Herr Fasse, in Israel stehen freundliche, lächelnde Polizisten und Soldaten, jederzeit bereit Fragen zu beantworten usw… Waren Sie schon mal am Brandenburger Tor wenn irgendein US-Untersekretär etc. die Botschaft besucht? Dort stehen dann martialische Gestalten herum, nebst allen möglichen gepanzerten Fahrzeugen, die tatsächlich Angst einflößend sind. Diese Angst hatte ich noch niemals bei einem Besuch in Israel, dort habe ich mich immer sicher gefühlt - selbst dann wenn in der Nachbarschaft gerade ein Krieg ausbricht…
Das sind Worte eines zwar ratlosen, vielleicht auch traurigen aber echten Mitgefühls. Das zum hohlen Forderwort degradierte Wort Solidarität kann man ja guten Gewissens leider nicht mehr denken. Wir unterdrücken kultiviert unsere Wut und fangen an zu glauben, dass wir alle eine Welt mit offenen Grenzen wollen, in der es kein Recht auf Sicherheit (mehr) gibt. - Dem Autor und allen Lesern ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest A.R.
Rainer Bonhorst, also die Frau ist vermisst. Sie haben Recht, das lässt nichts Gutes verheißen. In Luft wird sie sich nicht aufgelöst haben und vom LKW pulverisiert wohl auch nicht. Könnte es sein, dass die Frau gleich einem Kairos, die Gelegenheit ergriff, um sich von ihrem Mann aus dem Staube zu machen? Tja, manchmal kann das Schicksal ein Schwein sein, oder die Frau könnte Schwein gehabt haben. Wie auch immer, als israelischer Staatbürger mit Wurzeln eines Berliners, empfinde ich die Instrumentalisierung des Terroranschlags geschmacklos, sehr geehrter Herr Bonhorst.
Immerhin haben die Israelis stets Regierungen, die für eine größtmögliche Sicherheit unter den gegebenen Umständen sorgen. Das haben die Deutschen nicht mehr. Man versucht uns mit Plattitüden abzuspeisen: es könne keine hundertprozentige Sicherheit geben. Richtig. Dafür gibt es aber jetzt eine hundertprozentige Unsicherheit.
Sehr guter Hinweis, Herr Bonhorst! Und vielleicht als zusätzliche Bemerkung: Wir werden es in Deutschland, wenn hier nicht eine 180-Grad-Kursänderung eintritt, noch viel schlimmer erleiden müssen. In Israel werden viele Anschläge dadurch verhindert, dass dort an jeder zweiten Ecke ein bewaffneter Soldat steht und die Bewaffnung in der Bevölkerung Wehrhaftigkeit zulässt. Bei uns müssen Terroristen vielleicht Teddybären, Lichterketten oder Empörung fürchten. Gute Nacht, Deutschland. Schlaf weiter!
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