Als Kassenpatient kann ich dem Autor und den ärztlichen Kommentatoren nur einen Ratschlag geben, werdet laut im eigenen Interesse. Seht zu, dass auch Kassenpatienten wissen, was die Behandlung kostet, damit wieder ein vernünftiges Patientenverhalten gefördert wird. Lehnt euch politisch gegen den Missbrauch des Geldes der Versicherten zugunsten eines aufgeblähten Verwaltungsapparates und humanitären Großtaten der Politik zu Lasten der Versicherten auf. Ein riesiger Teil des Geldes verwindet aus dem eigentlichen Gesundheitssystem durch die üppigen Gehälter und die tendenziell hohen Sozialleistungen, die die Kassen Ihren Mitarbeitern zukommen lassen. Setzt euch für den unbedingten Erhalt der PKV ein. Stellt euch gegen die aus euren eigenen Reihen, die durch übertriebene humanitäre Vorstellungen eure professionelle Kunst zu großen Teilen zum Nulltarif ausschenken. Diese Vertreter eurer Zunft ermöglichen diesen perversen Umgang mit euren Fähigkeiten durch die Politik am allermeisten. Erteilt unflätigen Patienten Hausverbot! Danach bin ich auch als Kassenpatient weiterhin bereit eure Leistungen durch die Inanspruchnahme von IGL - Leistungen zu honorieren, oder für gehobene Behandlung privat zu bezahlen. Für jeden von euch, der seinen Gewerbebetrieb zum Dank für Merkels GroKo in ein Land mit besseren persönlichen Verdienstaussichten verlegt, habe ich Verständnis und größten Respekt!
Leider zeigen einige Kommentare, daß die Ärzteschaft mitschuld ist an den geschilderten Zuständen. Ihr Artikel Herr Matthes mag pointiert sein, von “Schaum vor dem Mund” wie einige Kollegen hier schreiben kann keine rede sein. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Teile und herrsche ist das Motto der Politik, und solche Kommentare zeigen, daß die Rechnung nach wie vor aufgeht. Es kann nicht verwundern, wenn Hausärzte selbst in wirtschaftlich starken Regionen keinen Nachfolger mehr finden. Es fragt sich, wann die Regulierung auch auf die spezialisierte Versorgung übergreift. Noch haben wir eines der besten Gesundheitssysteme. Sollte die Regulierungswut weitergehen, wird irgendwann keiner mehr Arzt werden wollen. Erste Anzeichen gibt es bereits: in NRW können sich Studienanfänger als Gegenleistung für einen Medizinstudienplatz verpflichten später mehrere Jahre hausärztlich tätig sein zu müssen. Da fragt man sich, was ist das? Medizin oder die Fremdenlegion? Von unseren Standesvertretern hört man zu diesem in meinen Augen unglaublichen Eingriff in die Berufsfreiheit so gut wie nichts.
Wir sollten einfach Frau Merkels Trick durchschauen. Jens Spahn wurde bei der Kabinettsbildung von Medien und jüngeren CDU-Funktionären als Beispiel für die notwendige Verjüngung des CDU-Regierungspersonals mit Zukunftspotential geradezu gefordert (der M erz wil ja nun definitiv immer noch nicht wieder). Sie gibt ihm also Gelegenheit, das vorzuführen, was sie möglicherweise in ihm immer vermutet hat: eine dynamisch vorgetragene Inkompetenz.
Die gKV ist Unsinn und gehoert abgeschafft. Von mir aus eine Lösung wie in GB oder nur privat wie in Singapur. Aber diese Mischung aus selbstständigen Ärzten und Planwirtschaft kennt nur Verlierer.
Sie haben die obligatorischen Fortbildungen vergessen. Am Abend oder am Wochenende. Weil sonst keine Zeit dafür ist. Liebe kollegialen Grüsse!
Lieber Herr Dr. Brauer, nach Lektüre Ihres, übrigens etwas arrogant anmutenden Kommentars (der bislang der längste zu diesem Beitrag war!), hoffe ich, daß es Ihnen kurzzeitig etwas besser geht. Uneigennütziger Tipp von meiner Seite für Ihre eigene Seelengesundheit: kündigen Sie Ihre furchtbare Stelle und gründen Sie eine eigene Praxis. Die Patienten könnten dann einen deutlichen Kompetenzzuwachs in der ambulanten Versorgung erleben und Sie das paradiesische Dasein als Niedergelassener! Mit freundlichen Grüßen Dr. Taraben
Lieber Herr Kollege, bei allem Verständnis: dies alles haben sich die Ärzte zu allererst selbst eingebrokt, um sich dann im typischen Tonfall mit Schaum vorm Mund zu beschweren. Um diesen Protest glaubwürdig zu machen sollten wir erst einmal vor der eigenen Haustür kehren. Einige Stichwörter dazu: bezahlte Fortbildungen und korrupte Leitlinien, um sich vor den Pharmakarren spannen zu lassen, Gewährenlassen unserer Funktionärselite und geschäftstüchtiges Mitmachen beim Umbau eines solidarischen in ein Profitgetriebenes Gesundheitssystems, Ausnutzen jeder noch so kleiner Lücke für den eigenen Vorteil…. Kennen Sie den Witz unter Pharmavertretern: Wie bricht man die Nase eines Arztes? Indem man einen Zehneuroschein unter einen Glastisch legt. ... Ja das ist böse, aber denken Sie mal an die Prämien für die Disease Management Programme, wo es nur darum geht, unnötige Diagnosen zu sammeln mit der Folge von Übertherapien…. endlose Beispiel könnten folgen. Deshalb wäre etwas mehr Reflexion sinnvoll, bevor man derart beleidigt vom Leder zieht. Mit kollegialen Grüßen Gunter Frank
Sehr geehrter Herr Kollege, wie erklären Sie die langen Wartezeiten in den Facharztpraxen, zB Kardiologe 1 Jahr, Augenarzt 1/2 Jahr bei Ablehnung von Notfällen ?
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