Der Plan der AfD-Parteispitze, die Jugendorganisation Junge Alternative (JA) in die Partei einzugliedern, soll im JA-Bundesvorstand trotz der Unterstpützung durch den JA-Bundesvorsitzenden keine Mehrheit haben.
Bereits am Dienstag soll das Gremium laut Welt per Mehrheitsbeschluss und unter anderem gegen die Stimme des JA-Bundesvorsitzenden Hannes Gnauck entschieden haben, sich mit einem Schreiben an die Mitglieder zu wenden. „Es ist enttäuschend, dass solche Vorschläge, welche die Struktur der Jungen Alternative existenziell verändern sollen, zuerst der linken Mainstream-Presse vorliegen“, heißt es darin. „Das vorhandene Vertrauen wurde durch dieses Vorgehen erschüttert.“ Im JA-Bundesvorstand gebe es „für derlei Vorschläge keine Mehrheiten“.
Am Mittwoch tagte dann zunächst der JA-Bundesvorstand. Das Gremium beschloss mit knapper Mehrheit einen Antrag, der sich auch gegen das Vorgehen des Vorsitzenden Gnauck richtete. Der AfD-Bundesgeschäftsstelle soll nun mitgeteilt werden, dass man den Plan missbillige und der Parteispitze eine mangelnde Einbindung der JA vorwerfe.
Abends kam dann der Bundeskonvent in einer digitalen Sitzung zusammen, dem neben dem Bundesvorstand Vertreter aller Landesverbände der Jugendorganisation angehören. Nahezu einig soll man sich im Konvent gewesen sein, dass man noch Änderungsanträge einbringen will. Dafür gründete das Gremium demnach eine Satzungskommission. Darin wird nun etwa über einen Vorschlag diskutiert, im neuen Jugendverband ein eigenes Schiedsgericht zu installieren, das über Ordnungsmaßnahmen gegen junge AfD-Mitglieder entscheiden soll.
Gnauck sagte der Zeitung: „Dass manche jetzt vorgeben, angesichts der Änderungen aus allen Wolken zu fallen, ist schlicht nicht ehrlich - dass wir an einem Konzept wie dem Juso-Modell arbeiten, war lange bekannt.“
Vize-Bundeschef Nils Hartwig sagte dagegen: „Die Äußerungen der AfD-Spitze lassen befürchten, dass es ihnen um Kontrolle geht“. Auch der JA-Bundesschatzmeister und JA-Landeschef Bayern, Franz Schmid, äußerte sich kritisch zu der geplanten Eingliederung.
Aus anderen Landesverbänden wie Berlin und Hessen erhält Gnauck hingegen Unterstützung für seine Position.