Aber, wenn ich als Beispiel einmal das populäre Diktum einer populären Protestantin “Nichts ist gut in Afghanistan” herausnehme, dann stellt sich mir doch die Frage: Also, wo müsste man als engagierter Mensch denn überhaupt eingreifen, damit alles gut wäre in Afghanistan? Können Sie sich etwas solches vorstellen? Die Taliban werden sich wohl kaum von guten Ratschlägen deutscher Theologen und Politiker, Psychotherapeuten und Theaterleute letztlich zur inneren Umkehr bewegen lassen. Das wird nicht ganz funktionieren. Wir sollen das versuchen. Der Mensch ist ja einer, den man auch manchmal erziehen kann. Das sollen wir tun. Wir sollen meinetwegen auch mit ihnen beten, wenn sie das tun wollen. Aber das Gute gestalten, und nur dabei sein, wenn wir wissen, genau wissen, was das Gute ist - ja, wann soll das geschehen? Im Paradies wird es geschehen, da ist das Gute. Da ist das Gute. Dort, wo wir Politik machen, wird es sich immer nicht um das Gute handeln, sondern bestenfalls um das etwas Bessere. Und das ist der Sinn von Politik: das etwas Bessere zu gestalten.
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