Ich kann dem einfach nicht zustimmen. Tabakwerbung erreicht eine Gruppe von Menschen die damit nie in Verbindung kommen sollte: Kinder. Man muss Kinder zu Rauchern erziehen, bevor sie erwachsen sind, denn im Wissen um die Gefahr von Tabakrauch, der Suchtwirkung und der hohen Kosten ist kaum ein Erwachsener so dumm jemals mit dem Rauchen zu beginnen. Das Einstiegsalter für Raucher liegt bei etwa 14 Jahren. Man kann pauschal sagen: Wer alt genug wird eine Zigarette kaufen zu dürfen, ohne je eine geraucht zu haben, wird in der Regel auch kein Raucher mehr. Kann ein Raucher dem ernsthaft widersprechen? Welcher Raucher hat sich mit 18 frei entschieden zum ersten Mal eine Zigarette zu kaufen in der Absicht ein hoffentlich angenehmes neues Hobby auszuprobieren? Raucher beginnen in aller Regel heimlich hinten auf dem Schulhof und versuchen mit 18 häufig das erste Mal die Sucht hinter sich zu lassen. Deshalb muss Tabakwerbung aus jeder Öffentlichkeit verbannt werden in der Kinder und Jugendliche diese sehen könnten. Wenn man das konsequent eine Generation durchhält, wird das Tabakrauchen aussterben (bzw. ein wirtschaftlich unbedeutendes Hobby einer kleinen Bevölkerungsminderheit werden). Und das wäre gut so.
Mitunter glaube ich, die Tabakgegner sind von den Mormonen unterwandert. Mit Tabakrauchen keine Seligkeit im Himmel. Was soll’s. Ich Rauche nun ca. 55 Jahren. Erst Pfeife, dann Zigaretten und nun wieder fast 20 Jahre Pfeife. Ob ich nun 3 Jahre länger (länger als was????) ist mir herzlich egal. Immerhin drei Jahre weniger Demenz oder anderer Kram der mich halt beim Altern erwischen kann. Es ist ja nicht nur die Anti-Raucher-Kampagne, Zuckerverbot, glutenfreie Nahrung, Vegetarismus, teilweise aggressiv, Veganismus, extreme Tierschützer, Angst vor allem Möglichen, einschließlich Radioaktivität. Die Menschen in Deutschland sind verrückt geworden und lassen sich mit ein paar Jahren mehr Lebenszeit länger (wieder, länger als was???) für dumm verkaufen. Wenn ich mir vorstelle, dass es ein ewiges Leben geben sollte wenn ich die Regeln einhalte oder, noch schlimmer eine Wiedergeburt und dieses ist dann genau so bescheuert wie die letzten 20 Jahre, dann möchte ich keine 95 Jahre oder so werden. Noch 15/20 Jahre mit Wein, Weib und Gesang, einer Pfeife mit gutem Tabak, einer schönen Zigarre und einen wunderschönen, in meinem Fall, Whisky reicht mir völlig aus. Übrigens habe ich von Sammlern gehört, die die schärfsten Zigarettenbilder, sie wissen schon, Ekelbilder fleißig tauschen. Hat ja auch was bei all den Toten und Zombis im Fernsehen. Was ist ein Ekelbild gegen eine kunstvoll zerstückelte Leiche. Wenn ich die Toten im Fernsehen mal so pi mal Daumen hochrechne, komme ich locker auf 1000 Tode pro Woche. Was ist da Rauchen dagegen. Also auf ein schönes und lustiges Restleben, so lange wie es halt geht. Hans Michel
Was Bulgarien gemacht hat, hat für uns keine Relevanz. Es sind jetzt bunte Bildchen auf den Tabakdosen und auf den Zigarettenschachteln und die Raucher kaufen sich personalisierte Metallhüllen, damit man seine Kippen darin aufbewahren und unbehelligt rauchen kann. Und die neu gekaufte Tabakdose wird in eine große alte Dose umgefüllt, auf der noch keine Krankheitsbilder aufgedruckt sind. Die Raucher wissen Bescheid und auch die jugendlichen Nachfolger interessiert es nicht. Die interessiert nur der Preis (meine Erfahrungen im Betrieb). In jedem Kiosk oder Zeitungsladen kann man die Zigaretten sehen und kaufen und daran wird auch ein erweitertes Werbeverbot nichts ändern. Genausogut könnte man die Bierwerbung untersagen—die Leute würde es nicht interessieren. Genuß und Sucht gehört nun mal zum Menschsein!
Was der Autor “Genussorientierung” nennt (oft ist es auch nur Sucht), ist immer wieder mit persönlicher Belästigung verbunden: Ich sitze draußen im Café, es setzt sich jemand an den Nebentisch und zündet sich eine Zigarette an, deren Rauch mir in Augen und Nase steigt. Jetzt kann ich mich entweder wegsetzen (aber ich war zuerst da) oder einen Streit anfangen. So geht es nicht nur mir. Je weniger es davon gibt, desto besser. Mit “Genussfeindlichkeit” meinerseits hat das nichts zu tun, auch nicht mit “Dämonisierung” der Tabakindustrie.—Im Übrigen expandiert die Tabakindustrie inzwischen in den Schwellenländern und beschert denen eine Generation “genussorientierter” Krebs- und Lungenkranker.
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