Meine Art der Toleranz ist eine andere. Ich bin der Meinung, daß für mich die Frage, mit wem andere Leute ins Bett gehen, nicht von Interesse ist. Die sexuelle Präferenz eines anderen Menschen möchte ich am liebsten nur dann wissen, wenn ihm mein sexuelles Interesse gilt, bzw. wenn ich bemerke,, daß seines mir gilt. Die Aufdringlichkeit, mit der in jüngerer Zeit die Elle der sexuellen Vorlieben an jeden Menschen angelegt wird, ob er will oder nicht,, stößt mich ab. Es wird so getan, als sei dieses Persönlichkeitsmerkmal wichtiger als alles andere, es wird zum eigentlichen Kern der persönlichen Identität verklärt. Ich glaube, daß sehr viele Menschen sich über anderes definieren und finde das recht eindimensional. Ähnlich geht es mir mit der „Rassenfrage“. Ich finde es keineswegs so wichtig, welche Hautfarbe jemand hat. Wer daraus menschliche Identitäten konstruiert und dann anderen Rassismus vorwirft, sitzt wahrlich im Glashaus, während er mit Steinen wirft!
Am einfachsten wäre es doch, wenn jedem egal ob glaubens- oder wissensbasierten Menschen klar wäre, dass Homosexualität etwas Gott- oder Naturgegebenes ist, das man, selbst wenn es kein wünschenswerter Zustand ist, zu akzeptieren (nicht tolerieren, siehe Kommentar Walter Knoch) hat. Das würde herrschenden Ideologien wie in Deutschland eine Möglichkeit zur propagandistischen Sebstverherrlichung unter der Maske von Toleranz und Demokratie nehmen, zumal diese Maske sehr schnell fällt, wenn sich die Selbstverherrlicher Kitik gegenüber sehen.
Offener Umgang mit Homosexualität ist jeder Gesellschaft zu wünschen. Dagegen ist der oft heuchlerische Umgang mit dieser in vielen muslimischen Gesellschaften nicht wünschenswert. In diesen wird Homosexualität mindestens genauso häufig praktiziert wie in westlichen Gesellschaften, nur bleibt alles versteckt. In christlichen Gesellschaften wurde man in solchen Fällen früher eben Mönch oder Priester. Auf diese Weise „entfloh“ man den Frauen. Oder man heiratete und lebte pro forma „normal“. Jegliche Verlogenheit ist jedoch für niemanden gut. Was nicht nötig ist, ist aus der Angelegenheit einen Kult zu machen. Sie zu überhöhen und quasi als Lebensmodell hinzustellen. So lange man das jeweilige Anderssein toleriert und niemandem Schaden zugefügt wird, sollte es keine Einschränkungen geben. Da in schwulen Paaren der „weibliche“ und „männliche“ Part oft klar zu unterscheiden sind, spricht meiner Ansicht nach, auch nichts gegen ein Adoptionsrecht. Den Kindern muss eine solche Konstellation jedenfalls keinesfalls schaden.
An die Herren, die hier das Aussterben ganzer Völker befürchten: Lesbische Frauen können Kinder haben, und schwule Männer können als Samenspender agieren.
Zufällig habe ich ich heute einen philosophischen Tag, und kann daher ganz unbefangen deklarieren: Orthodoxie und Liberalität gehören zusammen - bedingen einander wie Yang und Yin.
Nehmen wir spasseshalber mal an, Israel wäre ein Staat, der lange bestehen möchte. Dann ist diese Toleranz das beste Mittel, die Existenz des Staates zu unterminieren. Aus gleichgeschlechtlichen Partnerschaften entstehen nun mal keine Kinder und nur die sind im Stande, einen Staat als Staat zu erhalten. Das ist einfache Logik.
Toleranz kommt von tolerare: zu deutsch: erleiden, erdulden. Was heute gefordert wird, hier in unseren Landen, allerdings nur von den schon länger hier Lebenden und nicht von den neulich Hinzugekommenen, ist Akzeptanz. Und dieses ist etwas ganz anderes. Zur Erreichung dieser Akzeptanz setzt man Hierzulande schon einmal die grundgesetzlich geforderte Neutralität des Staates in der schulischen Erziehung außer kraft. Ich nehme für mich in Anspruch, die gleichgeschlechtliche Sexualität als restringiert, härter ausgedrückt, als kastriert zu betrachten. Mit Fug und Recht, weil dieser Sexualität eine grundlegende Komponente fehlt: Die Potenz zur Weitergabe des Lebens. Die Fähigkeit ein Kind ins Leben zu rufen. Es fehlt ihr die, der gleichgeschlechtlichen Sexualität die Nachhaltigkeit. Lasst Sie nur machen. In spätestens 3 Generationen hat es aufgehört mit der menschlichen Spezie, weil auch das letzte Exemplar ihrer Art der Rasen deckt. Warum sollte ich begeistert sein, wenn sich meine Tochter als lesbisch outete? Weil ihr dann nie das Glück zuteil werden würde - es sei denn, sie bediente sich eines Mannes als Samenspender - , ihr eigenes Kind in den Armen halten zu dürfen. Nie das Glück und die Sorgen, die mit dem Heranwachsen eigenen Nachwuchses einhergehen. Nein, ich halte es mit dem Alten Fritz: Es solle ein jeder nach seiner eigenen Facon selig werden. Doch, wie bei uns mittlerweile üblich, die Homosexualität als das Non-Plus-Ultra herauszuputzen: Noch einmal: Nein, danke. Die alten Griechen wussten schon: Gleiches gleich. Ungleiches ungleich. Und Hetero- und Homosexualität sind qualitativ ungleich! Das Bild oben rief mir den alten Spoerl, Autor der Feuerzangenbowle, in Erinnerung, der in einer Kurzgeschichte das aufdringliche Auge der Kamera, die den Kuss, etwa ureigentlich Intimes, als Großaufnahme zeigt, auf Korn und ins Visier nahm. Die Verabschiedung der Intimität bestimmter Augenblick ist auch ein Faktum, das unserer Gegenwart nicht zur Ehre gereicht.
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