Joe Bidens Rache an Kamala Harris?

Hat Joe Biden Trump-Wähler wirklich als "Müll" bezeichnet? Und – wenn ja – war das ein Ausraster eines alten Mannes oder – ganz im Gegenteil – eine höchst präzise kalkulierte Äußerung zum Schaden von Kamala Harris?

Der amerikanische Präsident Joe Biden ist in keiner beneidenswerten Situation. Im Juni hat er den Versuch seiner Wiederwahl – natürliches politisches Ziel eines jeden Präsidenten in der ersten Amtszeit – durch eine katastrophale Debattenleistung beendet. Wir wissen nicht um die Ereignisse und Gespräche, die dann dazu geführt haben, dass er keine vier Wochen nach dieser Debatte auf seine Kandidatur verzichtete.

Am vergangenen Dienstag, exakt eine Woche vor dem Wahltag, hat er nun seiner Vizepräsidentin und Nachfolgerin als Präsidentschaftskandidatin ein Abschiedsgeschenk gemacht, bei dem man spekulieren kann, ob es sich um einen unbedachten Versprecher des alten Mannes handelte oder nicht vielmehr um seine in einem sehr luziden Moment geplante kalte Rache zum geeigneten Zeitpunkt.

Kein vorzeitiger Rückzug!

Bidens Intervention hat eine Vorgeschichte: Am Sonntag hielt Trump eine Wahlveranstaltung – deutsche Parteien würden vielleicht den Begriff „Großkundgebung“ verwenden – in der Höhle des Löwen, seiner komplett von der Demokratischen Partei beherrschten Heimatstadt New York, in der prestigereichen Halle Madison Square Garden, die bis zum letzten Mann gefüllt war und weitere zehntausende Unterstützer in die Gegend lockte, die keine Tickets bekommen hatten. Dass Trump sich nicht auf einen der ergebnisoffenen Bundesstaaten, in denen man Wechselwähler überzeugen muss, sondern auf seine Heimat und gleichzeitig das Herz der Gegenseite konzentrierte, zeigte, dass er selbst da mehr begeisterte Unterstützer versammeln kann als Harris. Das war eine Machtdemonstration und Provokation.

Bei dieser Gelegenheit durfte nun ein „Komiker“ namens Tony Hinchcliffe sprechen, von dem die meisten Amerikaner vermutlich noch nie gehört hatten. Der spezialisiert sich auf Beleidigungskomik, teilt gerne unter möglichster Tabuverletzung aus, grob in der Art Lisa Eckharts. Und so konnte er es nicht lassen, auch bei dieser Veranstaltung ordentliche Knaller zu zünden. Das amerikanische Territorium Puerto Rico sei „eine schwimmende Müllinsel“. Hinchcliffe heiße „Migranten mit offenen Armen willkommen“, wozu er eine abweisende Bewegung mit beiden Armen machte. Und überhaupt, die Spanischsprachigen schnackselten auch gerne:

Und diese Latinos, sie lieben es auch Babies zu machen. Sie tun es. Sie tun es. Da wird er nicht herausgezogen. Sie machen das nicht. Sie kommen rein. Genauso wie sie es mit unserem Land machen.

Das muss nicht persönlich gemeint sein, denn früher oder später macht Hinchcliffe entsprechende Sprüche über nahezu alle und jeden, aber offensichtlich ist das nicht der optimale Ton für den Endspurt eines Wahlkampfs, in dem kulturell oft konservativere, aber von den Demokraten mit Handreichungen und Opferstatus versorgte Latinos eine wichtige Zielgruppe beider Parteien sind. Immerhin: Es war ein unbekannter Beleidigungskomiker, der es gesagt hatte, nicht Trump und auch sonst kein Politiker, und Trump konnte glaubhaft erklären, mit der Auswahl des Beiprogramms nichts zu tun gehabt zu haben. Seine Veranstaltung sei „ein Fest der Liebe“ gewesen.

Trump-Unterstützer sind „Müll“!

Anstatt das Wahlkampfteam Harris die Sache genüsslich ausschlachten zu lassen, hat sich dann aber zwei Tage später Präsident Biden in die Sache eingeschaltet und den Ball direkt an Team Trump zurückgespielt. In einer Videokonferenz mit Latino-Aktivisten, die der Demokratischen Partei nahestehen, äußerte er:

Und gerade erst hat ein Redner auf seiner [dessen Name nicht ausgesprochen werden sollte] Wahlkampfveranstaltung Puerto Rico‚ eine schwimmende Müllinsel‘ genannt. Nun, lasst mich euch etwas sagen: … Ich weiß – Ich – Ich kenne nicht den Puerto Ricaner, der – den ich kenne – oder ein Puerto Rico, wo ich herko... – in meinem Heimatstaat Delaware, sie sind gute, anständige, ehrbare Leute. Der einzige Müll, den ich herumschwimmen sehe, ist seine Unterstützer. Seine, seine Dämonisierung von Latinos ist unverschämt und sie ist unamerikanisch.

Nun seien also die Unterstützer des aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidaten Müll, nicht der öffentliche Raum Puerto Ricos, und das nicht laut eines unbekannten Beleidigungskomikers, sondern laut des amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten. Das Weiße Haus bemühte sich in der Transkription um Schadensbegrenzung. Die korrekte Lesart von Bidens Satz sei „Der einzige Müll, den ich herumschwimmen sehe, ist der seiner Unterstützer.“ Das ist grammatisch möglich, aber in dieser Genitivkonstruktion die unwahrscheinlichere Lesart für in Bidens Plauderton vorgetragenes Englisch.

Wen liebt Biden wirklich?

Der Trump-Wahlkampf nahm diese Steilvorlage natürlich dankbar auf. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im umkämpften Pennsylvanien stieg Trumps früherer Konkurrent um die Nominierung und jetziger Unterstützer Marco Rubio, selbst Latino, auf die Bühne, und berichtete dem Publikum und dem Kandidaten, der Präsident hätte sie „Müll“ genannt. Er meine damit „Grenzbeamte“, „Krankenschwestern“, „Lehrer“, „Alltagsamerikaner, die ihr Land lieben.“ Die Reaktion des Publikums war klar und die Emailserver der Republikaner liefen heiß beim Versand von Spendenaufrufen mit dieser neuen Nachricht. Trump konnte das einfach in den historischen Kontext stellen und genießen:

Erinnert ihr euch an Hillary? Sie sagte „verächtlich“. Und dann sagte sie „unverbesserlich“. [Wörtlich: ‚Nicht erlösbar.‘] Aber sie sagte „verächtlich“, und das hat nicht gut für sie geklappt. „Müll“, denke ich, ist schlimmer, richtig? 

Und dann eine vordergründig konziliante Spitze, die eine interessante Frage aufwirft:

Bitte verzeiht ihm, denn er weiß nicht, was er sagte. Diese Leute sind schrecklich, schrecklich, schrecklich, so etwas zu sagen. Aber er weiß es wirklich nicht. Wirklich, ehrlich, er weiß es nicht. Und ich bin überzeugt, dass er mich gerner mag als Kamala.

Damit warf Trump eine interessante Möglichkeit in den Raum: Hatte Biden seinen Spruch gar noch als Rache an Kamala Harris absichtlich in die letzte Wahlkampfwoche geworfen?

Ein Korb Verächtlicher

Die wirksamsten Wahlkampfmomente Donald Trumps wurden ihm seit seines ersten Wahlkampfs um das Präsidentenamt eigentlich immer von der Gegenseite geliefert, in dem die andere Seite nicht nur seinen Unterstützern, sondern seiner ganzen Zielgruppe, damit auch den erreichbaren Wechselwählern, offen ihre Verachtung erklärt hat.

Hillary Clinton äußerte 2016: „Nur um grob zu verallgemeinern, ihr könnt die Hälfte von Trumps Unterstützern in das packen, was ich den Korb der Verächtlichen nenne. Richtig? Rassistisch, sexistisch, homophobisch, xenophobisch, islamophobisch, usw.“ Diese Menschen – rechnerisch also offenbar mindestens ein Viertel der Amerikaner – seien „unverbesserlich“ oder in wörtlicher Übersetzung in der sakraler geprägten politischen Sprache Amerikas für die Erlösung verloren und „nicht Amerika“. Hillary Clintons Ratschlag: „Also eliminiert sie einfach aus eurem Denken.“

Barack Obama hat sich 2008 vor den in ihrer eigenen Weltsicht progressiven Eliten San Franciscos über die Wechselwähler im ländlichen Pennsylvania – eine der wahlentscheidensten Zielgruppen – so ausgelassen: „Und es ist nicht überraschend, dass sie bitter werden, dass sie sich an Religion oder Waffen klammern oder an Antipathie gegenüber Menschen, die nicht wie sie sind, oder einwanderungsfeindliche Gefühle oder [frei]handelsfeindliche Gefühle, um so ihre Frustrationen auszudrücken.“ Damit hatte es Obama geschafft, ausgerechnet die Gegenstände des ersten und zweiten Zusatzartikels der amerikanischen Verfassung und damit den Anfang und die Grundlagen des Grundrechtskatalogs, die Bibel und das Gewehr als Symbol und Realität geistlicher und politischer Freiheit, als Ausdruck von verbitterten Landeiern zu deuten, die aus Mangel an sozialen Wohltaten der Bundesregierung zu trotzigen Vierjährigen würden.

Ist Trump "rechts"?

Unter der Ägide Bidens besserte sich zwar die sprachliche Verunglimpfung der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Facharbeiter. Biden selbst kann mit denen eigentlich ganz gut. Dafür lieferte aber sein Sohn Hunter eine drastische Demonstration der schief liegenden Ordnung, indem er während er sich nach eigener Aussage in einem Buch eigentlich nur mit Alkohol, Kokain und Prostituierten beschäftigte zig Millionen für angebliche Beratungsleistungen einnahm, die nicht anders als mit dem Verkauf des Einflusses seines Vaters oder jedenfalls dieses Versprechens und damit dem Ausverkauf amerikanischer Interessen erklärbar sind. Das Establishment reagierte darauf nicht etwa damit, Hunter rechtzeitig diskret in eine geschlossene Rehaklinik zu verfrachten, sondern mit der vor dem Obersten Gerichtshof zugegebenen Unterdrückung der Berichterstattung über diese Verhältnisse durch Druck auf die sozialen Medien soweit die nicht ohnehin schon auf Linie waren. Das ist jemandem, der Frühschicht hat und schauen muss, wie er seine Hypothek bedient, nicht vermittelbar.

Es ist nun eine völlige Fehldeutung der Person Donald Trumps, ihn nach Art gewisser Medien als „rechts“, gar noch „erzkonservativ“, usw. zu deuten. Dieser Mann war für die längste Zeit seines Lebens bei der Demokratischen Partei in New York, hatte die Clintons als Hochzeitsgäste. Seine fundamentale Jugenderfahrung war, obwohl beim besten Willen nicht in Armut geboren, dass er aus dem falschen Teil der Stadt kam und von den selbsterklärten Eliten in Manhattan ohnehin nie akzeptiert würde. Aus dieser Erfahrung und aus seinem Erfolg weniger als Immobilienentwickler, sondern als Alleinunterhalter im Fernsehen schöpft er die Verbindung zu den normalen Amerikanern, die in der Frühe aufstehen, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen.

Trump hatte dabei nie ein erkennbares Interesse an der Erneuerung des amerikanischen Konservatismus von der Kandidatur Barry Goldwaters zur Präsidentschaft Ronald Reagans, auch nicht in den geistigen Grundlagen dieser Bewegung in der Spannung zwischen Russel Kirk und Milton Friedman, und noch viel weniger in ihren alten Grundlagen zwischen Polybios und John Calhoun. Genauso wenig hatte Trump ein Interesse an David Ricardos Argument für den Freihandel, sondern er interessierte sich für den Erhalt des örtlichen Stahlwerks oder der Autofabrik. In diesem Pragmatismus des kleinen Mannes ist er im Grunde ein klassischer postmarxistischer Sozialdemokrat.

Der Volkstribun

Diese klassische Sozialdemokratie mag man nun populistisch nennen, und ihre Vertreter würden das oftmals gar nicht als Beleidigung verstehen. Schon die alten Römer hatten die Institution des Volkstribunen, erkannten das, was man heute das Prinzipal-Agent-Problem nennt, und dass das einfache Volk eine Vertretung gegenüber den Eliten benötige.

Der politische Bedarf nach einem Volkstribunen steigt nun um so mehr an, je mehr die selbsternannten oder wirklichen Eliten den Bogen überspannen. Wenn die höchsten Vertreter der eigentlich sozialdemokratischen Partei ihrer früheren Kernwählerschaft offen ihre Verachtung erklären, als Zurückgebliebene, die man rechts liegen lassen solle, und die sich nur wegen ihrer Zurückgebliebenheit an die von den Verfassungsvätern als grundlegend angesehenen Freiheiten klammerten, dann ist der Bogen überspannt.

Noch weiter überspannt ist er, wenn die Kinder dieser Eliten Millionen mit dem Ausverkauf der Regierung scheffeln und die für Koks und Prostituierte ausgeben, wenn die Kinder in der Schule kritische Rassetheorie und Transidentitäten statt Grammatik und Infinitesimalrechnung eingebimst bekommen, die berühmtesten Universitäten – mit deren Besuch sich eben die Hoffnung und Aussicht verbindet, dass die Kinder es eben einmal besser haben werden – von maskierten Hamasbewunderern eingenommen werden.

Kommen wir nun zu Joe Biden zurück.

Die Grenze als politische Lebensversicherung

Biden hat sich vielleicht schon zu Anfang seiner Regierungszeit eine politische Lebensversicherung geschaffen, indem er seiner Vizepräsidentin Harris ausgerechnet eine Rolle als eine Art Sonderbeauftragte für das Problem der illegalen Einwanderung angetragen hat. Ein amerikanischer Vizepräsident hat aus historischen Gründen in der Entwicklung der amerikanischen Verfassung eigentlich nicht besonders viel zu tun. Gleichzeitig ist er im Wartestand als Nachfolger, entweder sollte der Präsident seine Amtszeit nicht abschließen können, oder aber als am ehesten gesetzter Kandidat für die Partei des Präsidenten nach zwei Amtsperioden.

Kamala Harris galt auch in ihrer eigenen Partei als intrigante und ambitionierte, dabei wenig fähige Person, kam damit bei ihrer Kandidatur in den Vorwahlen 2020 nur auf so aussichtslose Umfragewerte unter den Demokraten, dass sie ihre Kandidatur schon vor der ersten Vorwahl abbrach. Gleichzeitig mag Joe Biden seine Ausfallerscheinungen schon lange bemerkt haben, bevor sie offensichtlich publik wurden. Da wäre der Wunsch nach einer politischen Lebensversicherung gegenüber den Ambitionen seiner Stellvertreterin verständlich gewesen.

Die Rolle als Beauftragte für das Einwanderungsproblem wäre da ein geeignetes Danaergeschenk gewesen, denn mit der Einwanderung kann man es niemandem recht machen. Alle wissen, dass die millionenfache illegale Einwanderung sozialer Sprengstoff und nicht haltbar ist, aber ebenso wissen alle, dass man viele Millionen illegaler Einwanderer nicht so einfach auf einen Schlag abschieben kann oder auch nur will. Genauso wissen alle, dass sowohl die Sicherung der Grenze wie auch die Behebung von Ursachen, die Menschen zur Migration bewegen, leichter gesagt als getan sind. Man kann damit eigentlich keinen richtigen Erfolg haben. Harris bearbeitete das Problem dann aber in der ihr eigenen unnachahmlichen Weise, in dem sie im Fernsehen darüber gackerte, dass sie noch nie die Grenze besucht habe und im Übrigen ja auch noch nie in Europa gewesen sei. Unter normalen Bedingungen hätte das gereicht, um sicherzustellen, dass Harris sich nicht an eine Intrige gewagt hätte, den gealterten Präsidenten nach einer Amtszeit vorzeitig zu beerben.

Einsamkeit und Rache?

Dann aber kam Bidens völlig verunglückte Debatte mit Trump, in der er schlichtweg den Eindruck von Demenz erzeugte, nachdem er sich bei seiner Rede zur Lage der Nation einige Monate zuvor noch überraschend gut geschlagen hatte. Im Nachlauf dieser Debatte muss es einsam um Biden geworden sein, muss die Einsamkeit, die oft mit Alter und Demenzerscheinungen kommt, in seinem Fall auch mit der Tragödie des Verlusts seiner Frau, seiner Tochter und eines seiner Söhne, während er den anderen lebend an die Drogen verloren hat, ein Gemisch gebildet haben mit der Einsamkeit des Machthabers, der weiß, dass das Hauen und Stechen um seine Nachfolge im Verborgenen im vollen Gange ist.

Dieses Hauen und Stechen um die Nachfolge spielte sich natürlich im Verborgenen ab. Vielleicht werden Historiker es einmal im Nachgang im Detail beschreiben können. Es wäre jedenfalls mehr als verständlich, wenn Biden sich nicht nur einsam, sondern auch verraten fühlen würde. Jedenfalls wird in keiner Situation der Satz mehr zutreffen, dass die Steigerung von ‚Feind‘ ‚Erzfeind‘ und dann ‚Parteifreund‘ sei.

Trump könnte auch durchaus Recht mit seiner Aussage haben, dass Biden ihn im Geheimen mehr mag als Harris. Beide Männer sind ungefähr gleich alt, beide sind von der Ostküste, beide sind politisch klassische Sozialdemokraten, beide sind zwar keineswegs in Armut geboren, mussten sich aber gegen Hindernisse und Spott durchbeißen, beide haben schwere Rückschläge erlebt und es doch in das mächtigste Amt der Welt geschafft. Bei ein paar kühlen Bier und ohne Kameras und Mikrophone könnten sie vermutlich ziemlich gut miteinander. Biden hält auch die Amerikaner, die auf politisch unkorrekte Zoten mit Schenkelklopfen reagieren, wohl nicht für ‚Müll‘, identifiziert sich eher mit ihnen, ist damit aber in seiner Partei so aus der Zeit gefallen wie ein Thilo Sarrazin in der SPD oder ein Thomas Gottschalk im Staatsfunk.

Natürlich kann ich es nicht sagen, ob Joe Biden mit seinem Spruch vom ‚Müll‘ seinen ehemaligen Konkurrenten Donald Trump vom Druck des verunglückten Komikerauftritts entlasten wollte und gleichzeitig der Frau, der er Intrigen zu seiner Entmachtung oder mindestens Illoyalität bei erster Gelegenheit zuschreiben mag, ein Kuckucksei ins Nest legen. Die offensichtliche politische Wirksamkeit seines Spruchs als Wahlgeschenk für Trump zusammen mit der durch die identische Aussprache von Nominativ und Genitiv im Plural angelegten plausiblen Abstreitbarkeit machen zumindest die Spekulation verführerisch, dass der gealterte Präsident diesmal sehr genau wusste, und sei es gar nur unbewusst, was er sagen wollte.

Oliver M. Haynold wuchs im Schwarzwald auf und lebt in Evanston, Illinois. Er studierte Geschichte und Chemie an der University of Pennsylvania und wurde an der Northwestern University mit einer Dissertation über die Verfassungstradition Württembergs promoviert. Er arbeitet seither als Unternehmensberater, in der Finanzbranche und als freier Erfinder. 2023 wurde er zum Kentucky Colonel ernannt.

Foto: Montage Achgut.com/Pixabay AI

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Leserpost

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W. Renner / 31.10.2024

Der Mann kam gerade aus Berlin zurück, hat mit Staatspräsident Kohl gesprochen und mit Kanzler Mitterand eingehakt und eine Menge Müll am Wegesrand gesehen, da kann sowas schon mal heraus rutschen.

Elias Schwarz / 31.10.2024

Joe ist doch ein halbtoter. Er kann gar nicht selbst handeln. Und 2020 war das auch so.

Roland Völlmer / 31.10.2024

Biden kann sagen was er will. Seine Wähler haben vier Jahre nicht bemerkt, dass er dement ist. Er kann gar nicht verhindern dass seine Wähler Kamala wählen werden. Wähler sind Gläubige, und bei denen würde eine Welt zusammen brechen wenn die Demokraten nicht an die Macht kämen.

Joerg Gerhard / 31.10.2024

Herr Akhatari: “Solche Unterstützer seien Müll, daher der verwendete Plural von Biden.” Sie widersprechen sich hiermit selber. Das funktioniert so nicht im Englischen. Das Biden Team korrigiert deshalb auch via Apostroph und ausschliesslichen Bezug auf 1 Person, Hinchcliffe. Was BS ist, da das ‘his’ sich 2x auf Trump bezieht. Aber egal. Trump und sein Team haben es genial genutzt. Und nur das zaehlt.

Joerg Gerhard / 31.10.2024

Sie vergessen und verdrehen leider die wirkliche Vorgeschichte des Muell Jokes, naemlich dass Puerto Rico tatsaechlich im Muell erstickt und Deponieprobleme hat, die dort auch ein grosses Thema sind. Himchcliffe’s Joke kann und sollte deshalb auch rein auf den Muell, ohne die Einwohmer einzuschliessen, bezogen worden sein. Und sie uebersetzen die verzweifelte Korrektur des Biden Teams und interpretieren die Grammatik leider komplett falsch. Beides bezieht sich stattdessen auf die Umdeutung des tatsaechlich Gesagten und der tatsaechlich Beleidigten (Trump’s Waehlern) mittels Apostroph hin zu der Beleidigung ausschliesslich Hinchcliffe’s.  Was allerdings am unterschiedlichen ‘his’ scheitert.

Markus Knust / 31.10.2024

Was ich in den letzten Tagen vor allem beobachte: Trump und Vance haben richtig Spaß und verbreiten die „Joy” die Kamala versprochen hatte. Beide wirken gelöst und siegessicher und landen konstant Treffer, indem sie einfach nur auf die Hysterie der Gegenseite reagieren. In den social networks geht Trump gerade mit einem Dance Hit viral, der aus einer seiner Reden gemacht wurde. Er sagte:„Joe Biden is asleep, Kamala is at a dance party with Beyonce, Beyonce…” Daraus haben findige Content Creators einen schmissigen Dance Track gemacht.  Einfach mal auf Youtube nach Dance Party With Beyonce suchen. Ich denke, dass ist die Aufmerksamkeit mit denen man die Herzen der Menschen gewinnt. Die andere Seite gröhlt nur das übliche Nazi, Faschist, Demokratiefeind…. P.S. Auch das Joe Rogan Desaster ist nicht ohne. Trump hat sich drei Stunden mit ihm hingesetzt, J.D. Vance war sogar 4 Stunden bei ihm. Kamala verlangte dagegen das Rogan zu ihr kommt und wollte das Interview auf eine Stunde begrenzen. J.D. Vance kommentierte das gestern und sagte, er hätte allein heute Morgen mehr Interview Zeit gehabt als Kamala bei all ihren Auftritten…

Jürgen Fischer / 31.10.2024

Na und? Strauß hat von Ratten und Schmeißfliegen gesprochen, zu einer Zeit, als die Leute noch nicht so mimosig waren.

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