“Haltung” und Bereitschaft zur Propaganda zeichnet diese Generation der deutschen Journalisten wieder einmal aus.
Ihr Bericht über die Diskussion mit den Studenten zeigt, dass es in weiten Kreisen als “normal” gilt, die Wirklichkeit im “Sinne der guten Sache” anzupassen, um den Leser entsprechend zu beeinflußen. Und das ist letztlich genau das, was mittlerweile im System Merkel zur Normalität gemacht wurde. Hofschranzen verfassen ihre Artikel und Reportagen so, dass sie möglichst nahe am Mainstream der vorgegebenen Meinung liegen und politisch die gewollte Wirkung erzielen.
“Bazillus der Mitwisserschaft” würde ich eher Bazillus der Mittäterschaft nennen. Die Medien sind mittlerweile Regierungsorgane. Völlig frei drehende Propagandaabteilungen um genau zu sein. Erst recht seit Merkels Grenzöffnung. Die Berichterstattung zu Israel geht dabei sogar noch, wenn man sie mit der USA-Berichterstattung vergleicht. Die Karikatur von Trump als Dschihadist, der die Freiheitsstatue köpft, ist lupenreiner NS “Stürmer” Stil. Relotius hat das Spiegel-Titelbild nur zu Schundliteratur verarbeitet. Und wurde für den Dreck von der gesamten Branche auch noch mit Preisen überhäuft.
Danke Herr Noll, für diesen zusätzlichen Hintergrund, Ihr Beitrag verdeutlicht vieles rund um die causa Relotious. Nun dürfte klar sein, dass Adressat jedes Medienbeitrages der großen Sender und Verlage nicht mehr der Konsument, sondern Chefredakteure und Geschäftsführung sind. Es scheint also zu einer Art Hochschlafwettbewerb verkommen zu sein, was früher mal Pressefreiheit genannt werden durfte. Der Klatschreporter Baby Schimmerlos aus der Serie Kir Royal scheint die ideale Vorlage statt einer ulkigen Parodie angestrebtes Vorbild zu sein, allerdings ohne jeden Konflikt mit Chefredaktion oder Verleger. Schnelle Autos, gesellschaftliche Events vom Feinsten und alles darunter wird mit sprachlichem Make up schöngetunt. Der Journalist hat sich zum auktorialen Erzähler so weiterentwickelt, das jedes Arbeitsergebnis nur einem Zweck dient, den Journalisten schnellstens persönlich bekannt zu machen. Statt des dezenten Beschreibens ist der Journalist ein Künstler, der wie ein Musiker frei über Text, Melodie und Aufführung entscheidet. Fehlt nur noch, dass bei weiterem Fortschritt Bankräuber, Mörder, Vergewaltiger vor der Tatbegehung bei Journalisten exklusive Subunternehmerverträge unterschreiben, um hinterher gemeinsam Gema Gebühren für Urheberrechte zu verlangen. Dank Netz DG sind wir da bald angekommen.
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