Die Bremer Initiatorinnen und Initiatoren des Boykottaufrufes sehen sich nicht zum ersten Mal mit dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert: Nach dem Stopp der sogenannten Gaza-Flotille durch das israelische Militär mit neun Toten demonstrierten Anfang Juni 2010 in Bremen etwas 3.500 Menschen gegen die Politik Israels – mitunter auch mit Fahnen der Hamas und eindeutig antisemitischen Transparenten. Ein Transparent brachte die anscheinend bei vielen sehr einfache Weltsicht auf den Punkt: „Israel ist das Problem. Palästina ist die Lösung“. Ein anderes zeigte einen blutverschmierten Juden mit Messer, der einen Hai, welcher die Gaza-Flotille symbolisierte, erlegt hatte. Nachdem die Jüdische Gemeinde diese antisemitischen Ausfälle öffentlich kritisiert hatte, kam die Reaktion von einem Initiator der damaligen Demonstration und auch der derzeitigen Boykott-Aktion prompt: Arn Strohmeyer, Mitglied im „Bremer Netzwerk für seinen gerechten Frieden im Nahen Osten“ und im “Friedensforum“, kritisierte das antisemitische-Plakat zwar auch, spielte es jedoch herunter, um dann dem Sprecher der Jüdischen Gemeinde vorzuwerfen, in Wirklichkeit schüre dieser Antisemitismus. Juden vorzuwerfen, sie würden Antisemitismus schüren, ist nicht erst seit Möllemann eines der beliebtesten antisemitischen Klischees. http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/debatte/kommentare/bremer-linke-wollen-israel-durch-boykott-reinigen7654/