Sehen Sie es einmal so, sie ist einfach ein Fuchs oder Füchsin. Der, der eigentlich den Law und Order Mann am besten hätte machen können, mußte jetzt zur Rettung seines Status Gesundheitsminister werden, wofür er offenbar nicht so gut geeignet ist. Der jetzige Innenminister bzw. ausdrückliche Widersacher der Herrschafterin über das Unrecht darf auf seinem Traumposten jetzt am langen Stock verhungern und gegen Betonwände laufen. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Und was haben Sie so die letzten Jahrzehnte gewählt?
Dieser “Vorschlag” macht überdeutlich, dass der Herr Gesundheitsminister entweder keine Ahnung von seinem Resort hat, oder (wahrscheinlicher) die Patienten=Wähler gegen die angeblich faulen Ärzte aufhetzen will. Mal wieder werde ich im Hessischen Herbst mein Kreuz nicht bei der CDU machen können.
Hat nicht neulich jemand gesagt “Wir werden von Idioten regiert.” ? Wer war das nur, wer war das nur… Muss jemand Kluges gewesen sein..
So soll eine Förderung des Nachwuchses gelingen? Ich befinde mich in der Weiterbildung zum Allgemeinmediziner und stelle jeden Tag aufs neue fest, dass ich insgesamt den Beruf des Arztes, der eigentlich ein sehr schöner ist, in Deutschland weder im Krankenhaus noch im ambulanten Bereich auf Dauer ausüben will. Und dies ist begründet in der Respektlosigkeit, welche die Politik, die Krankenkassen und auch die eigene Standesvertretung Ärzten entgegenbringt. Bald monatlich scheinen neue Schikanen festgelegt zu werden. Dazu muss ich einem der Kommentatoren beipflichten. Wegen jedem Wehwehchen zum Arzt zu rennen und damit Sprechstunden und Notfallambulanzen zu verstopfen ist einfach unerträglich. Keine Eigenverantwortung des Patienten, hier muss angesetzt werden und nicht weiter die Leistungsträger belastet werden. Aber es ist der Weg in einen diktatorischen Sozialismus mit betreutem Denken. Was bleibt da anderes, als zu gehen.
Wieder einmal ein wahnwitziger Vorschlag eines ahnungslosen Politikers der versucht, die eigene politische Agenda mit der Realität zu versöhnen. Die GenerationY wurde zum Wohlfühlen erzogen, man lechzt nicht nach Selbstständigkeit , sondern hat die optimale work-live- balance im Auge. Es sind wir ‘Alten’, die die Läden noch einigermaßen aufrecht erhalten ,und gerade hier wird die Melkmaschine angesetzt. Überbordende Bürokratie von Spahnvorläufern drängen die Praxisinhaber an den Rand ihrer Kapazitäten, und jedem Patienten soll gebührend Zeit entgegengebracht werden. Man kann nur mutmaßen, daß mit dieser Forderung ein weiterer Weg zur Abschaffung der Einzelpraxis beschritten wird hin zu staatlichen medizinischen Versorgungszentren, denn die jungen Kollegen sind zu diesem Umfang von Arbeitsbelastung in den allermeisten Fällen nicht bereit.
Die Zeitdilatation aus der leicht verständlichen Astronomie in die komplizierte wissenschaftliche Politik einzuführen, ist ein ausgezeichneter Taschenspielertrick. Damit kann man dann auch das Phänomen der Relativität der Gleichzeitigkeit gut erklären. Denn wenn bei räumlich getrennten Ereignissen die einen schneller ablaufen, müssen sie bei anderen langsamer laufen. Wenn Sie, Herr Matthes, durch schnelleres Bewegen mehr arbeiten, muss Herr Spahn in Berlin – damit die vierdimensionale Raumzeit erhalten bleibt – langsamer arbeiten. Sie erkennen das Perfide an dieser Doppelstrategie. Auch gilt für Ärzte der alte Ratschlag: der Tag hat 24 Stunden – und da ist die Nacht noch gar nicht gezählt.
@ Stefan Hofmeister: Genauso ist es. Ärzten mangelt es i.d.R. an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Nach dem Vortrag eines Unternehmensberaters, der zeigen konnte, dass in D. eine kassenärztliche Tätigkeit auf Grund der Vergütung und der staatlichen Restriktionen nicht kostendeckend ist, hatte ich schon vor Jahren diesen Geschäftsbereich geschlossen und die Tätigkeit ins Ausland verlagert-so wie es andere Unternehmer auch tun würden.Herr Matthes und alle klagenden Kollegen halten nur durch Selbstausbeutung das System aufrecht.
Das Gesundheitsproblem besteht schon Jahrzehnte, es spitzt sich nur immer weiter zu. Erwartungshaltung pur von allen. Und Missverständnisse ohne Ende, da inzwischen alle hypersensibilisiert. Aber: Es wird wegen jedem Zipperlein zum Arzt gerannt, der Arzt soll alles richten und zwar schnell und richtig (und kostenlos). Schwer und chronisch erkrankte Patienten betrifft das ausdrücklich NICHT. Jede/r einzelne ist für seine Gesundheit verantwortlich. Die Bewertungsmaßstäbe (EBM) werden ständig umgeschrieben, Budgets neu berechnet und viele andere Anträge, Bescheide, ein bürokratisches Monster ist über Jahrzehnte herangewachsen. Die gute alte Praxis ist tot, und kein neues Konzept in Sicht. Je mehr die Politik die Finger drin hat desto chaotischer wird es. Für alle. Fragt Ärzte, fragt Patienten, stellt klare Verhaltensregeln auf…. Redet miteinander, nicht übereinander.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.