Peter Hahne, Gastautor / 10.04.2022 / 10:00 / Foto: Superbass / 128 / Seite ausdrucken

Jetzt wird Gott gegendert

Dem linken Zeitgeist hinterherlaufend, soll nun auch der christliche Gott gegendert werden – an Allah hingegen traut man sich diesbezüglich noch nicht heran.

Der Ausverkauf der Kirchen erreicht so langsam seinen Höhepunkt. Der christliche Glaube wird zur billigen Ramschware. Ernst kann das niemand mehr nehmen. Muss man auch nicht. Allein schon, was Boulevard-Bischöfe wie Marx oder Bätzing so alles absondern in der Yellow-Press von „Bunte“ und „Stern“ schreit zum Himmel. Der einstige Hoffnungsglaube, ohnehin während der „Corona-Zeit“ zur Angstreligion mutiert, pervertiert nun zum Komödien-Karneval der Einfalt.

Jetzt doppelt die sogenannte „Katholische junge Gemeinde“ (KjG) mit ihren immerhin 80.000 Mitgliedern nach. Vorreiter war bereits 2020 die sogenannte „Katholische Studierende Jugend“, die Gott einen Genderstern verpasste: Gott* sollte es nunmehr peinlich blasphemisch heißen. In meinem neuen Buch „Das Maß ist voll!“ frage ich ja schon mal prophylaktisch, warum man dann nicht auch Allah* sagen und schreiben sollte. Nein, das trauen sich diese Feiglinge natürlich nicht.

Und jetzt die Katholische Kindergruppe KjG: Man sollte Gott künftig mit einem Plus versehen, also Gott+! Und dies auch so sprechen. Allen Ernstes: Sprechen! Gott plus… Plus was? Plus Buddha* und Allah+? Plus Regenbogen und Greta? Der Bildungsnotstand, vor allem nach „Corona“ und den vielen geschwänzten Freitagen, wird dramatisch sichtbar. Null Substanz in der Kirche, die einst von Geistesgiganten wie Ratzinger geprägt wurde.

Unterstützung von der FDP

O-Ton KjG:

„Die Vorstellung von Gott+ als altem, weißem Mann mit Bart greift theologisch zu kurz und erschwert vielen jungen Menschen den Zugang zu Gott+.“

Wie man von Gott spreche, präge das Menschenbild, so der Verband. Neu sei allerdings, dass inzwischen immer mehr Gläubige von der Vorstellung eines männlich patriarchalen, weißen Gottesbildes befremdet seien und dies auch laut sagen würden. Komisch, ich habe die Fenster weit auf und höre nichts, absolut nichts. Es sei denn von Menschen, die niemals einen Cent Kirchensteuern bezahlen (würden). Hohn und Spott ernten die jungen Katholik*in_/en aus vollen Rohren. Zustimmung kommt nur von der ja bekanntermaßen ach so kirchenfreundlichen FDP des erfolgreichsten Finanzministers aller Zeiten.

Diese Debatte ist nicht neu. Damit beschäftigten sich schon andere sattgefressene Kirchensteuer-Nutznießer: Das „Zentralkomitee der Katholiken“ (ZdK) hat sich für das Gendern entschieden, ebenso wie die Evangelische Landeskirche in Bayern, angeführt von Söders engster Beraterin, einer ehemaligen Bischöfin. Nach und nach schreiben diese jetzt ihre Online-Texte um.

Und das Frankfurter Bibelhaus, das von der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau und damit dem Scherflein der Witwe mitfinanziert wird, zeigte im vergangenen Herbst die Ausstellung „G*tt w/m/d – Geschlechtervielfalt seit biblischen Zeiten“. Da dreht sich einem der Magen um, auf was ideologisch besetzte Hirne alles kommen können. Dann doch lieber „Tanzen für den Frieden.“ Oder „Frieren für die Freiheit.“

Die Evangelische Akademie Tutzing, einst konservative Kaderschmiede für protestantische Hochintelligenz, heute Söders Lieblingsakademie, hat am 1. Mai (nicht 1. April!) dies auf dem Programm, finanziert von Kirche und Staat: 09.00 Uhr „G*tt- m/w/d — Feministisch theologische Blicke auf G*tt und Geschlecht im Buch Exodus und anderen biblischen Texten mit Prof. Dr. Renate Jost.“ Na, wenn das nix is?!

Dieses exotische Zeitgeist-Allotria macht aus der Kirche nun endgültig eine Lachnummer, die niemand mehr ernst nehmen kann. Und das mitten in einem Krieg vor unserer Haustür. Diese Leute sollten sich schämen, schämen, schämen. Und sie wissen vielleicht noch gar nicht: Ihr Gott* und ihr Gott+ ist längst aus der Kirche ausgetreten!

Dieser Artikel erschien zuerst auf kath.net.

 

Bestseller-Autor Peter Hahne war 16 Jahre im Rat, dem obersten Leitungsgremium der Evangelischen Kirche (EKD). Sein neues Buch „Das Maß ist voll" ist hier und hier erhältlich.

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Leserpost

netiquette:

Hans Reinhardt / 10.04.2022

Ich kenne das von Hotels her, da bedeutet ein + Zeichen Superior. Also nicht ganz die Kategorie drüber, aber ein bisschen besser andere Hotels der gleichen Klasse. Also wurde Gott durch das Pluszeichen jetzt etwas upgegradet. Weniger Gläubige, aber mehr Gott fürs gleiche Geld heißt es nun. Jetzt muss Allah sich aber richtig anstrengen um da noch mithalten zu können.

S. Wietzke / 10.04.2022

Das die Institutionen die sich “Kirche” nennen nun so gar nichts mit einer Religion oder Spirualitat zu tun haben ist ja nicht neu. Der Laden kann weg. Und wie die aktuellen Austrittszahlen zeigen befindet sich der Laden eh in der Auflösungsphase.

M. Köhler / 10.04.2022

Wenn der Inhalt verblasst ist, wird nur mehr die äußere Form gepflegt.

Johann Joachim Lindner / 10.04.2022

Seit fast über 60 Jahren gehöre ich keiner Kirche ( Ev/Luth) mehr an. Eigentlich könnte mir das Thema der Genderkirche am Ar…. vorbei gehen. Tut es aber nicht. G’tt ist G’tt und G’tt ist weder weiblich noch männlich. Denn Mensch, du sollst dir kein Bild von G’tt machen. G’tt ist Geist. Im Alten Testament lesen hilft manchmal weiter, sofern man an einen G’tt glaubt.

Klaus Schmid Dr. / 10.04.2022

Bin ratlos - was ist mit Teufel+, Teufel* m/w/d?

Horst Jungsbluth / 10.04.2022

Der Irrsinn in unserem Land wird zur Methode und (fast) alle machen wieder mit und wollen partout nicht bemerken, dass sie sich nicht nur lächerlich machen, sondern der eigenen Sache (ob Partei oder Organisation) und letztendlich dem ganzen Staat schaden, denn die “Strategen des Untergangs” im In- und Ausland sind hellwach und werden diese “Clownereien” eiskalt ausnutzen.  Ich weiß nicht, was der russische-orthodoxe Kirchenführer Cyrill I. darüber denkt, aber als Putins ehemaliger KGB-Kumpel wird er sich wahrscheinlich freudestrahlend die Hände reiben und das Beten vollkommen vergessen.

Richard Reit / 10.04.2022

Wäre Jesus noch in dieser Kirche?Spätestens beim aussperren von Ungeimpften bei Weihnachtsandachten letztes Jahr hätte er sich wohl zu den “Unreinen” gesetzt und damit die Wut der Kirchenoberen auf sich gezogen.

Karsten Dörre / 10.04.2022

Auch wenn ich nie religiös war und nicht werde, kann ich mit meinem Glauben und meiner Spiritualität umgehen. Ich glaube - und das ist der Wert an sich und hält mich frisch und munter am Leben. Wie ich Gott sehe, spielt keine Rolle, denn über Jahrtausende lebt der Glaube - nein, nicht an einen Gott mit Penis und somit mit Gefühlen (positiven wie negativen) sondern an die Macht, die in allen inne wohnt, egal ob bemerkt oder nicht. Dies wird mit dem Wort Gott verbunden, um sich nicht um Glaubensfragen sinnentleert zu streiten.  Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Gute 24 Stunden!

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