In Italien plant die Regierung schnellere Ausweisungen straffälliger Migranten und mehr Schutz für geflüchtete Frauen.
Nach einem neuen Regierungs-Dekret sollen Falschangaben von Migranten, u.a. bezüglich ihres Alters, schärfer geahndet werden, meldet suedtirolnews.it. unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Ansa. Wenn volljährige Migranten erklären, minderjährig zu sein, um einen verbesserten Schutzstatus zu erhalten, könnten sie demnach in Zukunft rascher abgeschoben werden. Zudem sollten minderjährige Flüchtlinge ab 16 Jahren künftig in Aufnahmezentren für Erwachsene untergebracht werden können, wenn es sonst keine Unterbringungsmöglichkeiten gebe.
Außerdem solle es künftig möglich sein, straffällig gewordene Migranten aus Italien auszuweisen, auch wenn diese eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung hätten. Die Ausweisung könne „aus schwerwiegenden Gründen der öffentlichen Sicherheit“ verhängt werden.
Auf der anderen Seite wolle die Regierung Meloni den Schutz geflüchteter Frauen erhöhen: Sie sollten in „Strukturen mit einem höheren Schutz“ unterkommen. Bisher habe das nur für Schwangere und Frauen mit minderjährigen Kindern gegolten. Derzeit ist Italien bekanntlich mit einem massiven Migrantenansturm aus Nordafrika konfrontiert. Seit Jahresbeginn sind 127.000 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen.