Jahresfazit: Wer eine andere Meinung hat, ist kein Feind

Covid-19 hat den Menschen die Zündschnur gekürzt und die sozialen Medien in ein Schlachtfeld der Rechthaberei verwandelt. Der Pizzabäcker fordert ein Ende des Lockdowns, seine Gäste essen die Pizza im Homeoffice. Selbstdarsteller Alain Berset (Schweizer Gesundheitsminister, Anm. d. Red.) inszeniert sich als Kapitän, doch auf seiner Titanic brilliert der Trödel-Bundesrat mit alternativen Fakten.

Der Klimawandel wurde verdrängt, überlebt hat die Altersdiskriminierung, die Greta Thunberg salonfähig gemacht hat. Jetzt können auch Menschen ohne Argumente Diskussionen, die sie überfordern, mit „Ok, Boomer“ beenden.

Der afroamerikanische Ökonom Thomas Sowell kommentierte die Rassismusdebatte: „Haben wir das Endstadium der Absurdität erreicht, in dem Leute für Dinge verantwortlich gemacht werden, die vor ihrer Geburt stattgefunden haben, und andere Leute nicht einmal für das, was sie heute machen?“

Merkel wollte die Kavallerie nach Zermatt schicken

Seit Angela Merkels unkontrollierter Grenzöffnung (2015) skandieren in unseren Straßen Barbaren „Allahu Akbar“. Sie kamen als Flüchtlinge getarnt, weitere leben bereits unter uns, andere sind noch unterwegs. Der rot-grüne Teppich, den man religiösen Faschisten ausrollte, war ein Akt der Selbstaufgabe. Merkel wird als diejenige in die Geschichte eingehen, die Europa den größten Schaden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zugefügt hat.

Über die Festtage hätte Europas Sonnenkönigin gerne die Kavallerie nach Zermatt geschickt, doch Ross und Reiter waren nicht wintertauglich.

Der Zeitgeist erlaubt neuerdings, dass man seine Partikularinteressen über den Rechtsstaat stellt. Man darf demnächst die Scheiben des Nachbarn einschlagen und dessen Auto abfackeln, falls man es moralisch begründen kann.

Donald Trump werden die Karikaturisten bitter vermissen, obwohl Joe Biden („Wie war die Frage?“) nicht nur mit dem Teleprompter Probleme hat.

Auf den Philippinen genießt der bekennende Sozialist Rodrigo Duterte eine Zustimmung von 91 Prozent. Er hat nicht das Chaos ins Land gebracht, sondern das Chaos hat „Dirty Harry“ geboren.

Das Wetter soll nächstes Jahr wechselhaft werden, die Aktienkurse könnten steigen, aber auch fallen.

Für 2021 wünsche ich uns allen: Gesundheit, Humor und Gelassenheit: Wer eine andere Meinung hat, ist kein Feind.

Claude Cueni (64) ist Schriftsteller und lebt in Basel. Er schreibt jeden zweiten Freitag im BLICK, wo dieser Beitrag zuerst erschien. Sein neuer Thriller „Genesis – Pandemie aus dem Eis“ ist im Verlag Nagel & Kimche erschienen.

Foto: Sebastian Magnani CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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giesemann gerhard / 17.12.2020

@Horst Jungbluth: Verantwortlich ist allein der Wähler - in einer Demokratie ist das so.

giesemann gerhard / 17.12.2020

@Bastian Kurth: Ja, und das Wählervolk mehrheitlich gleich mit. Was soll die denn machen, wenn es alle so von ihr verlangen? Erinnern Sie sich an den shitstorm, mit dem Mädchen Reeza, glaube, so hieß die Kleene. (“Nicht alle können bleiben”). Vor laufenden Kameras. Da hat sich die Merkel gesagt: na wartet, euch zeig ich’s. Wobei ich persönlich meine, bei muslimischen, jungen Mädchen müssten wir anders denken als bei wehrfähigen jungen Kerlen, die in ganzen Armeestärken hier aufkreuzen. Stichwort Kinderehen. Das mit dem Pali-Mädchen war wohl eh inszeniert von interessierter Seite. Für die bereit gestellten Kameras. Da wird jeder Politiker schwach, schon gar die Merkel.

Markus Mertens / 17.12.2020

“Wer eine andere Meinung hat, ist kein Feind” - eben doch. Wobei es für den Feindstatus schon reicht, wenn der zu Cancelnde mit Andersmeinenden kommuniziert. Es reicht aber auch schon, wenn der Betreffende keine angemessene “Haltung” einnimmt - nicht bereit ist, sich selbst dieses Brett vor den Kopf zu nageln. Wie sprach AKK so schön: “In der CDU kann jeder eine eigene Meinung haben”. So ein Satz wäre vor 15 Jahren unvorstellbar gewesen. Absurde Zeiten eben.

Frances Johnson / 17.12.2020

Phantastisch, merci vielmals: - Der afroamerikanische Ökonom Thomas Sowell kommentierte die Rassismusdebatte: „Haben wir das Endstadium der Absurdität erreicht, in dem Leute für Dinge verantwortlich gemacht werden, die vor ihrer Geburt stattgefunden haben, und andere Leute nicht einmal für das, was sie heute machen?“ Völlig richtig: “Merkel wird als diejenige in die Geschichte eingehen, die Europa den größten Schaden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zugefügt hat.” Ihnen auch Frohe Weihnachten und einen guten Jahresbeginn! Ihr Buch “Der Henker von Paris” ist großartig. Es zeigt, wieviel Sau im Menschen steckt, auch dann, wenn er gezwungen wird. Ein liebes Grüezi an die Schweiz und meine geliebten Pässe, die ich dieses Jahr einmal nicht gesehen habe und misse, Grimsel, Furka, Klausen, Flüela und wie sie alle heißen, die schönsten Namen zwischen den großartigsten Bergen und Seen, Wegen und Pisten. Ein wunderschönes Stück Erde. Gern las ich, schon in der Schule Dürrenmatt und Frisch. Wir sind der Homo Faber hier in D, geben Sie acht.

N.Lehmann / 17.12.2020

Fazit: Dieses Ossi-Diktatörchen war nie in der Lage und wird scheitern! Alle wissen es und IM Erika auch. Die Speichellecker verkünden ihr den Endsieg und suchen schonmal Deckung, wenns bald in den roten Hosenanzug geht. Soweit dokumentiert, hatte auch der Braunsoze Zitteranfälle! Wir sollten also positiv nach vorne schauen, denn vielleicht löst sich das Problem in Rauch auf. 2020 war erfolgreich und 2021 wird es ebenso sein, denn von diesen Volltrotteln lässt man sich nichts sagen und sucht sich seine Gesprächspartner aus!

Mathias Rudek / 17.12.2020

Toll geschrieben Herr Cueni, einfach klasse und volle Zustimmung.

Sabine Heinrich / 17.12.2020

@Bastian Kurth: Ich bin völlig Ihrer Meinung - allerdings wird sich niemand - außer uns und ein paar anderen, die der Achse verbunden sind - finden, der diese Verbrecherin (Ist es justitiabel, sie so zu nennen?) nach Den Haag schleift. Immerhin klebt u.a. das Blut der Opfer von Verbrechen der von ihr eingeladenen Gäste an ihren Händen. Machen wir uns nichts vor - Sie wird - wenn es hoch kommt - einen One-Way- Luxusflug nach Südamerika bekommen. Aber vorher wird sie noch einmal für 4 Jahre gewählt - falls die Lemminge so wählen, wie es meine Bekannten wieder tun würden - selbst, wenn der Strom rationiert und die Arbeitslosigkeit bei 10 Millionen läge. Denn: Die Frau Prof. kann ja nichts dafür; für die miserable Situation sind nur die Rrrrächten, die Querdenker und das Killervirus verantwortlich.

Frank Dom / 17.12.2020

Klasse. Danke.

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