Danke Herr Weimer für Ihren köstlich heiteren Artikel. Besonders angetan war ich von Ihrem Tanzstundenvergleich und dem Vergleich mit einer Casting Show. Auch Herrn Spahn als” Brutus” zu vergleichen finde ich köstlich. “you made my day”... Herr Spahn ist noch jung, wenn es dieses Mal nicht klappt, dann eben später. Wenn er Glück hat und sich gut anstellt, die richtigen Freunde und zur richtigem Zeitpunkt am richtigen Ort ist, dann kann er schon noch was werden in der CDU. Bei AKK teile ich Ihre Ansicht so gar nicht. Vielleicht tue ich der Frau Unrecht. Ich finde, sie ist ein durch und durch “Merkel Klon”. Und genau dies braucht die CDU jetzt so gar nicht. Mit AKK geht es bei der CDU weiter bergab. Außerdem denke ich, dass dieser Posten für sie ein paar Nummern zu groß ist. Zu Herrn Merz kann ich “noch” nicht viel sagen, denn ich habe ihn total aus meinem persönlichen Visier genommen in den letzten Jahren. Daher bin ich vorsichtig und möchte gerne noch mehr über diesen Herrn erfahren. Ihre Beschreibung klingt ja schon recht verheißungsvoll, tut sich tatsächlich hier ein Hoffnungsschimmer auf? Allerdings bleibt bei mir ein etwas fader Nachgeschmack in Bezug auf ihn, da er ja diesen Ludwig-Erhard-Preis, überreicht durch Herrn Tichy, nicht angenommen hat. Das würde mich schon interessieren. Außerdem hoffe ich in den nächsten Wochen mehr über ihn zu erfahren, besonders über seine Ansichten zur Flüchtlingspolitik. Letztendlich wird ja Frau Merkel diesen UN Flüchtlingspakt im Dezember noch unterschreiben können. Von der Presse hört man fast gar nichts dazu.
Die CDU könnte auch Crusty den Clown zum neuen Vorsitzenden wählen, nützen wird es ihr nichts. So blöd ist der Wähler nun auch wieder nicht, dass er das Dauergeklatsche auf Parteitagen, das alternativlose Abnicken im Bundestag und die Wählerbeschimpfung vergessen würde. Hoffe ich zumindest. Fool me once, shame on you. Fool me twice, shame on me. Solange sich aber die Agenda und vor allem das Handeln der Partei nicht grundsätzlich ändert wird die Talfahrt weiter gehen. Bei einer Änderung der Politik gehen der CDU aber die Koalitionspartner aus, mit der AfD will man ja nicht und die FDP ist zu klein und bedeutungslos. Da wird es dann schwierig mit dem Machterhalt, und der steht ja bekanntlich über allem, man muss nur Ingo Senftleben und Daniel Günther zuhören, die sogar mit der SED koalieren würden. Die CDU darf die SPD auf ihrem Gang in die ewigen Jagdgründe ruhig begleiten.
Er hört sich zu gerne reden, ein ermüdender rhetorischer Wasserfall, sagt alles und nichts, ein Mann von Gestern. Die dröge wirkende Hausfrau und der Jüngere mit alternativem Lifestyle sowie schütterem Haar. Alle drei werden die CDU nicht vor dem weiteren Niedergang bewahren. Schon vom Äußeren her. Unvergleichlich, wie Lanz gestern die visuelle Nettigkeit von Habeck und Baerbock betonte, als wichtiges Element der Politik (Özdemir saß schweigend daneben) und meinte, wie entscheidend es ist, dass ein Politiker cool wirke. Habeck sähe immer so aus, als ob er direkt vom Surfbrett käme! Carsten Linnemann von der CDU sagte gestern Abend in der gleichen Sendung, dass man endlich die Klärung bestimmter Themen erreichen wolle und dazu würde auch der politische Islam gehören. (Was er damit zugibt, ist klar und für jeden zu greifen). Am ehesten traue ich noch Spahn in diesem Feld eine klare Meinung zu. Wer immer noch nicht begriffen hat, dass der Niedergang von CDU/SPD mit diesem Thema zu tun hat, sollte sich aus der Politik einfach fern halten, oder er betreibt PR für die AfD. Mittlerweile haben vermutlich schon mehr Bürger den Koran und Sarrazin gelesen als diese Bücher von CDU-Abgeordneten und Ministern zur Hand genommen wurden. Das Internet schenkt heute diese Freiheit und vermutlich bessere Analysen als viele Abgeordnete von ihren Lobby-Freunden bekommen.
Also, nach aller Wahrscheinlichkeit wird “AKK” die Neue. Sie hat bereits einen wichtigen Posten, verkörpert Kontinuität (“keine Experimente”) und scheint beliebter als Spahn zu sein. F. Merz ist zu lange zu weit weg und die Zusammenarbeit zwischen Merkel und ihm kaum vorstellbar aufgrund alter Animositäten.
Angela Merkel möchte sich mit der CDU versöhnen, in den nächsten sechs Wochen? Das kann vielleicht sein. Die Frage ist aber, ob sich die Partei mit Angela Merkel versöhnen möchte, nachdem sie über Jahre von ihr entkernt und gedemütigt wurde. Und noch ein kleiner Widerspruch: die CDU ist genauso zerrissen, wie das Land. Daher ist wohl eher nicht mit “Tanzstundenstimmung” zu rechnen, sondern mit “blutigen” Diadochenkämpfen von Merkel- Gefolgsleuten, die einen Merkel-Klon einsetzen wollen und Migrationspessimisten, welche die CDU wieder in die Mitte rücken wollen. Wo die Medien stehen, das weiss wohl ein jeder. Die werden schon noch eine Leiche aus dem Merz-Keller ausgraben…
Herr Weimer, ich hatte Sie bisher für einen Mann mit klarem Blick und Urteil gehalten.
Eine schöne Lobeshymne auf eine reine Projektionsfläche. Nicht mehr. Merz hat sich geweigert, den Ludwig-Erhard-Preis anzunehmen, weil er hierbei nicht “mit so jemandem” wie dem liberal-konservativen Verleger Roland Tichy auf der Bühne stehen sollte. Gesellschaftspolitisch liberal geht wohl anders. Merz mag der Kandidat der Wirtschaft sein, aber er ist auch der Kandidat, der sich von Merkel (auch Kandidatin der Wirtschaft übrigens) ohne Widerstand degonadisieren liess, um dann den einfachen Exit in Richtung Finanzwirtschaft zu nehmen. Ich halte die Projektionen, die manche (viele?) auf Merz richten, lediglich dem Prinzip Hoffnung geschuldet. Merz ist bis auf weiteres ein Kandidat, dessen Persönlichkeit und politische Agenda in einem sehr diffusen Licht erscheint. Wo war Merz die letzten Jahre politisch? Was hat er zu den konkreten Problemen Deutschlands im Jahr 2018 zu sagen? Die peinliche Aktion mit Tichy lässt mich ahnen, für was Merz steht. Nicht das, was ehemalige Unionswähler wieder mit der Union befrieden könnte.
Ihre Eloge auf die Kandidatenliste (...Laschet, Merz…) hat mich verblüfft. Ich setze mal einen drauf. Wir brauchen Knadidaten mit Charisma und Sprachgewalt und da fallen mir nur zwei Namen ein: Elmar Brok und Günther Oettinger.
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