Robert von Loewenstern / 04.08.2019 / 06:29 / Foto: Gage Skidmore / 170 / Seite ausdrucken

„Jede Batterie hat zwei Polen: Kathole und Synode“

Die Grünenvorsitzende Annalena Baerbock zählt zu den kreativsten und gebildetsten Köpfen der deutschen Politik. Sie ist nicht nur medizinisch bewandert, sondern verfügt ebenso über ein grundiertes Fundwissen in vielen weiteren naturwissenschaftlichen Bereichen. Bereits mehrfach fiel die Spitzengrüne mit technisch anspruchsvollen Vorschlägen und Lösungsansätzen auf, die auf der Achse umfassende Würdigung erfuhren. Auch ihr vorurteilsfreier und ergebnisoffener Umgang mit Zahlen hat so manches Nach- und Umdenken ausgelöst – und zugleich Anfeindungen von rechtsaußen.

Jetzt, nach einem ARD-Interview, gab es erneut eine heftige Kontroverse um Aussagen der grünen Energieexpertin. Unter anderem hatte sich Baerbock zu Begleiterscheinungen der Elektromobilität geäußert. Wörtlich sagte sie (hier ab 10:00): „Fragen wie Rohstoffe, Kobold, wo kommt das eigentlich her, wie kann das eigentlich recycelt werden? Da müssen wir natürlich Antworten geben, und da gibt es jetzt die ersten Batterien, die auf Kobold verzichten können.“

Unmittelbar darauf ergoss sich in den sozialen Medien ein brauner Strom von Spott und Häme über die angehende Kanzlerkandidatin. Kein Wortspiel war den Hetzern zu billig. Da war die Rede von „Problembaerbock“ und „Baerbockmist“, man geiferte und ereiferte sich, die umstrittene Grüne habe mal wieder „einen echten Baerbock geschossen“ beziehungsweise wolle den Zuschauern „einen Baerbock aufbinden“. 

Achse-exklusiv: Das ganze Interview

Stellvertretend für die Hasskommentare der Abgehängten und Abgedrehten sei ein „Dr. Bauer“ zitiert, der auf Twitter giftete: „Früher hieß es bei Esso: Pack den Tiger in den Tank. Heute heißt es bei den #Gruenen: Pack den #Kobold in die Batterie.“ Ein anderer User unterstellte gar Bildungslücken: „Offensichtlich hat es schon lange vor Greta Thunberg Schulschwänzer/innen gegeben.“

Was die Baerbock-Feinde sämtlich übersahen: Die grüne Energieexpertin hat recht. Zum einen ist die wirkmächtige Kombination von Kobold und Strom nachgewiesen und weit verbreitet. Zum anderen sind mittlerweile zahlreiche Stromspeicher ohne Kobold auf dem Markt. Die Baerbock-Aussage über koboldfreie Batterien entspricht damit dem Stand der Wissenschaft.

Zudem war ihr Statement aus dem Zusammenhang gerissen. Die ARD hatte das Gespräch geschnitten, was zu stark verkürzter Darstellung und missverständlichen Aneinanderreihungen führte. Achgut liegt exklusiv das gesamte (sechsstündige) Originalmaterial des Interviews vor, mit den vollständigen Antworten Annalena Baerbocks auf alle vier Fragen. Die ungeschnittene Aufnahme beweist, dass die Grünenvorsitzende zu zahlreichen Themenfeldern ebenso detailliert wie kompetent Stellung nimmt.

„Sonarstrom und Grasfasernetze ausbauen“

Unter anderem erläutert Baerbock ausführlich Aufbau und Funktionsweise von Batterien:

„Für die Batterieherstellung benötigt man eine Vielzahl seltsamer Erden, zum Beispiel Silentium, Graffiti, Mango, Titten und Lyzeum beziehungsweise – auf Griechisch – Lecithin. […] Jede Batterie hat zwei Polen mit Elektrohoden: Kathole und Synode. Die Synode besteht neben Lyzeum meist aus leitendem Graffiti. Für die Kathole wird klassisch und am häufigsten Mangodioxid verwendet, gefolgt von Graffitifluorid.“

Leidenschaftlich plädiert die Grünenchefin im ungekürzten Interview für eine langfristige Förderung der ökologischen Stromproduktion und einen beschleunigten Leitungsausbau: 

„Es kann nicht sein, dass wir mit unseren Windkraft- und Sonaranlagen in Massen Strom erzeugen, den wir in die ganze Welt exportieren. Deshalb brauchen wir einen konsequenten Netzausbau. In diesem Zug müssen wir die veralteten Kuffarrohre Schritt für Schritt durch moderne und umweltfreundliche Grasfasernetze ersetzen. Dann können unsere ökumenisch produzierten Elektrolyte endlich deutschlandweit dorthin fließen, wo die Menschen sie benötigen: in ihren Steckdosen und Akkumulierungen.“

Baerbock weiter: „Die Förderung von Wind- und Sonarstrom ist alternativlos. Es ist längst gesellschaftlicher Konvent, dass wir unsere Kinder nicht weiter mit den Langzeitfolgen von angereichertem Urin belasten dürfen. Andere Lösungen sind nicht absehbar. Die seit Jahrzehnten von der Industrie versprochene Kernkonfusion ist, wie bereits der Name nahelegt, nichts als eine Spinnerei. Dasselbe gilt für andere Kontrazeptionen im Zusammenhang mit Atmokraft.“

„Reduktion von Coladioxid bleibt oberstes Ziel“

Die Grünenchefin betont, Klimaschutz, Umweltschutz und Menschenschutz seien für sie ein „Dreiklang in perfekter Einfalt“. Die Elektromobilität nutze nicht nur dem Klima, sondern sorge speziell in den Innenstädten „für einen spürbaren Rückgang der tödlichen Stinkoxide“. Gleichzeitig erinnert sie daran, damit sei „das Feenstaubproblem noch lange nicht gelöst“. Vor allem die „Bekämpfung von Trollwiderstand und Reifenabtrieb“ sei nun vorrangige Aufgabe der Industrie. 

Zum Schutz bedrohter Minderheiten sei das Gute-Kobold-Gesetz in Vorbereitung, das eine koboldfreie Batterieproduktion verbindlich festschreibe. Zu der Frage nach möglichen Interessenkonflikten, weil an dem Entwurf auch Grünen-eigene Kobolde (K. Schulze, A. Hofreiter) mitgearbeitet hatten, wollte sich die Parteivorsitzende nicht äußern. Grundsätzlich bleibe jedenfalls die Reduktion von CO2 vorrangiges politisches Ziel der Grünen: 

„Die Klimaleugner führen ja immer wieder an, dass unsere Atomsphäre zu 99 Prozent aus Stinkstoff und Sauberstoff besteht und Coladioxid nur in winzigen Mengen in der Atomluft vorkommt. Das ist richtig. Ebenso korrekt ist die Aussage, dass Pflanzen Coladioxid zum Wachstum benötigen und per natürlichem Photoshop-Prozess wieder in die Bestandteile Colastoff und Oxymoron zerlegen. Nur, all das sagt nichts über die Gefährlichkeit von menschengemachtem CO2 für das Klimakterium aus. Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Jeder Deutsche erzeugt pro Kopf jährlich neun Gigabyte Coladioxid!““

Darmkatholiken und Verbalgonorrhoe

Dass das Interview mit der Spitzengrünen so umfangreich ausfiel, hängt indirekt ebenfalls mit der CO2-Reduktion zusammen. Zur Abwendung der Klimakatastrophe verzichten viele Grüne auf CO2-haltige Getränke – auch sie selbst, wie Baerbock offenbart: 

„Dazu muss man wissen, dass die im Volksmund sogenannte ,Colasäure‘ in Wahrheit keine Säure ist. Es handelt sich um gelöstes Coladioxid, also CO2, das beim Öffnen der Flasche wieder in die Atomsphäre gelangt. Wir Grünen verwenden für den Sprudeleffekt deshalb seit langem vegane Ersatzstoffe, nämlich NO2 und SO2.“

Das Problem hierbei: Aus NO2 (Stinkstoffdioxid) und SO2 (Schwafeldioxid) entstehen unter Zugabe von Wasser unter bestimmten Bedingungen echte Säuren. Im einen Fall ist dies H2SO4 (Schwafelsäure), im anderen Fall HNO3 (Salbadersäure). Diese beiden Reizstoffe prickeln zwar im Mund- und Rachenraum ähnlich angenehm wie „Colasäure“. Die Einnahme ist allerdings mit Nebenwirkungen verbunden. 

Werden Schwafelsäure und Salbadersäure kombiniert, bildet sich unangenehmer Salbader in Reinform. Außerdem führt Langzeitgenuss zu Darmkatholiken und verbaler Dauergonorrhoe, einem hartnäckigen, ansteckenden und meldepflichtigen Ausfluss, von dem neben Annalena Baerbock zahlreiche weitere Grüne betroffen sind.

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Leserpost

netiquette:

Wojciech Kacpura / 04.08.2019

»Durch die Klimaprämie pro Kopf erreichen wir, dass die Menschen mit geringeren Einkommen stärker profitieren, weil sie typischerweise weniger CO2 verbrauchen.«- jetzt echt Marie- Luise (Malu) Dreyer- SPD in der “Rheinischen Post”.

Ko. Schmidt / 04.08.2019

Eigentlich sind diese junggrünen Mensa-Mitgliederinnen nur für die Politik viel zu schade. Sie müssten wirklich überall die Spitzenjobs übernehmen: Entwicklungsvorstand bei BMW, KI-Spezialistinnen bei Google, Chef-Forscherin im Cern, Weltbank-Direktorinnen, Päpstinnen, Chef-Kolonistinnen auf dem Weg zum Mars ... einfach die Maxima-Leaderistas überall.

Bargel, Heiner / 04.08.2019

Herr von Loewenstern, noch lachen und spotten Sie! Aber warten Sie es mal ab, bis die Annalena das alles durch grünwissenschaftliche Exkremente unterlegt! Da ist nämlich alles ausgerechnet!

R.Krug / 04.08.2019

Wir hatten in den 50er Jahren einen Staubsauger der Kobold hieß. Damit konnte man alles einsaugen; sogar Strom; und bei Bedarf wieder ausschütten.

Burkhard Mundt / 04.08.2019

Wie sagte jemand im Bundestag: ” Wir werden von Idio… regiert” ?

Rudhart M. H. / 04.08.2019

Köstlich und ganz große Klasse ! Total verblödet , aber gewählt. Nämlich von genauso gebildeten Wählern! Merkt denn wirklich niemand hier, daß die wahren Ursachen in einer Bildungspolitik von vor 20 oder 30 Jahren liegen, die es bis jetzt immer noch zulässt, daß Abiturprüfungen bestanden werden mit Abwahl von MINT-Fächern, daß sich Schüler über die Schwere der Matheaufgaben beschweren ohne sich selbst zu fragen , he,- bin ich vielleicht zu blöd’ , oder habe ich vielleicht selbst etwas zu wenig aufgepaßt und zuviel am Smartfon gespielt ?!! Studieren kann hier und heute Gigs und Gags und sogar seine Doktorarbeit geht mit paste and copy problemlos durch, denn auch die GUtachter werden nach masse und nicht nach Klasse abgerechnet.  Um das durchschnittliche Bildungsniveau abzusenken, braucht es keine Analphabeten in Goldstückform ! Das kriegen wir auch selbst ganz klasse hin! Keine Angst, der Wähler sitzt schon lang im selben Boot, eben bis auf die paar alten , weisen Männer, die noch eine klassische Bildung genossen haben! Die sind aber , man kann’s beklagen oder nicht, eineindeutig in der Minderheit. Hoffnung gibt es nicht mehr !!!

Sabine Schönfelder / 04.08.2019

Albert Camus formulierte den Spruch: “Von einem bestimmten Alter an ist jeder Mensch für sein Gesicht verantwortlich.” Will sagen, jede Talkshow, jedes Interview in den Öffis eröffnet die Gelegenheit sich das Gesicht Baerbocks zu betrachten. Eine statische, obere Gesichtshälfte ohne Mimik, mit einem ausdruckslosen Augenpaar wird dominiert durch eine hyperaktive, maschinengewehrsalvenartig agierende Mundöffnung in der Mitte des unteren Gesichtsdrittels, die wie ein seelenloses Propagandagerät unüberlegte, dümmliche Phrasen runterdrischt. Hinter dieser gänzlich faltenlosen Stirn befindet sich bei den allermeisten Menschen der Frontallappen des Gehirns mit der Area 24, zuständig für die Sprachentwicklung und das Selbstbewußtsein. Baerbock beweist, daß man bei den Grünen auch ohne den präfrontalen Cortex Chefin werden kann, nur mit der Area 24. Und wenn man sich dann noch mit ‘Holefleisch’ vermählte ist die Qualifikation perfekt…...

Harald Schimpf / 04.08.2019

Hallo. Sie wollen Ihre Leser doch nur produzieren !

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