Die Zeit die der selbstständige Arzt mit bürokratischen Arbeiten für das Finanzamt und andere Behörden verbringt bekommt auch kein anderer Selbstständiger bezahlt (ausser die Fachberufe die dies als Dienstleistung für andere anbieten, wie etwa der Steuerberater).
@ U.Unger Das wäre ein Erlebnis. Ärzte demonstrieren Einigkeit. Eher geht ein Kamel…
Als Landarzt im Ruhestand nur ein Kommentar : ich bin froh, das hinter mir zu haben. Vor allem den grenzenlosen Sachverstand der politischen Spitze , hier am Beispiel von Herrn Spahn demonstriert, mit dessen Auswirkungen auf den Praxisalltag nach Wirksamwerden der Vorgaben und Umsetzung durch die “Selbstverwaltung”. Daneben die arschkriecherischen Einlassungen politischer Ärztevertreter wie Montgomery , beispielsweise zur Altersbestimmung bei Flüchtlingen. Behandelt habe ich Patienten gerne, die Arbeitszeiten waren “etwas” länger, als ein “Fachmann” wie Spahn sich das vorstellt. Die regelmäßige Nachtbereitschaft während der Woche mit Ausnahme Mittwoch sowie der Wochenenddienst von Freitag 18.00 bis Montag 08.00 - rund um die Uhr - und das 4 mal jährlich kamen hinzu. Es hat etwa 1 1/2 Jahre gedauert, nach Ruhestandseintritt, bis ich mal wirklich entspannt schlafen konnte. Mein Respekt den Kollegen, die den Betrieb des nach wie vor besten derzeitigen Gesundheitswesens aufrechterhalten. Berichte von Verwandten, aus Norwegen und Schweden und Österreich, bestärken meine Einschätzung. Fragt sich nur, wie lange noch. @Dr.Rapp : Prinzipiell vollkommen richtig. Nur halt weder gewollt noch durchsetzbar - ich sage nur shitstorm.
Was war denn mit Jens Spa(h)n als Gesundheitsminister anderes zu erwarten? Er war schließlich der christdemokratische Verhandlungsführer bei den “Verhandlungen” mit “Das-steht-mir-doch-zu”-Ulla zur Gesundheitspolitik! Da war doch schon klar wie der tickt! Die Konsequenzen der RLVs hat Kommentator Bargel,Heiner treffend dargestellt, jedoch es ist noch perverser: Das RLV, das ausdrücklich eingeführt wurde um “eine unangemessene Ausweitung der vertragsärztlichen Tätigkeit” (= Flucht in die Quantität, bei sinkenden Honoraren) zu verhindern, ist es das die “Terminenge” schafft; also eine Folge der Politik! Um dieses Problem zu beseitigen schafft die Politik (im Verbund mit den Krankenkassen) die Termin-Service-Stellen (TSS) bei den KVen (womit die Vertragsärzte diese “Problemlösung” der Politik bezahlen!). Doch damit nicht genug! Wenn die TSS nicht innerhalb vorgeschriebener Zeit dem Patienten einen Termin verschaffen können, kann sich der Patient im Krankenhaus behandeln lassen - zulasten des Budgets der niedergelassenen Vertragsärzte! Kurz: a. Die Politik schafft ein Problem! b. Zur Lösung werden andere (die Ärzte) verpflichtet und müssen es auch noch bezahlen! c. Funktioniert die Lösung nicht, werden wiederum die Anderen (die Ärzte) zur Zahlung herangezogen! Ist das krank, oder ist das krank? (Oder sozialistische Politik?)
Ich schaue mir zur Zeit Arztpraxen im fernen Ausland an. Da arbeiten die Ärzte während des Tages in Krankenhäusern für Patienten die sich ärztliche Behandlungen eigentlich nicht leisten können und zahlen dafür umgerechnet 1.- bis 10.-€ je nach Aufwand. Die gleichen Ärzte haben aber auch ihre eigenen Kliniken. Diese Besuchen sie dann zwischen 12:00-13:00 Uhr und dann von 18:00-21:00 wieder. Dort kommen dann die Patienten hin die bessere Behandlung wollen und es sich leisten können. (Kosten trotzdem nur max. 40% von dem was bei uns verlangt wird u. kein Arzt jammert wegen Überlastung) Bis auf evtl. einen Tag in der Woche gehen diese Ärzte Ihrer Arbeit nach und scheinen offensichtlich genug zu verdienen (was sie ja auch wollen. Sie verdienen doppelt weil sie im Krankenhaus arbeiten auf Monatsgehalt u. zusätzlich Privat) Wie lange sie das durchhalten weiß ich nicht. Die Ärzte sind nicht doof. Haben in USA, Australien, Europa studiert und bilden sich auf Unis auch weiter. Im Gegensatz dazu schaue ich mir die Deutsche, überteuerte, überlaufene etc. Arzt/Krankenkassen/Patienten/Medikamenten/Apotheken-Geschichte an. Fazit: Nur teuer, Service ohne hohe Selbstbeteiligung nahe Null, großes abkassieren, Überteuerte Medikamente u. Krankenkassenbeiträge. Will mich nicht zu breit darüber auslassen, nur ein Vorschlag: Krankenversicherung-Pflicht abschaffen und jeder zahlt was er bereit ist zu zahlen was seine Gesundheit angeht. Dann läuft das Arztbesuchsgeschäft auch anders ab, weil Ärzte dann um Kunden werben müssen. Aktuell sagen sie ja höchsten sie seien im Urlaub oder ihr Monatskontingent sei voll dazu überfüllte Wartezimmer, Termine irgendwann in 2-6 Wochen usw.. Neehhhh, Danke! Wie im 3.Weltbetrieb läuft es bei uns.
@B. Meyer: Da Sie nach Ihrem Kommentar zu urteilen ein verantwortungsvoller junger Mediziner zu sein scheinen, kann ich Ihnen nur raten, Ihr Glück dort zu suchen, wo man Leute wie Sie mit Kusshand nehmen wird. In Ländern, in denen es noch mit rechten Dingen zugeht, dürfte Ihre Zukunft gesichert sein. Dort werden tüchtige Ärzte gesucht und auch respektiert. Was den in der Materie total unkundigen Herrn Spahn angeht, frage ich mich ernsthaft, was der Mann eingenommen hat, bevor er diesen Irrsinn öffentlich machte. Ich stelle bei meinen Arztbesuchen immer wieder fest, dass die Praxen an einer total überflüssigen Bürokratie ersticken, die von Tag zu Tag an Eigendynamik gewinnt. Dass ein ohnehin bereits überforderter Arzt nun “draufsatteln” und noch längere Sprechzeiten anbieten soll, schlägt dem Fass den Boden aus. Aber das Phänomen der unzulässigen Zusatzforderungen durch unsere Sesselfurzer in den Ministerien zeigt sich ja auch in anderen Bereichen. Denken wir doch nur an die ohnehin durch das Heer der nicht deutsch sprechenden Migrantenkinder überforderten Lehrer, denen jetzt auch noch die Unterweisung zum Teil schwerst behinderter Jugendlicher unter dem edlen Wort “Inklusion” aufs Auge gedrückt wird. Wie wäre es, wenn wir die vielen Schönfärber und Alles-besser-Wisser einmal in einschlägige Schulen oder Krankenhäuser schicken und sie aktiv an der Lösung der erst von ihnen geschaffenen Probleme beteiligen würden. Wetten, dass der ganze Unsinn schnell vom Tisch wäre. Ich stelle mir zum Beispiel diesen unsäglichen, in so mancher Talkshow seicht daher schwafelnden Karl Lauterbach bei der Behebung der von ihm ständig angeprangertem Missstände vor… Wenn mein sehr tüchtiger und engagierter Hausarzt nur den Namen dieses Mannes hört, wendet er sich angewidert ab. Den meisten Medizinern wird das bestimmt ähnlich ergehen.
Sehr geehrter Kollege Matthes, Ihre Schilderung deckt sich komplett mit meinen Erfahrungen. Aber glauben Sie ernsthaft, dass jemand, der diesem Berufszweig nicht angehört, unsere Probleme auch nur näherungsweise verstehen kann ? Wir niedergelassenen Ärzte arbeiten in einer sozialistischen Enklave, eingebettet in eine ansonsten weitgehend anders organisierte Arbeitswelt. Wir sind IDIOTEN (im altgriechischen Wortsinn), unsere Probleme sind für den Außenstehenden schlicht unbegreiflich). Für Nichtärzte könnte die Lektüre einer schon etwas älteren Schrift von Nutzen sein : “Der unvollendete Korporatismus” von Noweski, ein schönes Beispiel für angewandten Macchiavellismus. Im übrigen beschleicht mich beim Lesen einer Reihe von Zuschriften das unangenehme Gefühl, dass man sich ungefragt meinen Kopf zerbricht. Die Frage des Weitermachens, Hinwerfens oder Auswanderns kann nur am Ende einer etho-sozio-psycho-merkantilen Abwägung beantwortet werden. (Das Geschwurbel war Absicht). Noch ein Wort zu Herrn Spahn : auf ihn passt die mitfühlende Erkenntnis “Er ist nicht dumm, er hat nur Pech beim Denken.”
War bei 5 Ärzten wegen Schmerzen im Arm vom zuvielen Mausklicken.Kein Arzt konnte helfen. Habe im Internet gesucht,heisst RSI Syndrom. Anstatt Schmerzpillen die dem Magen kaputt machen hilft das altbekannte ABC Wärmepflaster.hilft auch bei starken Rückenschmerzen(Ärzte brauchten bei mir 7 Jahre um rauszufinden was es ist-wäre ich nicht selber zu anderen Ärzten gegangen wüsste ich wohl immer noch nicht woran es lag),Verpannungen.Zahlt die Kasse aber nicht!
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