Ich habe einige Jahre meines Lebens in und mit Japan verbracht. Die Zeit des permanenten Shutdowns dort ist eigentlich seit 1868 vorbei. Falls man aber ein etwas westlicheres und nicht fernöstliches Beispiel will, kann man durchaus auf Uruguay zurückgreifen. Da lebe ich derzeit. Es gab nur einen ganz kurzen Shutdown kurz nach den ersten Fällen, inzwischen funktioniert wieder alles so gut wie normal. Auch die Schulen machen demnächst wieder mit Präsenzunterricht weiter - um es zu erwähnen: Man hat hier ein nahezu perfekt funktionierendes System für Online-Unterricht, meine zwei Kinder lernen derzeit damit. Dieses wurde natürlich schon seit längerem, genauer gesagt seit 2007, entwickelt. Falls man in deutschen Entwicklungslanden ein klein wenig Nachhilfe möchte, wie so etwas funktioniert - unsere Behörden freuen sich bestimmt über Anfragen. Wobei das in Deutschland natürlich etwas schwierig werden könnte, bei uns sind 80 % der Haushalte mit Glasfaser ausgestattet und die Netze so trotz Home Office und Corona kaum überlastet. Für die restlichen 20 % bleibt leider nur flächendeckend 4G, aber auch dieses Problem will man bald beheben. Die täglichen Ansteckungszahlen von Corona liegen inzwischen übrigens im niedrigen einstelligen Bereich. Hoffentlich bleibt die Grenze zu Brasilien so gut wie zu ...
Japan ist, meines Wissens nach, von keinem akuten Kulturkampf bedroht, wie der in Westeuropa und den USA geführte. Der grüne Kommunismus tangiert Japan nur am Rande, obwohl auch die Japaner sich teils einlullen lassen. So wurde aus Spanien berichtet, die Japaner hätten erst den Dieselmotor niedergeknüppelt, aufgrund der Lügen der Umweltfaschisten. Nun, vor kurzem die Kehrtwende, weil die Japaner die Lügen unserer Umweltfaschisten durchschaut haben. Es soll sogar Prämien geben, für Menschen, die Dieselmotoren der neuesten Generation erwerben. Wie erwähnt, sofern die spanische Zeitung aufrichtig berichtet haben sollte. Die Japaner haben es besser, keine Frage und werden sich schneller erholen.
Wenn man Beispiele sucht, wie man mit der Grippe hätte umgehen müssen, so kommt auch Indonesien ist Betracht. Die haben doppelt so viele Einwohner wie Japan, keine bekannten Maßnahmen getroffen, so weit ich sehe, gar keine Infektionen und daher auch keine Toten.
@Jochen Lindt: Im Jahr 2018 verzeichnete Japan rund 31 Millionen Touristen, mit denen knapp 40 Mrd erwirtschaftet wurden, das entspricht etwa 1% des BIP. Italien, DAS Urlaubsland im Süden, verzeichnete 61,5 Mio, die 44 Mrd erwirtschafteten, rund 2,5% des BIP, Für Deutschland: 39 Mio und 51 Mrd (1,5% BIP). angesichts dieser Zahlen würde ich Japan wirklich nicht als isoliert betrachten. Und vergleichbar mit Deutschland ist es durchaus, wie die Zahlen zeigen (können Sie gerne nachgooglen auf laenderdaten info)
Mir klingt die Schilderung des Autors nicht unähnlich unserem Lockdown, nur dass der Lockdown in Japan nicht durch die Regierung und ihre Polizei verordnet und durchgesetzt wurde, sondern durch die Bevölkerung selbst. Den großen Unterschied, den der Autor zelebriert, sehe ich daher nicht.
Was der Artikel sagen will, ist nicht ganz klar. Den Unterschied einer recht abgeschotteten Inselnation mit sehr disziplinierten, immobilen Bürgern zu Europa hat schon der erste Kommentar erwähnt. Also es gab einen Ausnahmezustand, mit vielen Lockdownmaßnahmen schon seit Januar, die jetzt aufgehoben oder gelockert werden? Was genau ist der große Unterschied zum Lockdown im Rest der Welt, außer daß er in Japan wohl länger angedauert hat? “Während die europäischen Demokratien, mit Ausnahme von Schweden, sich ausgerechnet das Vorgehen eines diktatorischen Regimes wie China zum Vorbild nahmen…”, so eine Diktion hätte ich eher in den deutschen Staatsmedien erwartet. Wenn China sagt, der Ball ist rund, muß er in einer Demokratie eckig sein, sonst nimmt man sich China zum Vorbild? Das ist die typische Totschlagargumentation, gern angewendet gegen “Klimaleugner”, “Europagegner” oder “Islamophobe”. Vielleicht ist aus Japan die schwedische Internetseite mit den schwedischen Pandemie-Zahlen zugänglich. Stockholm, mit weniger Einwohnern als Köln, hat schon fast 1900 Corona-Tote, das sind etwa 0,2 Prozent der Bevölkerung, nicht der Infizierten. Das kommt heraus, wenn der “Staatsepidemiologe” im schwedischen Volksheim (wo es auch den Begriff “Sicherheitsleugner” im Zusammenhang mit bunten Gewalttaten gibt) Willkommenskultur für den fremden Virus beschließt.
Diese Japaner. Na die haben ja nicht Merkel. Hätten Sie Merkel, hätten sie auch eine Krise. Denn Merkel ist tödlicher als jeder Virus. @ J. Lindt. Japan ist permanenter Shutdown? Nicht für die Japaner.
Japan hat keine Außengrenzen zu Nachbarstaaten, es gibt keine Ausländer, keine Immigranten, keine Auslandstouristen und so gut wie keine Fluktuation zwischen den Provinzen (~Bundesländern). Das Land gehört zu den isoliertesten der Welt, vielleicht mal von Nordkorea und North Sentinel Island abgesehen. Japan IST im Grunde permanenter Shutdown. Das kann man mit Europa wohl kaum vergleichen.
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