Ich muss zugeben, dass ich die Ernennung Harbarths, der mir hauptsächlich als (Mit-)Autor juristischer Fachliteratur, nicht jedoch als Politiker ein Begriff war, zunächst nicht für problematisch gehalten habe. Praktisch alle Verfassungsrichter haben ein Parteibuch oder stehen einer Partei nahe, ohne dass es ernsthafte Befangenheitsprobleme gab. Schließlich habe ich bei Instanzgerichten bis auf ganz wenige Ausnahmen stets das Gefühl gehabt, dass Richter professionell genug sind, um Recht und keine Gesinnungsurteile zu sprechen. Bei Harbarth fiel aber spätestens seit dem Klima-Beschluss eine erhebliche Tendenz zur Merkeltreue auf, die ich so nicht erwartet hätte. Noch schlimmer ist, dass er anscheinend seinen Senat so „im Griff“ hat, dass selbst bei kontroversesten Themen keine Dissensvoten, d. h. die Erwägungen überstimmter Richter, die anderer Ansicht als die Mehrheit des Senats waren, vorkommen. Früher, z. B. bei der Änderung des Asylrechtsartikels 16a GG, war dies gang und gäbe. Das hat m. E. auch nicht bewirkt, dass das BVerfG als unsicher oder seine Entscheidungen als fragwürdig wahrgenommen wurden. Vielmehr waren die Entscheidungen dann eben als Mehrheitsentscheidungen gefallen und es somit demokratisch akzeptabel, dass danach die verfassungsrechtliche Messe gelesen war. Außerdem hat es (jedenfalls mein) Vertrauen in die Unabhängigkeit der Richter gestärkt. Ich würde mir daher weniger aus PR-Gründen einstimmige Beschlüsse wünschen, die eine verfassungsrechtliche Eindeutigkeit vorgaukeln, die jedenfalls in schwierigeren Fragen nicht besteht. Schließlich müssen regelmäßig, bevor eine Sache zum BverfG kommt, schon OLG- und/oder Bundesrichter - auch keine dummen Leute - die Sache beurteilt haben und lagen häufig anders als das BVerfG.
Verrottet ist ja nicht nur Merkelland mit seiner Pseudojustiz. Die von manchen Merkelland-Bürgern geachtete von der Leyen EU Nomenklatura mit nachgeordnetem Gericht ist ja keinen Deut besser. Dieses Pseudogericht arbeitet sich seit Jahren an Ländern wie Polen oder Ungarn ab wegen harmloserer Prozeduren als denen, die in Schland seit Jahren Gang und Gäbe sind. Dieser Herr Habarth ist ja nur der neueste spektakulärste Fall. Vor ein paar Jahren hatte der damalige Saarländische Ministerprädident keine Lust mehr aufs Ministerpräsidieren, und prompt machten ihn die CDU Oberen*innen zum Verfassungsrichter, natürlich ein nativer Oberjurist ohne Schatten.
“also known as…” man könnte ja auch schreiben “auch bekannt als…” , nur mal so als Anmerkung Herr Schleif. Die deutsche Sprache ist nämlich überaus facettenreich, dazu braucht es keine Anglizismen, auch dann nicht, wenn der Artikel den Sie hier schreiben wenig juristisch fundiert, dafür aber mit seltsamen Vergleichen daher kommt. Das Otto-Normalverbraucher ohnehin in vielen Dingen ein anderes Rechtsverständnis hat, man nennt dies auch gesunden Menschenverstand, ist wahrlich nichts neues und haben wohl schon viele erlebt, die selber einmal vor Gericht standen.
Wer als “schon länger hier Lebender” jüngst mit einem deutschen Gericht zutun hatte, sei es zB in einer Sache mit noch nicht so lange hier lebenden, mit weiblichen Mitbürgern, mit einer zu revidierenden gerichtlichen Entscheidung, mit Schnellgerichten etc.. der weiß, dass die Gerichtsbarkeit in diesem Land nicht mehr auf rechtstaatlichen Füßen steht. Unsere Altparteien/Altmedien-Ordnung bricht gerade wie eine Welle über sich selbst zusammen. Hoffentlich schaffen wir den Übergang zu einem neuen, wirklich demokratischen System ohne großes Blutvergießen
Zur Not kann dieser parteienstaatsbeflissenes Kleingeld der Merkeldemokratur, Stefan Unbefangenheits-Haar-(und)-Barth-ab, seines Zeichens ein Verfassungerichtspräsident ’ only in name’ wie nahezu alles an diesem “Rechts- und Verfassungs”-Staat mehr und mehr, bestimmt ein psychiatrisches Gutachten vorlegen, dass er wegen autopetisch-mimetischer Imbezilität, als der anerkannten Berufskrankheit eines CDU-Abgeordneten der Ära Kim Jong Mutti , gar nichts von dem kapiert haben konnte, womit die an der Verfassung vorbei- und durch-regierenden Muttigeschwader, wo halt alles zu sagen haben, ihn besäuselt (abgeleitet ja von Sau) und letztlich damit ihn von Vorne bis Hinten zum freiflottierenden Verfassungsbruch, notfalls auch präemptiv wie auch auf Vorratverübt, mindestens für die nächste Dekade vorprogrammiert haben.
Wäre Harbarth nicht befangen hätte er veranlasst, dass weder dieses nach andere Justiz-Dinner im Kanzleramt stattfinden. Und er hätte sich einen guten Ruf machen können und Interviews zu diesem und jenem in den ÖR geben können. Aber leider leider Bückling ist leicher als Rückgrat.
Sind Sie ein Staatsfeind in der Richterrobe? In diesem Rechtsstaat hier sind die Gerichte und Richter von der Politik ganz und gar u n a b h ä n g i g; sonst wäre es ja kein Rechtsstaat. Das ist wie mit dem staatsunabhängigen Staatsfunk, dessen Mitarbeiter aus der Mediensteuer bezahlt werden. Jeder weiß doch, daß es staatsabhängige Justiz und Medien nur in den unterentwickelten Oststaaten gibt.
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