Kolja Zydatiss / 01.05.2025 / 16:00 / Foto: Joe McFadden / 11 / Seite ausdrucken

Israel: Bilanz nach anderthalb Jahren Krieg

War Israels Reaktion auf den Terror vom 7. Oktober 2023 unverhältnismäßig, wie viele – nicht zuletzt in Deutschland – finden? Welche Erfolge konnte das Land im Krieg erzielen?

Israel – Deutschland: Da ist manchmal recht viel „Lost in Translation“. In einem aufschlussreichen Beitrag, der anlässlich des ersten Jahrestages des palästinensischen Terrorüberfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 auf Focus Online erschien, attestierte Joachim Krause der deutschen Nahost-Debatte drei Hauptdefizite, wegen derer die deutsche Meinung in Israel, höflich ausgedrückt, niemanden mehr interessiert. Der Beitrag ist zwar mittlerweile ein halbes Jahr alt, eignet sich jedoch immer noch gut als Basis für eine Bestandsaufnahme.

Der Autor, Direktor emeritus des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel, beklagte erstens die „Fixierung auf ein abstraktes Konfliktmodell“. Auf die Aggression einer Seite reagiert die andere mit Eskalation. Das Ergebnis ist eine Eskalationsspirale, die sich bis zum berühmten „Flächenbrand“ aufschaukelt. So könnte man dieses Konfliktmodell skizzieren. Laut Krause sind jedoch in der realen Geschichte Kriege selten so ausgebrochen. Und zur Beschreibung der Situation im Nahen Osten, wo die von religiösen Fundamentalisten regierte Regionalmacht Iran mit Hilfe ihrer Handlanger die Gewalt gegen Israel eskaliert, mit dem Ziel, den viel kleineren jüdischen Staat zu zerstören oder unbewohnbar zu machen, eigne sich dieses Konfliktmodell schon gar nicht.

Die zweite deutsche Fehlleistung, so Krause, ist die „Fixierung auf das Völkerrecht“. Dieses einzuhalten werde insbesondere vom demokratischen Rechtsstaat Israel verlangt, während er sich gegen Terrorgruppen wehrt, die ihre Kommandozentralen, Waffendepots und Abschussrampen bewusst in zivilen Wohngebieten errichteten. Eine zynische Strategie, die darauf angelegt sei, „unter den eigenen Leuten hohe Opferzahlen zu produzieren, die dann im Informationskrieg zur politischen Isolierung Israels genutzt werden“, die zudem allen Regeln des Völkerrechts spotte und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts für Israel erschwere.

„Betroffenheitsbesoffenheit“ und „moralisierende Appelle“

Drittens sieht Krause eine „völlig ins Symbolische abgerückte Vergangenheitsbewältigung gegenüber Israel“. Für den jüdischen Staat habe der vermeintliche Verbündete Deutschland heute nur „Betroffenheitsbesoffenheit“, „moralisierende Appelle“ und die leere Formel, wonach Israels Sicherheit deutsche Staatsräson sei, übrig.

Aus der Vergangenheit tatsächlich zu lernen, hieße, so der Politologe, sich mit der tatsächlichen Situation im Nahen Osten zu beschäftigen. Dazu gehöre die von deutschen Politikern fast nie offen ausgesprochene Tatsache, dass das Hauptproblem für den Frieden im Nahen Osten der islamische Extremismus der Palästinenser ist. Deren mehrheitliche Überzeugung bestehe darin, dass der jüdische Staat restlos von der Landkarte getilgt und durch einen islamischen Gottesstaat ersetzt werden müsse.

Dazu gehöre auch die „Obsession des iranischen Regimes mit der Vernichtung Israels“. Eine genozidale Agenda, welche die Mullahs und ihre Revolutionsgarden mittels hochgerüsteter Stellvertreterarmeen wie der Hamas und der Hisbollah-Miliz, moderner Raketen und eines fortgeschrittenen Atomwaffenprogramms vorantrieben.

Was Israel erreicht hat

Israel löse diese Probleme nun auf seine Art, schreibt Krause. Natürlich machen die Entscheider dabei auch Fehler. Doch kann man heute feststellen: In den vergangenen gut anderthalb Jahren seit dem beispiellosen Pogrom palästinensischer Terrorgruppen an Zivilisten im Oktober 2023 ist es Israel gelungen, den Kräften, die die „Endlösung“ der Judenfrage im Nahen Osten herbeiführen wollen, mehrere schwere Schläge zu versetzen.

So hatte Israel laut Tamir Morag, diplomatischer Korrespondent beim konservativen israelischen Privatsender Channel 14, Stand 19. April 2025 unter anderem:

  • rund 80 Prozent der entführten Geiseln zurückgebracht,
  • durch seine Militäroperation im Gazastreifen den Raketenbeschuss aus dem               Küstengebiet um über 99 Prozent reduziert,
  • rund 20.000 Hamas-Terroristen ausgeschaltet
  • die Führungsspitze der Hamas neutralisiert,
  • Tausende von Hisbollah-Terroristen getötet,
  • rund 80 Prozent der militärischen Kapazitäten der Hisbollah zerstört,
  • die Führungsspitze der Hisbollah neutralisiert,
  • das Kriegsmaterial der neuen islamistischen Herrscher in Syrien dezimiert,
  • die Kontrolle über den Berg Hermon und den Süden Syriens übernommen
  • vom Iran unterstützte irakische Milizen zurückgedrängt
  • beispiellose Luftschläge gegen die jemenitische Huthi-Miliz durchgeführt,
  • Irans strategische Luftabwehr zerstört,
  • etwa Tausend Terroristen im Westjordanland getötet und Tausende weitere festgenommen.

Nicht schlecht für ein Land, das laut dem israelischen Satiriker Ephraim Kishon so winzig ist, dass man an einem Vormittag alles Wichtige besichtigen kann und auf handelsüblichen Landkarten nur die Buchstaben „Isr.“ darin Platz haben. Möge Deutschland aufhören, sich durch unaufgeforderte Ratschläge von der Seitenlinie weiter zu blamieren.

Kolja Zydatiss ist ehrenamtlicher Redakteur beim Magazin Novo, wo dieser Beitrag zuerst erschien. Außerdem ist er gesellschaftspolitischer Sprecher des liberalen Debatteninstituts Freiblickinstitut. Er lebt in Berlin.

Mehr von Kolja Zydatiss lesen Sie in seinem Buch „Interregnum: Was kommt nach der liberalen Demokratie?“ (LMV, Juni 2024, mit Mark Feldon).

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Ralf Pöhling / 01.05.2025

Und noch ein Nachsatz, um das Problem noch mal zu verdeutlichen: Die, die sichtbar sind, werden von unseren eigenen westlichen Überwachungsstrukturen am laufenden Meter als “False Positives” erkannt und erst recht einer Dauerüberwachung unterzogen, während der echte Feind wegen seiner Abwesenheit im Netz überhaupt nicht mehr wahrgenommen wird. Der ganze digitale Überwachungsscheiß sorgt also dafür, dass sich unsere eigene Abwehr zerlegt und der echte Feind damit umso einfacher wirken kann. Im Endeffekt ist das das selbe, wie das Problem mit den als Zivilbevölkerung getarnten Hamaskämpfern, die von den Dilettanten im westlichen Sicherheits- und Medienapparat auch nicht als solche wahrgenommen werden. Was asymmetrische Kriegsführung wirklich bedeutet, versteht hier keiner. Die entziehen sich einfach den von unserer Seite aufgestellten Regeln. Das ist in etwa das selbe, als würde der Fanblock einer Fußballmannschaft plötzlich aufs Feld stürmen und ein Tor nach dem anderen für die eigene Mannschaft schießen, der Schiri wäre zu blöd das zu erkennen und würde deshalb jedes Tor dann als rechtmäßig zählen, weswegen die falsche Mannschaft dann gewinnt.

Ralf Pöhling / 01.05.2025

Und weiter: Ich kenne die Hamas/IS Klientel und ihr Umfeld hier aus der Beobachtung in Deutschland. Unsere Chefetagen unseres Sicherheitsapparates wollen uns ja immer wieder weismachen, dass mehr digitale Überwachung zu mehr Sicherheit führt, weil die sich angeblich alle im Netz radikalisieren. Und das ist absoluter Bullshit. Die radikalisieren sich analog in und um die Moscheen Auge in Auge, kommunizieren analog Auge in Auge und entziehen sich damit jeglicher digitaler Überwachung. Dieser Trend zur digitalen Überwachung kommt zuvorderst aus den USA. Was einen einfachen Grund hat: Die USA stellen fast weltweit die IT Systeme. Da geht es weniger um Sicherheit und das Aufspüren von Terroristen als vielmehr um den gewinnbringenden Verkauf von Software und Hardware, sowie um das propagandistische Vernebeln der Zivilbevölkerung. Echte Terroristen kommunizieren nichts im Internet oder tun dies unter Pseudonymen. Meist mit gehackten oder sogar geklauten Telefonen, um ihre Spuren zu verwischen. Das hat schon einen Grund, warum viele von denen in Handyshops arbeiten. Und wenn das wirklich ernst wird, geht die Kommunikation eben analog. Oder per Klingeldraht und uralten Telefonen wie in den Tunnel von Gaza nach Israel. Man hebelt den gesamten modernen Überwachungsapparat einfach aus, indem man ihn umgeht. Und wenn sich alle an den modernen digitalen Überwachungsgeräten in ihren klimatisierten Büros hochziehen und sich für unbesiegbar halten, ist das natürlich überaus peinlich, wenn der Feind dies alles dadurch aushebelt, indem er die digitale Welt einfach meidet, weil außerhalb keiner mehr persönlich hinschaut. Ich bin genau in diese Falle in Deutschland auch getappt. Wenn man persönliche Beobachtungen zur Anzeige bringt, wird das vom Sicherheitsapparat nicht ernst genommen, wenn es nicht vorher auch im Internet stand. Das ist kein Witz, ich meine das todernst. Der Westen ist gegenüber uralten Methoden von vorgestern wegen seiner Technikhörigkeit faktisch blind.

Ralf Pöhling / 01.05.2025

Relevant ist, dass man von Israel andauernd die Einhaltung des Völker-/Kriegsrechts fordert, wenn die Hamas das in voller Absicht nicht tut. Die betreiben asymmetrische Kriegsführung und entziehen sich damit illegal dem Kriegsrecht, indem sie in Privatkleidung agieren und damit nicht als Kombattanten erkennbar sind, sich in zivilen Gebäuden wie Krankenhäusern/Schulen verstecken, dort Waffen lagern, sich getarnt in Krankenwagen fortbewegen und damit die Zivilbevölkerung als Schutzschild missbrauchen. Das tut die IDF alles nicht. Die IDF ist jederzeit von Beobachtern als kämpfende Truppe sichtbar, während die Hamas sich als Zivilbevölkerung tarnt und damit für den unerfahrenen Beobachter nicht als Kombattant erkennbar ist. Das sorgt für das mediale Ungleichgewicht in der Berichterstattung und den propagandistischen Vorteil der Hamas gegenüber Israel. So mancher Journalist berichtet nur das, was er oder sie sieht. Und das sieht dann eben so aus, als wenn die IDF die Zivilbevölkerung massakrieren würde, wenn es in Wirklichkeit aber Hamaskämpfer und ihre Unterstützer sind. Jetzt kommt noch ein Punkt dazu, der die harte Reaktion Israels erklärt, aber nur ungern kommuniziert wird: Die Hamas hat die IDF ganz billig ausgetrickst, indem sie in den Tunnel die sie von Gaza nach Israel angelegt hat, die Kommunikation über Klingeldraht und uralte Telefone laufen ließ, die mit hochtechnisierter digitaler Abhöre nicht wahrgenommen wird. Erst kurz bevor die Hamas dann in Israel einmarschiert ist, haben die alle nahezu zeitgleich ihre Smartphones nebst Telefonkarten aktiviert. Ab dem Moment wo man losmarschiert, ist es ja egal wenn man getracked wird, denn den Angriff bekommt ja jeder auch ohne Abhöre mit. Vorwarnungen vom IDF Bodenpersonal, dass sich da in der Kameraüberwachung auf der anderen Seite des Zauns was abzeichnet, sind nicht ernst genommen worden. Wohl weil die digitale Abhöre nichts gleichartiges vermeldete. Was sie ja nicht konnte. Gleich weiter…

Burkhart Berthold / 01.05.2025

Vielen Dank! Herr Zydatis hat völlig recht. Wenn man bedenkt, wie chaotisch die Situation am 7. Oktober 2023 war und wie unmöglich es schien, Gaza unter Kontrolle zu bringen, die Hisbollah abzuwehren und dem Iran standzuhalten, kann man Israel, seinen Soldaten und seiner Regierung nur gratulieren. Freilich mag man die Verwüstungen in Gaza bedauern. Ob die Menschen dort in einem engeren Sinne “unschuldige Zivilisten” waren oder nicht doch eher den Hamas-Terror gegen Israel lebhaft begrüßt haben, wird sich schwer sagen lassen; außerdem sind wir höflich. Deshalb erregt das Leiden dieser Menschen Mitleid. Auf der anderen Seite muss man allerdings gelegentlich auch vernünftig sein: Wer die israelische Kriegsführung in Gaza kritisiert, ist herzlich eingeladen, Verbesserungsvorschläge bzw. alternative Feldzugspläne zu formulieren. Angemessen wäre es freilich, “Genozid”-Vorwürfe zu unterlassen. Wäre es Israel darum gegangen, in Gaza einen Genozid durchzuführen, wäre nichts leichter gewesen als das: Israel hätte nur auf Ostwind warten müssen. Damit der Fallout aufs Meer getrieben würde. Heute sehen wir, dass Israel, am 7.10.2023 bis ins Mark erschüttert, wieder gefestigt und siegreich seine Position behauptet hat. Abzuwarten bleibt, ob der Iran von seinen Vernichtungsideen ablassen wird oder ob ein militärischer Angriff auf seine nuklearen Waffen (in statu nascendi) notwendig würde: Israel wird ohne Zweifel eine sehr genaue Prüfung vornehmen und ggf. eine sehr realistische Entscheidung treffen - zur Freude des gesamten sunnitischen Arabiens. So erleben wir, dass der eine, der Staat Israel, sich gegen genozidal gesonnene und hochgerüstete Feinde erfolgreich zu verteidigen vermag und der andere, unser geplagtes Vaterland, sich nicht einmal gegen minderjährige Intensivstraftäter wehren kann. Hier gäbe es offensichtlich für uns einiges zu lernen. Lektüre-Tip für Leute, die sich eingehender mit dem Angriff der Hamas beschäftigen wollen:  Frantzman, Seth. J. The 7th October War.

Boris Kotchoubey / 01.05.2025

Zum einen ist die Aussage Kishons, man könne in Israel alles Wichtigste an einem halnem Tag besuchen, eine Übertreibung (wobei dieser Satz selber eine sehr starke Untertreibing ist). Zum anderen stimmt auch die gesamte Lage nicht ganz. Das weiß ich aus den Angaben israelischer Militärexperten, die nicht unbedingt an die große Medienglocke gehängt werden sollten. Während sich auf der diplomatischen Ebene die Deutschen in ihrem Verhältnis zu Israel ständig blamieren und oft an der Grenze (oder sogar hinter dieser) zum Antisemitismus agieren, läuft G-tt sei Dank auf der bürokratischen Ebene etwas anderes. Außer den USA, meinen die israelischen Experten, gibt es kein anderes Land, mit dem die Zusammenarbeit im militärischen und geheimdienstlichen Bereich für Israel so wichtig ist, wie Deutschland. Es lohnt sich u.a. zu erwähnen, dass viele israelische Militärschife made in Germany sind. Andererseits profitiert auch die deutsche Militärindustrie wesentlich von der israelischen Elektronik. Also. Baerbock und Seyfert sind zwar unsere Schande, aber ganz Deutschland sind sie nicht.

Rainer Niersberger / 01.05.2025

Soweit, so richtig. Nur frage ich mich, warum der Michel, so wie, nun man ( konditioniert) ist, so antipolitisch und sediert er ist, dieses Thema anders ” behandeln” als die anderen politischen Themen. Die Beschreibung, konkret die 3 Punkte, passt auf ihn in jedem Fall. Seine Vorstellungskraft ist begrenzt und in der Regel mehr oder weniger weit von jeder Realitaet entfernt. Diese akzeptiert er allenfalls dann, wenn sie ihm zum Wohlfuehlgefühl verhilft. Die Vorstellung, dass es Menschen, sogar ganze Ethnie, Voelker oder Ideologiegemeinschaften gibt, die andere ausrotten wollen, ist genauswenig in seinem Programm angelegt wie die eines feindlichen Regimes im eigenen Land. Irgendwann hat der naive Kinderglaube, naturgemaess ein Unterschied zu anderen Gesellschaften, mit einem sehr kritischen Blick auf ihre Herrscher ausgestattet, eine extrem verzerrte, surreale Wahrnehmung der Realitaet geschaffen. Nicht zuletzt ein massives Problem in Sch’land selbst. Den infantilisierten Micheln klarmachen zu wollen, dass es Menschen mit sehr boesen Absichten gibt, dass es mit diesen nichts zu verhandeln gibt, dass jemand nach der existentiellen Maxime handelt, die oder wir. Unter anderem auch deshalb waere hier eine Politik a la Trump nicht ansatzweise zu vermitteln. Natuerlich auch kein Vorgehen Israels. Zudem ist eine in Teilen suizidalen, jedenfalls antivitalen Gesellschaft nicht begreiflich zu machen, dass manche Aktionen mitunter alternativlos sind. In diesem Fall gibt es rein logisch keine verhaeltnismaessige Reaktion Israel’s ieS. Eine terroristische Gegenaktion wird wohl niemand ernsthaft erwaegen. Es geht um die wirksame Prävention bei einem Feind mit Vernichtungsabsicht. In diesem Fall waere die ansonsten duemmlichen Baerbocksprueche zu Russland mehr als gerechtfertigt.

EEkat / 01.05.2025

Was hier fehlt ist der Hinweis auf das Wirken von Antisemitismus, die Triebkraft hinter diesem speziellen Phänomen. Insoweit steht jede Reaktion Israels auf Vorgänge wie jene des 7. Oktober unter Maßstäben einer Beurteilung, die einzigartig sind, und weder vom Völkerrecht, und auch nicht vom humanitären Völkerrecht erfaßt werden. Israel muß sich einer zusätzlichen, andernorts nicht bekannten, nur schwer nachvollziehbaren Aggression erwehren,  die also für viele, sogar für manche Juden, manche Israelis kaum richtig eingeschätzt werden kann, und die andererseits weltweit unter der Hand geschürt wird. Die Frage, ob sich Israel unverhältnismäßig verteidigt hat, die stellt sich vor diesem Hintergrund nicht.

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