@Thomas Szabó: Ihr Kommentar ist der beste Stoff, den ich hier bisher gelesen habe. Weiter so, und vergesst Max Max: Die Haarer - Zombies sind schlimmer.
“Nach meiner Überzeugung haben diese Leute die Kollektivschuld-These erfunden.” Da könnten Sie recht haben, Frau Lengsfeld. Neulich las ich auf Wikipedia, dass Louis Klamroths Urgroßvater “Widerstandskämpfer” (wörtlich) Hans Georg Klamroth gewesen sei. Klickt man auf den Link zum Namen wird der Kämpfer nur noch als Mitwisser vorgestellt. Im weiteren Text erfährt man dann, dass er hingerichtet wurde, weil er seinen Schwiegersohn nicht verpetzte. Seine Frau Else Klamroth und die Tochter Ursula wurden danach aus der NSDAP und der NS-Frauenschaft ausgeschlossen, was bedeutet, dass sie dort Mitglied waren. Hans Georg selbst war früh schon 1933 in die NSDAP eingetreten. Verteidigt hat er sich vor Gericht mit einer Berufung auf die Nazi-Ideologie, die so klang: “Was der nächste Vorgesetzte befiehlt, wird gemacht, und was er nicht befiehlt, geht mich nichts an.” Ob Louis Klamroth weiß, dass sein Wikipediaeintrag seinen Urgroßvater zum Widerstandskämpfer erklärt hat?
Jans Attentat Teil 4: Mit nagendem Gewissen und schweren Herzens verpfeift Jan die Attentäter vom 20. Juli 1944 an die Gestapo, weil er zur Überzeugung gelangt ist, dass nur die totale Niederlage des Dritten Reiches dem Nationalsozialismus ein Ende setzen kann. Hitler heftet seinem zweimaligen Lebensretter Jan persönlich das goldene NSDAP-Abzeichen an die Brust. Jan wird nach dem Krieg (Dank dankbarer Nazirichter) rasch entnazifiziert und als ein harmloser Mitläufer eingestuft. Er bekommt bis zu seinem Lebensende schwärmerische Liebesbriefe von “alten Kameraden” und Neonazis.
“Nazi kann man nur mit Nazi-Methode bekämpfen” zeigt, dass Nazi “beerbt” wird, von Leuten,in welchem Gewand auch immer, die behaupten, sie hätten mit Nazi nichts zu tun, sie gerade, die Dummen.
“Eine queere Journalistin hat auf X verkündet, Nazis könne man nur mit Nazimethoden bekämpfen.” Diese Dame kennt sich mit “Nazis” aus, sieht sie sich doch laufend von ihnen umgeben - beim Blick in den Spiegel.
Welcher “literarische Kniff mit der Zeitmaschine”? Das war einmal originell, heute ein alter Hut. Man kann Unmögliches schreiben, unmögliche Welten, unmögliche Leute, unmögliche Ereignisse, und man kann so tun, als hätte man in all diesen Unmöglichkeiten etwas erlebt. Dann wird es ein unmögliches Buch. Das kann man zwar lesen, sollte sich aber hüten, Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Die Geschichte lehrt nichts, aber sie liefert fortlaufend Vorwände, etwas zu tun oder zu unterlassen. Das Unmögliche lehrt auch nichts und liefert auch keine Vorwände. Also am besten, man schreibt sowas nicht.
Jans Attentat Teil 3: 1000 Jahre später: Deutsche Ingenieure haben die Spiralarme der Galaxie in exakten rechten Winkeln hakenkreuzförmig ausgerichtet. Die Mondnazis unterzeichnen den Friedensvertrag mit dem galaktischen Imperator der Nachbargalaxie. Der Kampf für die arische Rasse geht unvermindert weiter. Als arisch gelten diejenigen Außerirdische die dem arischen Ideal entsprechen: blond, blauäugig, transgender, 3 klebrige Greifarme. (Im Jahre 2445 verbot der Mondführer Adolf XIV. die Zweigeschlechtlichkeit (Mann und Frau), weil sie die Gesellschaft spaltet.) Ganze Planeten werden in Konzentrationslager und Sonnen in Krematorien umgebaut. Im Jahre 1969 im Chaos des Weltunterganges des letzten Weltkriegs zwischen Ozeanien, Eurasien, Ostasien gelingt Jan die Flucht aus dem KZ Mallorca. Es gelingt ihm sich zu seiner vom Winterhilfswerk als Altmetallspende beschlagnahmte Zeitmaschine durchzukämpfen und sie in Betrieb zu setzen. Er reist zurück ins Jahr 1939, um dem Führer das Leben zu retten. Es gelingt ihm nicht seinen bei seiner ersten Zeitreise im Jahre 1939 angekommenen Ich vom Attentat abzuhalten und erschießt ihn notgedrungen. Der gequält lächelnde Jan wird vom Führer persönlich als der große Held des Nationalsozialismus ausgezeichnet.
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