"Die Basis traut sich nicht Gedachtes auszusprechen und begrenzt sich selbst auf Wahlplakatdienstleistungen."Dei "Basis" verkennt dabei ihre Gestaltungsmacht. Denn was wäre, wenn die "Basis" geschlossen die politische Arbeit an der Basis verweigern würde?
Nur zwei Worte: Hochachtung! Respekt! Passen Sie auf sich auf, Frau Chatschadorian!
Zu den innerparteilichen Vorgängen im Kölner Kreisverband der CDU kann man als Aussenstehender naturgemäß nichts sagen. Politisch Interessierte, die es ja immer noch gibt in diesem Land, sehen gleichwohl, dass der einstige "Kanzlerwahlverein" CDU heute eine ideologisch keimfreie und inhaltlich entkernte Partei ist, deren einziges Ziel der Machterhalt zu sein scheint. Das stört die Wähler nicht, solange Angela Merkel als Garantin des Gewohnten, der Stabilität und des Wohlstandes wahrgenommen wird. Die Parteibasis wiederum folgt ihr, solange sie Wahlen gewinnt, Posten und Partien garantiert. Die Wähler werden der CDU vielleicht abhanden kommen, wenn der deutsche Status Quo, die Wirtschaftskraft und der gewohnte Alltag der Bürger, durch eine Krise gefährdet oder unmöglich werden. Da kein einziger bekannter Krisenherd entschäft wurde unter der "Groko", kann dies jederzeit passieren.Fliehen die Wähler, wird auch die Parteibasis rebellieren gegen die Parteispitze. "Interessant" in politischer oder aus historischer Sicht wird es, wenn die Krise da ist. Werden neue politische Kräfte auftreten oder vertrauen die Wähler in einer Krise weiterhin den Etablierten?Wie wird das Leben der Bürger aussehen? Wie wird das Zusammenleben in der sogenannten "bunten Vielfalt", das doch im wesentlichen auf großzügiger Verteilung erarbeiteten Wohlstandes durch die Einheimischen und gemeinsamen Konsum durch "erst kürzlich und schon länger hier Lebende" basiert (und nicht auf der Basis gleicher Werte) dann "ausgehandelt"? Es könnte durchaus sein, dass die "Ehe für Alle", die "Willkommenskultur" und der "Kampf gegen Rechts", um nur einige Herzensanliegen der etablierten politischen und medialen Kräfte zu nennen, dann in null komma Nichts als bedeutungslose Randthemen erscheinen, die ganz anderen Interessen und Kräften Platz machen. Ob dies zum Vorteil der einheimischen Bevölkerung geschieht, werden wir - unter Umständen schmerzhaft - erfahren. Noch ist allerdings die Ära Merkel nicht am Ende angelangt und noch funktionieren die Mechanismen der Macht.
Es geht nicht mehr um Verantwortung für die Zukunft. Das politische Personal begnügt sich damit, dem Zeitgeist zu huldigen – als ob es am Ende um möglichst viele Fleißkärtchen, Herzchen und Likes ginge. Je schriller sich die Social Justice Warriors und Mutter-Theresa-Imitate in den Vordergrund spielen, desto infantiler wird das Ganze. Bald ist unser Land kaputt; dann müssen zum dritten Mal in hundert Jahren wieder mal andere die Scherben einer deutschen Gesinnungs-Orgie aufräumen.
Sehr gute Zusammenfassung. Daher trat auch ich aus, was v.a. mit der kleinen Deutschlandfahne und der Musik im Hintergrund auf der Wahlparty zu tun hatte. Das ist nicht mehr meine CDU. Können wir Konservativen nicht eine vernünftige Alternative gründen? Die SPD tat es schon zweimal. Einst die USPD und heute die PDS/Linkspartei aka SED-Nachfolgerin.
"Das Streiten haben wir nicht nur verlernt, es ist verpönt." Wie wahr! Die Dutzendjahre der totalitären Kanzlerin gehen hoffentlich nicht in die Verlängerung. Schrecklicher als die Zeit von 2005 bis heute darf es nicht mehr werden. Ich hoffe, dass möglichst viele diese präzise Analyse von Frau Chatschadorian erkennen und den aktuellen Notstand unserer politischen Führung beenden. Zukünftige Kanzler dürfen niemals mehr länger als 8 Jahre regieren!
Leider sind in unserer Merkelokratie die wenigsten CDU-Parteimitglieder und –wähler geistig und/oder charakterlich in der Lage, den Ausverkauf im besten Sinne konservativer Vorstellungen zugunsten machtpolitischer und wahltaktischer Interessen zu stoppen. Lakaien wie Altmaier, Laschet, Tauber und Co. exerzieren es vor, der überwiegende Teil des CDU-Volks läuft lammfromm und naiv blökend hinterher. Von der Aussetzung des staatsbürgerlichen Wehrdienstes, über den überstürzt-populistischen Ausstieg aus der Kernenergie, von der verlogenen Euro-Politik und der unsäglichen, sich über bestehendes Recht hinwegsetzenden Grenzöffnung bis hin zur Klimahysterie und nun der "Ehe für alle" – es lebe die ach so bunte und fortschrittliche Modernität! Dass Aufgeklärtheit im Sinne der philosophischen Vordenker von Rousseau bis Kant ja gerade den kritischen Umgang mit und die Unabhängigkeit von Mode und Zeitgeist erfordert, haben leider die wenigsten Angehörigen unseres konditionierten und blinden Bildungsbürgertums verinnerlicht. Ihr Austritt in allen Ehren, Frau Chatschadorian, bringen wird das gar nichts!
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