Als erstes Land in Europa schreibt Italien künftig allen Beschäftigten im privaten und öffentlichen Bereich Impfungen oder negative Corona-Tests vor, um ihrer Arbeit nachzugehen, meldet sueddeutsche.de. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi habe beschlossen, den sogenannten Grünen Pass umfangreich auszuweiten. Wer kein Zertifikat vorweisen könne, dürfe vom 15. Oktober an nicht mehr zur Arbeit in Büros, Behörden, Geschäften oder der Gastronomie gehen. Das neue Dekret habe Draghi trotz der Proteste der Gewerkschaften und von Teilen der rechten Parteien durchgesetzt. Diese hätten in den Beratungen mit dem Regierungschef erfolglos gefordert, dass Tests als Alternativen zu Impfungen kostenlos bleiben müssten. Es dürfe nicht sein, dass man bezahlen müsse, um arbeiten zu gehen, habe es geheißen. Draghis Kabinett habe aber lediglich Preisdeckelungen beschlossen: Erwachsene dürften pro Test höchstens 15 Euro zahlen, Kinder 8 Euro.
Verstöße gegen die Regeln sollten scharf geahndet werden: Wer keinen Grünen Pass (dazu zählt auch das EU-Corona-Zertifikat) habe und deshalb nicht zur Arbeit erscheine, dürfe ohne Bezahlung freigestellt werden - in öffentlichen Einrichtungen nach fünf Tagen, in der Privatwirtschaft sofort. Arbeitgebern, die nicht kontrollieren, drohe ein Bußgeld von bis zu 1500 Euro. Das neue Dekret werde vom 15. Oktober bis 31. Dezember gelten. Bis Jahresende gelte in Italien offiziell noch der Corona-Notstand.