zulassen, dass unsere freie Presselandschaft derart für Verschwörungstheorien missbraucht wird.

Die Stadt Frankfurt hat die Demo an den Rebstock verlagert, das ist gerade mal am anderen Ende der Stadt. Es ist deshalb zu befürchten, dass die Querköppe doch beim hr landen, denn sie haben weder auf Facebook, noch auf ihrer Website Hinweise gegeben, dass die Demo NICHT vor dem hr stattfinden darf.

Die Stadt, der hr und wohl auch die Polizei rechnen mit Querdenkern vor dem hr.

Deshalb haben wir uns entschlossen, eine Gegendemonstration zu organisieren. Wir treffen uns an der Betramswiese Nähe Bertramshof um 13 Uhr. Von dort gehen wir wenige 100 Meter zu einem Grünstreifen neben dem großen Parkplatz vor dem hr! Kundgebung gegen 14 Uhr (kann auch deutlich später werden!) Und es müssen auch keine großen Worte verkündet werden. Manchmal reicht auch der Klang einer Trillerpfeife!

Wäre toll, wenn sich viele Mitglieder dort einfinden, um geschlossen gegen solche Verschwörungstheoretiker zu demonstrieren!

Wir lassen unsere Pressefreiheit nicht verunglimpfen.

Teilnahme erfolgt auf eigenes Risiko.

Mit freundlichen Grüßen

Euer Knud Zilian

1. Vorsitzender

Foto: Villa Giulia via Wikimedia Commons

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Leserpost

netiquette:

T. Schneegaß / 10.04.2021

@Karsten Dörre: Was glauben Sie, wieviele von den hier veröffentlichten Kommentaren in der von Ihnen entdeckten und, wie ich annehme, auch rege von Ihnen genutzten, vielfältigen Pressefreiheits-Landschaft eine Chance hätten? Die Achse gewährt dagegen Ihnen die Freiheit, mit solch einen absurden Hirnschmalz intelligente Menschen zu beleidigen.

Leo Hohensee / 10.04.2021

@Sabine Schönfelder - Liebe Frau Schönfelder, ich biege mich gerade vor lachen: ist klar, die Pfeifen müssen pfeifen können (!) - Trillerpfeifen durch Mundschutz ?? Wie heißt der Mann, dieser Rächer der “freien Presse-Landschaftsgärtner”? Knud Zilian !!! Merke ich mir ... trillerpfeifen durch Masken .... Ohne Masken (!) geraten die Trällerer der freien Presse zu Todesengel-Mutanten für freie Menschen. - Es ist ganz einfach - blöder geht immer. Es geht immer noch doller. beste Grüße

Sabine Schönfelder / 10.04.2021

Möchte an dieser Stelle auch UNBEDINGT die Seuchenkompetenz der RegierENDEN Sternchensetzer würdigen. Bereits in Kassel und jetzt in Frankfurt werden DemonstrationsZÜGE unterbunden und nur KUNDGEBUNGEN, eine s t e h e n d e Masse, großzügig zugelassen. Seuchentechnisch betrachtet aus den Augen eines FAKE- PANDEMISTEN ein absolutes NO- GO. Die Aerosole sollen sich doch nicht stehend ANSAMMELN. D E S H A L B wurde in Düsseldorf ein VERWEILVERBOT angeordnet. Nach FAKE- PANDEMIE- LOGIK dürften nur UMZÜGE erlaubt werden. Ja, ja, auch das WERTER HERR SARRAZIN, ist kein Dilettantismus, sondern gezielte Meinungsunterdrückung. Wer das nicht erkennen will, steht diesen Pandemie- Ideologen nahe. So einfach ist das.

Uta Buhr / 10.04.2021

Wichtigste Bedingung für die Teilnahme an dieser von Herrn Zilian initiierten Störaktion einer legalen Demo:  Jeder, der mittrillern will, muss vorab beweisen, dass er das Wort trillern auch korrekt konjugieren kann.:  Ich trillere, de trillerst, er, sie, es trillert, wir trillern, ihr trillert, sie trillern. Ach ja, und es muss natürlich auch korrekt gegendert werden: Der Trillerer und die Trillerin. Wer das beherrscht, kann sich beherzt auf die Bertramswiese 100 Meter vom Grünstreifen begeben. Holla - auf geht’s.

Heribert Glumener / 10.04.2021

Bitte etwas mehr Nachsicht mit Knud Zilian. Ausweislich seines linkedin-Profils ist er vor 35 Jahren und 10 Monaten beim hr untergekrochen (Moderator, Redakteur, Personalrat) und dämmert insofern baldigen, einträglichen Altersruhegeldbezügen entgegen. Bald 36 Jahre unter den Gestalten in solch einem „Laden“ – wer bitte hält dies ohne schwerste Schäden aus? Überrascht das im Beitrag wiedergegebene verkorkste Geschreibsel solch eines Blasenbewohners denn wirklich? Ich meine: nein. Was ich sagen will: vielleicht ist der Mann trotz öffentlich-unredlicher Pensionsausstattung existenziell der „ärmste Hund“. Natürlich könnte es auch sein, dass Zilian ein schmieriger Mitläufer ist. Doch nein ! - wir sollten an das Gute selbst bei solchen Funktionären glauben.

Peter Petronius / 10.04.2021

Heißa, Heisenberg! Journalisten werden Teil des Geschehens, über das sie berichten? Schlecht, ganz schlecht für eine objektive Berichterstattung, wenn gegendemonstrierende Journalisten Verhalten von Querdenkenkern provozieren, über das sie - oder ihren Kollegen - dann berichten. In den Sozialwissenschaften nennt man das “teilnehmende Beoboachtung” und die Validität ist am Boden, weil die Objektivität nicht gegeben ist.

Uta Buhr / 10.04.2021

Ich will ja nicht kleinlich sein, aber einer, der das Maul so weit aufreißt, sollte wenigstens mit seiner Muttersprache besser vertraut sein. Statt “am Sonntag den 11.4. wollen die Querdenker…”, hätte er schreiben müssen: “Am Sonntag, deM 11.4.21, wollen die Querdenker…” Grammatik und Interpunktion eine glatt 6 minus. Setzen, Knud Zilian. Auf welche Klippschule sind Sie denn gegangen. Im übrigen ist diese Aktion einmal mehr ein untrügliches Zeichen für den stetigen Abbau unserer Demokratie und - ergo - der veritablen PRESSEFREIHEIT.

Fred Burig / 10.04.2021

Hurra, ich habe endlich den “Knud Zilian- Versteher” entdeckt! Es ist Herr Karsten Dörre. Applaus!, Applaus! MfG

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